Ein Jahr Schiersteiner Wochenmarkt

Am 2. Mai 2024 wird der Schiersteiner Wochenmarkt ein Jahr alt. Grund genug zurückzublicken auf die vielen Aktivitäten der Interessengeinschaft Schiersteiner Wochenmarkt, die am 12. März 2023 gegründet wurde.

Der Schiersteiner Wochenmarkt startete mit sechs Marktständen und dem kleinen Weinstand vom Weingut Manuel Klepper. Inzwischen ist der Markt auf insgesamt elf Stände angewachsen. Straßenmusik und verschiedene Highlights, wie die Kletterwand, die von der Interessengemeinschaft gemeinsam mit dem Verein Nordwand aufgestellt wurde, oder das Zwiebelkuchenfest mit den Bewohnern des Jan-Niemöller-Hauses, bereichern das Angebot. Das Engagement spiegelt sich in  den vielen Besuchern wider, die inzwischen nicht nur aus Schierstein zum Wochenmarkt kommen.

Abgesehen vom Wochenmarkt, der Sommer wie Winter dienstags nachmittags stattfindet, bereicherte die Interessengemeinschaft den Hans-Römer-Platz in den tristen Wintermonaten zusätzlich mit einem Glühweintreff. Vom 11. November 2023 bis Anfang März 2024 gab es hier außer Glühwein und kalten Getränken auch weitere kulinarische Angebote an den Wochenenden.  

Auch für das zweite Jahr „Schiersteiner Wochenmarkt“ hat sich die Interessengemeinschaft viel vorgenommen. Nur soviel vorab: Am 30. April 2024 soll am Hafen ein „kleiner Jubiläumsmarkt“ stattfinden. 

Wer selbst daran mitwirken möchte, dass der Markt so attraktiv bleibt, kann sich mit Mundpropaganda oder einer Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft dafür einsetzen. Mehr zum Schiersteiner Wochenmarkt erfährt man jeden Dienstag Nachmittag direkt vor Ort auf dem Hans-Römer-Platz, auf der Webseite der Interessengemeinschaft oder bei Facebook.


Sorgenkind Spielplatz Söhnleinanlage

Der Spielplatz in der Söhnleinanlage am Schiersteiner Hafen wird immer mehr zum Sorgenkind. Die große eingezäunte Fläche, teils mit schattenspendenenden Bäumen, ist eigentlich ideal für Familien mit kleinen Kindern. Doch die Spielgeräte sind in die Jahre gekommen und ein großes Kletterspielgerät wurde zuletzt im Frühjahr vor einem Jahr abgebaut und bisher nicht ersetzt. Für viele Kinder ist der Spielplatz inzwischen langweilig. Andere Spielplätze in unmittelbarer Hafennähe existieren nicht.

Der Ortsbeirat hatte sich darum bereits im vergangenen Jahr mit zwei Anträgen an die Stadt gewendet. Antworten gab es zwar, aber an der unbefriedigenden Situation hat sich bis heute nichts geändert.

Die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung des Ortsbeirats hat darum vor einigen Tagen einen Brief an die zuständige Dezernentin Hinninger gesendet. Wir hoffen, dass sich nun bald etwas auf dem Spielplatz tut und vor der Sommersaison 2024 mindestens das abgebaute Spielgeräte durch ein neues ersetzt wird.

Nachzulesen ist der Brief hier.


Termin: Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024

Die öffentliche Sitzung des Ortsbeirats Schierstein findet statt

am Mittwoch, 13. März 2024
um 19:00 Uhr,
in der Ortsverwaltung Schierstein, Zimmer 3 (EG), Karl-Lehr-Straße 6, Wiesbaden- Schierstein.

Wie immer haben Bürgerinnen und Bürger vor dem Eintritt in die Tagesordnung um 19 Uhr Gelegenheit, Fragen an den Ortsbeirat zu stellen. Fragen zu Themen, die auf der Tagesordnung stehen, können noch während der Sitzung gestellt werden.

