„Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“, diese Erkenntnis setzt sich zunehmend in Schierstein durch. Anstelle von: „Da müsste die Stadt Wiesbaden doch mal …“, wird hier einiges selbst von den Menschen vor Ort angepackt und umgesetzt. Aktuelles Paradebeispiel ist der Wochenmarkt mit seinen vielen „Begleitaktionen“, der diesen Dienstag sein Einjähriges feiert (Bericht im WK online vom 25. April 2024) und auf Eigeninitiative von Bürgerinnen und Bürgern entstand. Ein ganz frisches Beispiel ist auch die Aktion am Osthafen (Bericht im WK online vom 24. April 2024), mit der ebenfalls auf Initiative und mit Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern, der hohe Gitterzaun an der Promenade eingekürzt wurde – in Absprache mit dem zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamt. Das Ergebnis: Freier Blick auf Hafen und Dyckerhoff-Brücke statt Gefängnisfeeling im Schiersteiner Osten.

Manch andere eigeninitiativ gestartete Aktion ist weniger spektakulär, lautloser und dennoch wertvoll – dazu tragen auch Menschen bei uns im Ort bei, die zum Beispiel Blumenzwiebeln oder Samen an Wegrändern pflanzen und den Spaziergang nutzen, Müll von den Plätzen aufzusammeln oder diverse Aufkleber von Sitzflächen oder Straßenschildern zu entfernen.

Manches Mal sind die Aktionen symbolischer Natur und können eher wenig für eine nachhaltige Verbesserung, immerhin aber für einen Gedankenanstoß, sorgen: Vor einigen Wochen haben Unbekannte am „Eisernen Steg“ mit einer kleinen pink markierten Rampe (Bericht im WK online vom 10. April 2024) für einen fast barrierefreien Zugang zum Hafen gesorgt. Während die einen eine erhebliche Unfallgefahr für Radfahrer wittern, lobt der Wiesbadener Seniorenbeirat die Rampe als wirkungsvolle Maßnahme und hofft auf weitere Initiativen dieser Art. Die provisorische Form der Rampe wird jedenfalls bald wieder verschwinden müssen, wie die Stadt Wiesbaden auf Rückfrage des Ortsvorstehers ankündigte. Doch vielleicht kann die Aktion Anstoß dafür sein, dass doch noch eine genehmigte barrierefreie Lösung umgesetzt wird.

Sicherlich gibt es noch jede Menge andere Beispiele tatkräftiger Menschen in Schierstein. Auch das in den vielen hiesigen Vereinen organisierte Engagement ist unverzichtbar.

Doch alle Aktionen – ob sie nun jedem gefallen oder manchen nicht – zeigen eins: In Schierstein leben viele Menschen, die sich Gedanken machen über unseren Ort und die sich einsetzen können und wollen für eine gute Gemeinschaft – wir müssen dieses Potenzial nur nutzen – am besten zusammen!

oben: eingekürzter Zaun am Osthafen, links: Schiersteiner Wochenmarkt, rechts: Minirampe am “Eisernen Steg”