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Informationsveranstaltung Zukunft Schierstein

Die Bürgerinitiative Zukunft Schierstein hat am 3. September 2019 über wichtige Bau- und Planungsvorhaben der Stadt Wiesbaden in Schierstein informiert. Knapp 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung der Bürgerinitiative ins Gemeindehaus St. Peter und Paul gefolgt, um mehr zu erfahren über den Planungsstand und die Auswirkungen der geplanten Bebauung des Osthafens, der Fußgängerzone an der Hafenpromenade und des geplanten Neubaus von Hafenschule, Real- und Hauptschule sowie Dreifeldersporthalle auf dem Areal der jetzigen Haupt- und Realschule in Schierstein . 

Ein Schwerpunkt des von einer Präsentation begleiteten Vortrages behandelte die schlechten klimatischen Wirkungen der nach dem Entwurf des Bebauungsplanes für den Osthafen zulässigen Bebauung – denn die dort zulässige Flächenversiegelung von bis zu 90 % führe dazu, dass in warmen Sommernächten weniger kühle Luft auch in die angrenzenden Wohngebiete gelange. Simone Grün und Claudia Wagner legten im Vortrag der Bürgerinitiative dar, dass die Stadt in der Begründung des neuen Bebauungsplanentwurfes zwar darauf eingehe, dass der Ortskern von Schierstein in Sommernächten bereits heute deutlich überwärmt ist[1]. Aber obwohl die Stadt selbst feststelle, dass das klimaökologische Leitziel mit der geplanten Bebauung nicht erreicht wird[2], verfolge sie die Planungen weiter. 

Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger zeigten sich in der anschließenden Diskussion auch besorgt um die verkehrlichen Auswirkungen aller geplanten Vorhaben, die zuvor Herbert G. Just ausführlich beschrieben hatte. Verschiedene Wortbeiträge machten deutlich, dass sich die anwesenden Schiersteiner und Schiersteinerinnen allein durch die Veröffentlichung des Entwurfes des Bebauungsplanes für den Osthafen in der Sommerferienzeit noch nicht ausreichend informiert und beteiligt fühlen. Dies gelte auch für die in der Begründung zum Bebauungsplan angesprochenen Vergnügungsstätten, die unter Umständen im Osthafen angesiedelt werden könnten, wie Andrea Asmuß im Vortrag beschrieb. Auch zu der geplanten Fußgängerzone, die zunächst für ein Jahr erprobt werden soll, ist die Information durch die Stadt stark verbesserungswürdig, erläuterte Tanja Schickel – von einer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ganz zu schweigen. 

Christina Kahlen-Pappas wies am Ende noch auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung hin. Die Bürgerinitiative habe bei der Stadt bereits erreicht, dass es einen Prozess zur Erarbeitung eines „Masterplan lebenswertes Schierstein“ mit Bürgerbeteiligung und unter Beteiligung der zuständigen Ämter geben soll. Die Stadt plant den Beginn dieses Prozesses jedoch erst ab 2020. Kahlen-Pappas äußerte die Befürchtung, dass bis dahin die grundlegenden Entscheidungen zum Neubau der Hafenschule und zu der geplanten Bebauung des Osthafens bereits gefallen sein könnten. Ein Masterplan, der diese Entscheidungen nicht mit einbezieht, werde seinem Namen jedoch nicht gerecht, so Kahlen-Pappas.

Sie erläuterte, dass jede und jeder die Möglichkeit habe, bei dem Bürgerbeteiligungsportal der Stadt Wiesbaden unter www.dein.wiesbaden.de Kommentare oder Fragen zu hinterlassen. Und sie regte an, an den Sitzungen des Schiersteiner Ortsbeirates teilzunehmen – bei der Fragestunde zu Beginn jeder Ortsbeiratssitzung könne jede Bürgerin und jeder Bürger sein Anliegen an die gewählten Vertreterinnen und Vertreter herantragen. 

Bericht: Monika Berger


[1]Seite 55 der Begründung des Entwurfes des Bebauungsplans. 

[2]Seite 67, 68 der Begründung des Entwurfes des Bebauungsplanes.