Zur Tagesordnung geht es hier!

Abschlussbericht der Historischen Fachkommission – Umbenennung Christian-Bücher-Straße

Unter TOP 2 wird ein Mitglied der Kommission über den Abschlussbericht der Historischen Fachkommission zur Überprüfung nach Personen benannter Verkehrsflächen, Gebäude und Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden berichten. Für Schierstein gibt es eine Empfehlung zur Umbenennung der Christian-Bücher-Straße. Diese war bis 1950 als Verlängerung der Hafenstraße bekannt und erhielt mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 23. März 1950 ihren heutigen Namen. Erste Gespräche im Ortsbeirat Schierstein ließen die Tendenz erkennen, dass der Ortsbeirat eine "Zurück-Umbenennung" in Hafenstraße befürworten könnte. Der Ortsvorsteher hat angekündigt, sofern der Ortsbeirat zu dem Schluss komme, dass eine Umbenennung erfolgen soll, vorzuschlagen, dass die Christian-Bücher-Straße in „Hafenstraße“ umbenannt wird.
Details zur Umbenennung gibt es hier: https://zukunft-schierstein.de/umbenennung-der-christian-buecher-strasse-wird-diskutiert/

Schwimmendes Bootshaus

Unter TOP 3 berät der Ortsbeirat über die Ausführungsvorlage zum Neubau des Schwimmenden Bootshauses. Das bisherige Schulbootshaus – gemeinschaftlich genutzt von mehreren Wiesbadener Schulen für den Unterricht im Rudern und der Rudergesellschaft Wiesbaden Biebrich – ist seit mehreren Jahren abgängig und darf seit Dezember 2021 nicht mehr betreten werden. Das neue Schulbootshaus soll nun am alten Standort im Westhafen errichtet werden.
Mehr dazu gibt es hier: https://zukunft-schierstein.de/vorarbeiten-fuer-neues-schulbootshaus-laufen/

Bewohnerparken

TOP 4 der Ortsbeiratssitzung befasst sich erneut mit dem Bewohnerparken. Allerdings liegt kein Antrag zur Abstimmung vor, sodass nicht über die Einführung eines Bewohnerparkens entschieden werden kann. Bereits in der vergangenen Ortsbeiratssitzung am 31. Januar 2024 kristallisierte sich heraus, dass der Ortsbeirat abwarten wird, wie sich der neue Parkplatz, der unter der Schiersteiner Brücke nach deren Fertigstellung eingerichtet werden soll, auf die Parkplatzsituation im Ortskern auswirkt.
Siehe hierzu auch den Bericht zur Diskussion um das Bewohnerparken im Ortsbeirat am 31. Januar 2023: https://zukunft-schierstein.de/moegliches-bewohnerparken-sorgt-fuer-diskussionen/

In der Sitzung am 13. März soll nun ein Stimmungsbild zum Bewohnerparken aus den Fraktionen eingeholt und über das weitere Vorgehen beraten werden.


Vorarbeiten für neues Schulbootshaus laufen

Die Vorarbeiten für das neue Schulbootshaus haben in der Woche vom 4. März 2024 begonnen. Aktuell wird das marode Schulbootshaus, für das die Stadt Wiesbaden im Dezember 2021 ein endgültiges Betretungsverbot ausgesprochen hatte, demontiert.

Am 13. März 2024 wird der Ortsbeirat über die Ausführungsvorlage für das neue Schulbootshaus entscheiden, am 29. Mai 2024 dürfte die Vorlage dann zur Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung stehen (Nachtrag: Zunächst war der 21. März als Abstimmungstermin in der Stadtverordnetenversammlung genannt. Dieser konnte aber aufgrund von Verzögerungen bei der Planung nicht gehalten werden. SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum sagte in der Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024, dass sich dies nicht auf die geplante Inbetriebnahme des Bootshauses im Mai 2025 auswirken werde.). Das grundsätzliche OK für die Gesamtkosten in Höhe von rund 4,5 Mio. Euro für das Projekt hatte es bereits im Zuge der Haushaltsberatungen im Winter 2023 gegeben.

