Hafenschule Machbarkeitsstudie 2021

Die Machbarkeitsstudie zur Hafenschule stellte das Architekturbüro Rincon vor, das auch schon 2014 in einer ersten Machbarkeitsstudie nachgewiesen hatte, dass die Hafenschule am Standort saniert und erweitert werden kann. Aufteilung und Anordnung der Schulgebäude in der neuen Machbarkeitsstudie ähneln auch sehr den Entwürfen der Studie von 2014 – allerdings mit einem gravierenden Unterschied: ein Gebäude mitten auf dem Schulhof, durch das viel Freifläche verloren ginge, gibt es 2021 nicht mehr.

Außerdem hat sich in den vergangenen sieben Jahren das Raumprogramm – also der Zuschnitt der erforderlichen Räumlichkeiten – geändert und eine wichtige Vorgabe für die Planung ist entfallen: Die Turnhalle an der Hafenschule muss nicht als solche erhalten bleiben.

Im Ergebnis führen die neuen Voraussetzungen dazu, dass an der Hafenschule durch eine Sanierung und Erweiterung, wie Rincon sie nun vorschlägt, sogar geringfügig mehr Freifläche zur Verfügung stehen wird.

Mariano Rincon, der seine Studie selbst vorstellte, hob zunächst die einmalige Lage und historische Qualität des Standorts der Hafenschule hervor. Nirgendwo sonst in Wiesbaden sei eine Schule so in den historischen Kontext eingebunden – neben einer der vermutlich schönsten Rokoko-Kirchen Hessens – und verfüge zudem noch über ein Grundstück wie die 2.000 qm große Schulwiese.

Mit seiner Planung will Rincon einen Großteil der Gebäude des „Hafenschul-Ensembles“ erhalten. Dazu gehören natürlich das denkmalgeschütze Bürgerhaus (1) aus dem Jahr 1763, das sogenannte „Schulwohnhaus“ (2), das 1885 errichtete Ziegelsteingebäude auf dem rückwärtigen Schulhof (3) und auch der im Jahr 1956 erbaute Neubau der Hafenschule (4).

Die Sporthalle (6) bleibt als Gebäude bestehen, wird aber umfunktioniert zu einem Mehrzweckraum mit Mensa und für Bewegungsstunden für die Jahrgangsstufen 1 und 2. Darüber hinaus sollen die Kinder der Hafenschule die neu zu errichtende Dreifeldersporthalle an der Erich Kästner-Schule mitnutzen. Der neue Mehrzweckraum der Hafenschule könne auch für kulturelle Aktivitäten bspw. von der Schiersteiner Kantorei genutzt werden.

Alle Gebäude(teile), die bestehen bleiben, sollen saniert und modernisiert werden. Barrierefreiheit soll durch einen Aufzug im „Neubau“ geschaffen werden.

Abgerissen werden soll der Verbindungsbau (5), in dem die Toiletten untergebracht sind, sowie das Gebäude mit den Umkleideräumen (7) vor der Turnhalle.

Abgetragen und an einer anderen Schule weitergenutzt werden sollen die Pavillons (8), die erst vor kurzem auf dem Parkplatz der Hafenschule errichtet wurden, um einen alten Mensa-Container zu ersetzen und dem Platzbedarf ein wenig besser gerecht werden zu können.

Neu hinzukommen wird ein zweigeschossiger „Vorbau“ zum Neubau (4), mit dem zur Zehntenhofstraße hin der „ursprüngliche Straßenraum“ wiederhergestellt – also verengt – wird. Dachformen und Fensterformat sollen an die in der Straße bestehende Bebauung angepasst werden.

Die meisten neuen Räumlichkeiten werden in einem großen neuen Gebäude geschaffen – an der Stelle, wo jetzt die Pavillons stehen und der Toilettentrakt untergebracht ist. Dieses große Gebäude wird über eine Brücke mit dem Klinkerbau verbunden.

Um den Hochwasserschutz an dieser Stelle zu gewährleisten, soll das Gebäude in einer Retentionswanne errichtet werden. Lehrerparkplätze können hier nachgewiesen werden. Vor der Schule soll es ein oder zwei Behindertenparkplätze geben.

Die Feuerwehrzufahrt wird über die Einfahrt am Lindenbach geregelt.

Das Gebäude in denen die Umkleideräume untergebracht sind (7) soll durch ein kleineres architektonisch hochwertiges Gebäude ersetzt werden, sodass vom Schulhof ein freier Blick auf die Christophoruskirche möglich ist.

Der Eingang zur Schule kann wie bisher über das Tor am Bürgerhaus und den Schulhof genutzt werden.

Schulhof und Schulwiese bleiben so komplett erhalten. Es ergibt sich sogar ein kleiner Zugewinn an Freifläche von 60 qm.