Für die aktuellen Abbrucharbeiten am alten Bootshaus wurde ein Autokran auf die dreieckige Grünfläche in der Südwestecke des Schiersteiner Hafens gestellt. Der Fußweg entlang des Uferbereichs musste im Bereich der Baustelle gesperrt werden. Der Fußweg führt nun über die Grünfläche Richtung Westen bis zum asphaltierten Weg. Hierfür erfolgte eine Absperrung mit Bauzäunen und Hinweisschildern. Der Fußweg ist mit rutschfesten Matten im Bereich der Wiese ausgelegt.

Mit einem Klick auf das jeweilige Bild lassen sich die Bilder vergrößern. Sie zeigen den Stand der Arbeiten am 8. März 2024.

Der Abbruch erfolgt über die weitestgehend vegetationsfreie Südwestecke des Schiersteiner Hafens. Ein Rückschnitt ist im westlichen Bereich der Ecke erforderlich. Seitens Umwelt- und Grünflächenamt werden die vorhandenen Bäume und Sträucher bodennah zurückgeschnitten. Für den im Treppenbereich stehenden Baum liegt mittlerweile eine Fällgenehmigung vor. Der Baum ist massiv geschädigt.

Der Zustand der Grünfläche wird nach Beendigung der Arbeiten wiederhergestellt.

Laut Zeitplan wird der Abbruch der bestehenden Bootsanlage ca. sechs Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Die weiteren Schritte bis zur Inbetriebnahme des neuen Schulbootshauses, die im Mai 2025 stattfinden soll, können dem unterstehenden Zeitplan entnommen werden.

Das alte Schulbootshaus aus dem Jahr 1986 war bereits seit 2017 nur noch eingeschränkt und "im Notbetrieb" nutzbar. Anfang 2022 stand dann fest, dass es endgültig nicht mehr zu retten ist. Die Nutzer des Schulbootshauses hatten schon seit Jahren und mehrfach vergeblich um Abhilfe bezüglich diverser Missstände im und am Bootshaus gebeten. Eine detaillierte Auflistung der Mängel, die von der Stadt bis zum endgültigen Aus für das Bootshaus und damit auch für den Rudersport der Kinder und Jugendlichen in Wiesbaden nicht abgestellt wurden, findet sich auf der Seite des Fördervereins Schulbootshaus: https://foerderverein-schulbootshaus.jimdofree.com/informationen-zum-schulbootshaus/

Mehrere Wiesbadener Schulen und die Rudergesellschaft Wiesbaden Biebrich nutzen das Schulbootshaus für Kinder und Jugendliche, die nur hier das Rudern ohne die Gefahren, die auf dem Rhein durch Schiffsverkehr und Strömung  bestehen, erlernen und trainieren können. Der Druck, das Schulbootshaus zu erneuern, stieg als die Sperrung dafür sorgte, dass im Hafen für mehrere Monate nicht mehr gerudert werden konnte. Dank eines provisorisches Bootshauses, das ausschließlich für zwei Jahre im Trinkwasserschutzgebiet auf der Wiese am Westhafen genehmigt wurde, konnte der Ruderbetrieb mit Einschränkungen wieder aufgenommen werden.

 


Umbenennung der Christian-Bücher-Straße wird diskutiert

In der Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024 wird über die Umbenennung der Christian-Bücher-Straße entschieden. Sie ist die Verlängerung der Hafenstraße in Richtung Westen und war bis 1950 auch als solche bekannt. Erst im März 1950 erhielt sie mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ihren heutigen Namen. Anlass für den Vorschlag zur Umbenennung ist der Abschlussbericht der Historischen Fachkommission zur Überprüfung nach Personen benannter Verkehrsflächen, Gebäude und Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Kommission begründet in Ihrem Abschlussbericht, warum eine Aufrechterhaltung einer Namensgeberschaft nach Christian Bücher nicht haltbar ist, da sie das Ansehen der Landeshauptstadt Wiesbaden beschädigen würde.

Im Abschlussbericht heißt es dazu unter anderem (komplett nachzulesen auf den Seiten 20-24 des Berichts):

Christian Bücher hat verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen (NSDAP, NSV, RLSB, NS-Bund Deutscher Technik, Reichsbund Deutsche Jägerschaft) angehört. Christian Bücher hat durch eine Rede vor der Belegschaft des Wiesbadener Wasserwerks öffentlich nationalsozialistische Ideologie artikuliert.

Als Vorstandsvorsitzender der Wiesbadener Stadtwerke AG trug Bücher die Gesamtverantwortung für den Einsatz von mindestens 35 französischen Kriegsgefangenen. Hierdurch war Bücher an der bewussten Schädigung von anderen Personen zwischen 1933 und 1945 beteiligt.

Ein Mitglied der Historischen Fachkommission wird die Details des Abschlussberichts und die Gründe für die Umbenennungsempfehlung in der Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024 vorstellen. Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit, sich an der Diskussion zu beteiligen. Für den Fall, dass der Ortsbeirat zu dem Schluss kommt, dass eine Umbenennung erfolgen soll, hat der Ortsvorsteher angekündigt vorzuschlagen, dass die Christian- Bücher-Straße in „Hafenstraße“ umbenannt wird.


Erweiterung der Fußgängerzone rückt näher

Bereits seit längerer Zeit hat der Ortsbeirat Schierstein sich um eine Verlängerung der Fußgängerzone in der Hafenstraße bemüht. Die ausschlaggebenden Beschlüsse zur Umsetzung wurden bereits in den Septembersitzungen des Ortsbeirats und der Stadtverordnetenversammlung gefasst. Heute nun erfolgte die Öffentliche Bekanntmachung im Wiesbadener Kurier, mit der die "straßenrechtliche Teileinziehung" angekündigt wird. Konkret bedeutet dies, dass die bereits bestehende Fußgängerzone in der Hafenstraße künftig von der Bernhard-Schwarz-Straße bis zur Wasserrolle reichen soll.

Eine Begehung des Bereichs und der angrenzenden Straßen, um z.B. Einbahnstraßenregelungen neu zu fassen und die An- und Abfahrt der dortigen Anlieger reibungslos zu gestalten, erfolgte bereits vor gut zwei Jahren unter Beteiligung des Ortsbeirats und des zuständigen Tiefbau- und Vermessungsamtes. Die nun aktuell geplante exakte Regelung liegt dem Ortsbeirat aber nicht vor.

Der Ortsbeirat hatte außerdem darum gebeten, im Zuge der Erweiterung der Fußgängerzone alle weißen Poller am derzeitigen Fahrbahnrand, beginnend ab etwa Hafenstraße Hausnummer 3, zu entfernen. Der Kostenberechnung für die Erweiterung der Fußgängerzone ist zumindest nicht zu entnehmen, dass diese Maßnahme, die Poller zu entfernen, umgesetzt würde.

 

 

 


Erste Verbesserungen auf der Rettbergsaue zum Saisonstart 2024

Auf der Rettgerbergsaue soll es zum Saisonstart 2024 erste Verbesserungen geben. Mehre Gesprächsrunden mit Mattiaqua und den Ortsbeiräten Schierstein und Biebrich haben inzwischen stattgefunden. Erste greifbare Ergebnisse gab es nun zum Jahresbeginn. In diesem Beitrag geht es um die Fortschritte, die für Schierstein anstehen.

Größtes und schwierigstes Projekt zur Aufwertung ist das mehrfach vom Schiersteiner Ortsbeirat angemahnte Ausbaggern des Seitenarms am Inselcafé auf der Schiersteiner Seite der Rettbergsaue. Der zuständige städtische Eigenbetrieb mattiaqua hat inzwischen die offenbar notwendige Beprobung der Sedimente im Seitenarm beauftragt. Von den Ergebnissen dieser Beprobung hängen maßgeblich die Kosten ab, die für das Ausbaggern des Seitenarms anfallen werden. Sollte das Erdreich belastet sein, müsste es aufwändig entsorgt werden und könnte nicht kostengünstig auf der Insel verbleiben. Dies wiederum hat Einfluss auf die Finanzierung, die Seitens der Stadt bisher nicht zugesagt wurde. Der Ortsbeirat wird bereit sein, sich an den Kosten zu beteiligen, ist aber hierbei eingeschränkt durch die Mittel, die ihm für die Finanzierung von Projekten in Schierstein zur Verfügung stehen.

Fest steht, dass aus Gründen des Vogelschutzes ein Freibaggern des Seitenarms nur in der Zeit von Anfang September bis Ende Oktober durchgeführt werden kann. Für die kommende Saison 2024 wird es also definitiv noch keine Verbesserung bzgl. des Seitenarms, der bei Niedrigwasser regelmäßig verlandet, geben. Der Schiersteiner Ortsbeirat drängt dennoch auf eine möglichst schnelle  Beprobung, um dann schnellstmöglich Angebote zum Ausbaggern des Seitenarms einholen zu können. Ziel ist es, die Maßnahme auf jeden Fall im Herbst 2024 endlich auszuführen, sodass auch bei Niedrigwasser ab der Saison 2025 wieder ein echter Strand mit Zugang zum Wasser vor dem Inselcafé entsteht.

Um die Insel aber bereits 2024 attraktiver für Gäste – insbesondere Familien mit Kindern – zu gestalten, sollen auf dem Schiersteiner Teil noch vor Saisonbeginn zwei neue Großspielgeräte installiert werden. Zudem sollen die Sanitäranlagen im Inselcafé mit einfachen Ausbesserungsmaßnahmen in Stand gesetzt und ein bisher fehlender Wickeltisch installiert werden. Aquastopp-Armaturen – auch für die Außendusche – sollen verhindern, dass die Sickergrube in Schierstein zu schnell vollläuft. Dies wäre auch eine geringfügige Erleichterung für die Campingfreunde, die für den Abtransport der Abwässer verantwortlich sind und vor allem in den Sommermonaten mit starker Frequenz auf der Insel gefordert sind.

Auf eine Instandsetzung des Weges am Inselufer zwischen Schierstein und Biebrich müssen die Gäste der Rettbergsaue allerdings bis zum Saisonstart 2025 warten. Diese Maßnahme hängt auch mit der Fertigstellung der Schiersteiner Brücke und dem dortigen Fuß- und Fahrradweg zusammen, der immer noch nicht fertiggestellt ist. Auch hier dürfte bis Anfang 2025 keine Freigabe erfolgen.

Wer sich noch einmal in die Chronologie der Ereignisse rund um die "Rettung der Rettbergsaue als Freizeitgebiet" einlesen will, wird hier fündig:
https://zukunft-schierstein.de/chronologie-rettet-die-stadt-wiesbaden-die-rettbergsaue/

 


Wohnraumbedarfsprognose: Oberbürgermeister gibt keine neue Studie für Wiesbaden in Auftrag

Mit einem gesteigerten Wohnraumbedarf begründet die Stadt Wiesbaden unter anderem die geplante Bebauung des Westfelds zwischen Schierstein und Dotzheim. Doch werden in Wiesbaden tatsächlich mittelfristig neue Wohngebäude auf der jetzt noch grünen Wiese benötigt? Zweifel daran haben nicht zuletzt die sinkenden Vorausberechnungen des Statistischen Landesamtes (HSL) gesät.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende will trotzdem keine Wohnraumbedarfsprognose für Wiesbaden in Auftrag geben. Dabei hatte er genau das noch Anfang 2023 als Reaktion auf die Vorausberechnungen des HSL zum Bevölkerungsrückgang in der Landeshauptstadt Wiesbaden versprochen.

In einem Antwortschreiben an den Ortsbeirat Schierstein führt er aus, die Stadt Wiesbaden orientiere sich an dem „Rahmen, den die Regionalplanung vorgibt“. Dazu gehöre die vorliegende Wohnraumbedarfsprognose des Institut Wohnen und Umwelt (IWU). Aus Sicht der Verwaltung der Stadt Wiesbaden bestehe „keine Veranlassung, an der Belastbarkeit der IWU-Studie von 2020 als Arbeitsgrundlage“ für den neuen Wiesbadener Flächennutzungsplan „zu zweifeln“.

Im Frühjahr 2023 hatte der Oberbürgermeister sich hierzu noch ganz anders geäußert. Damals hatte er als Reaktion auf die Vorausberechnungen des Statistischen Landesamtes (HSL) zum Bevölkerungsrückgang in der Landeshauptstadt Wiesbaden mehrere Untersuchungen angekündigt – unter anderem auch eine Aktualisierung der Wohnraumbedarfsprognose. Im Wiesbadener Kurier wurde er hierzu mit den Worten zitiert, dass er das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt beauftragen werde, „die Wohnraumbedarfsprognose zu aktualisieren und dabei die Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamts zu berücksichtigen”. Anlässlich einer „VorOrt auf Tour”-Veranstaltung des Wiesbadener Kuriers am 26. April 2023 in Dotzheim wiederholte Oberbürgermeister Mende die Ankündigung, eine neue Wohnraumbedarfsprognose für Wiesbaden zu beauftragen.

Inzwischen lehnt der Oberbürgermeister aber ab, dass die Stadt Wiesbaden sich diese neue Datengrundlage aus eigenem Antrieb beschafft. Auch auf die bereits seit Jahren bestehende Kritik aus der eigenen Verwaltung an der Verwertbarkeit der IWU-Studie geht Mende in seinem Antwortschreiben nicht ein. Dies obwohl der Ortsbeirat Schierstein ihn hierauf in seiner Anfrage ausdrücklich hingewiesen hat: Das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik (heute: Amt für Statistik und Stadtforschung) der Landeshauptstadt Wiesbaden hatte die „Aussagekraft der Expertise der IWU“ in einer Stellungnahme als beeinträchtigt und „die Ergebnisse als stark verzerrt“ bezeichnet (Seite 1 der Stellungnahme). Der Ortsbeirat Schierstein hatte darum in seinem Antrag klargestellt: „Die Verlässlichkeit der IWU-Prognose 2020 als Datengrundlage für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für ganz Wiesbaden – und damit auch für die Perspektivfläche West (Westfeld) – wirft also viele Fragen auf, die unbedingt vor allen weiteren Entscheidungen im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans geklärt werden müssen.“

Eine Klärung dieser Fragen scheitert indes an der Haltung des Oberbürgermeisters.

 


Tut sich was am Osthafen?

Nachdem der Neubau der SCHUFA am Osthafen Ende 2022/Anfang 2023 fertiggestellt wurde, tat sich auf dem für Bürogebäude vorgesehenen Gelände am Osthafen in Schierstein nichts mehr. Nun wurde der Bauzaun um die Freifläche am Osthafen im Januar 2024 abgebaut. Warum das so sei, fragten Bürger bei der Ortsbeiratsitzung am Mittwoch, 31. Januar 2024. Der Ortsbeirat hatte hierzu keine Informationen erhalten und lässt nun über die Ortsverwaltung bei der Stadt nachfragen.

Außerdem wartet der Ortsbeirat seit Oktober 2022 auf die Beantwortung mehrerer Fragen zur weiteren Entwicklung am Osthafen durch den Magistrat der Stadt Wiesbaden. Immerhin war der neue Bebauungsplan, der eine großflächige Bebauung mit hohen Bürogebäuden am Hafen zulässt, bereits 2020 gegen den ausdrücklichen Wunsch der Schiersteiner im Stadtparlament beschlossen worden. Außer dem schon lange geplanten Neubau der SCHUFA hat sich seither auf dem Gelände nichts getan.

So stellt sich die Stadt Wiesbaden die Bebauung am Osthafen vor:

Bislang wurde nur das Gebäude ganz links im Bild (neues SCHUFA-Gebäude) realisiert. Quelle: Broschüre der SEG zur Entwicklung am Osthafen mit Bürogebäuden.

Bilderstrecke zur Entwicklung am Osthafen:

 


Mögliches Bewohnerparken sorgt für Diskussionen

In der Schiersteiner Ortsbeiratssitzung am 31. Januar 2024 nahm insbesondere das Thema Bewohnerparken im Tiefgebiet viel Raum ein. Der Ortsbeirat hatte die Verwaltung gebeten, die möglichen Varianten eines auf die Schiersteiner Gegebenheiten zugeschnittenen Bewohnerparkens vorzustellen. Nachdem die Verkehrsplaner der Stadt Wiesbaden zwei Varianten für ein Bewohnerparken in Schierstein vorgestellt hatten, brachten die meisten der ca. 20 bis 30 Gäste der Sitzung ihren grundsätzlichen Unmut gegen ein Bewohnerparken zum Ausdruck. Ein Beschluss zum Thema wurde nicht getroffen.

Anlass: Bürgerbeteiligung Verkehr

Anlass war die Bürgerbeteiligung Verkehr, die der Ortsbeirat in den Jahren 2022 und 2023 in zwei Phasen durchgeführt hatte. Bei einer offenen Befragung der Bürgerinnen und Bürger zu verkehrlichen Verbesserungen war in der ersten Beteiligungsphase besonders häufig die Einrichtung von Bewohnerparken genannt worden. In einer zweiten Beteiligungsphase wurden daher unter anderem konkrete Fragen zum Bewohnerparken gestellt. Wie sich bereits bei einer ebenfalls im Zuge der Bürgerbeteiligung durchgeführten Info-Veranstaltung am 1. März 2023 herausgestellt hatte, war den Teilnehmern dieser Umfrage besonders wichtig, dass die Schiersteiner Besonderheiten (Parkdruck insbesondere an Wochenenden) durch das Bewohnerparken aufgegriffen werden können.

In der Sitzung stellten die Verkehrsplaner der Stadt Wiesbaden nun zwei Möglichkeiten für ein passgenaues Konzept vor. Zuvor hatte der Ortsvorsteher deutlich darauf hingewiesen, dass dies eine reine Information für den Ortsbeirat und die Bürgerinnen und Bürger sei. Es gehe nicht darum kurzfristig einen Beschluss herbeizuführen.

Zwei mögliche Varianten des Bewohnerparkens

Die Verkehrsplaner stellten klar, dass Bewohnerparken in Schierstein ausschließlich in den Bereichen unterhalb der Reichsapfelstraße und unterhalb der Rheingaustraße in Frage käme. Allein hier lägen die rechtlichen Voraussetzungen vor – unter anderem eine Mindestauslastung der vorhandenen Parkmöglichkeiten von 90 Prozent.

In diesem Bereich könnte entweder eine kleine Variante umgesetzt werden, die nur für den Bereich ab der Zehntenhofstraße im Westen und bis einschließlich der Wasserrolle im Osten gelte. Die große Variante würde den Bereich bis zur Storchenalle/dem Kormoranweg im Osten mit einbeziehen.

Bewohnerparken in Kombination mit Parkraumbewirtschaftung

Das Bewohnerparken könne entweder über eine klassische Regelung nach § 45 StVO eingerichtet werden. Dann müssten allerdings 25 Prozent der Flächen für externe Parker vorgehalten werden, etwa durch eine Bewirtschaftung bzw. Parscheibenregelung für bestimmte Parkplätze.

Bei einem Bewohnerparken nach § 46 StVO würden den Inhabern von Bewohnerparkausweisen dagegen alle Stellplätze zur Verfügung stehen, aber alle Stellplätze müssten auch per Parkscheinregelung von Externen genutzt werden können. Die Bewohner seien in diesem Fall von der Parkscheinregelung und den damit verbundenen Kosten freigestellt.

Durch Neuordnung würden bis zu sieben geduldete Parkplätze entfallen

In beiden Fällen würde die notwendige Neuordnung und Ausweisung der Parkflächen dazu führen, dass im gesamten Bewohnerparkgebiet ca. sechs bis sieben derzeit nur geduldete Parkplätze in der Möwenstraße/Ecke Ehrengartstraße entfallen müssten. Diesen seien aber ohnehin nicht „sicher“, da die Duldung aufgehoben werden müsse, sobald das Regierungspräsidium dies verlangen oder beispielsweise Anwohner gegen das Parken auf diesen „geduldeten Flächen“ Beschwerden einreichen würden.

Vorgaben zu Rettungsgassen, Gehwegparken usw., die aktuell durch viele Autofahrer nicht beachtet würden, seien dagegen jetzt schon verkehrswidrig und würden es auch bleiben. Große Bereiche im Schiersteiner Tiefgebiet seien allerdings Mischverkehrsflächen, bei denen nur die Restfahrbahnbreite von 3,05 m zu berücksichtigen ist für Rettungsfahrzeuge etc.

Regelungen könnten nur am Wochenende gelten

Für die an die mögliche Bewohnerparkzone angrenzende Kleinaustraße schlugen die Verkehrsplaner eine Parkscheibenregelung am Wochenende vor, sodass hier keine Dauerparker mehr Platz finden könnten.

Die Verkehrsplaner sprachen sich insgesamt dafür aus, das Bewohnerparken in Schierstein auf die Wochenenden zu begrenzen, also auf die Zeit mit dem höchsten „Auswärtsdruck“. Dies sei in Schierstein der Ausflugsverkehr am Wochenende. Eine solche Regelung sei juristisch vertretbar, wie auch das Beispiel Walluf zeige, wo ein Bewohnerparken in den Wohngebieten am Rhein nur am Wochenende gelte. Zur Frage der Umsetzung führten die Verkehrsplaner zudem an, dass in der Regel nach Einführung des Bewohnerparkens auch verstärkt kontrolliert werde.

Rahmenbedingungen

Die Kosten des Bewohnerparkens belaufen sich derzeit auf 120 Euro je PKW und pro Jahr. Die zeitliche Begrenzung des Parkens mit Parkschein im Falle der Parkraumbewirtschaftung für Externe könne frei festgelegt werden. Von einer Stunde bis zu acht Stunden Parkzeit sei alles möglich. Zudem setze die Parkscheinpflicht abends aus – in der Regel ab 18 oder 20 Uhr.

Von den Gästen der Sitzung wurde insbesondere kritisch angemerkt, dass die Mitglieder der Wassersportvereine keine Möglichkeiten hätten, am Bewohnerparken teilzunehmen und dann den Parkscheinregelungen unterfielen. Ihnen würde damit der Besuch des Hafens erschwert.

Neue Parkplätze in der Christian-Bücher-Straße?

Von Seiten der Gäste wurde zudem der Vorschlag eingebracht, auf ein Bewohnerparken und eine Parkraumbewirtschaftung ganz zu verzichten und stattdessen die Christian-Bücher-Straße als Einbahnstraße auszuweisen und dort in der Straße dann zusätzliche Parkbuchten für Schrägparker einzurichten. Dann würde der Verkehr nicht mehr über die Kleinaustraße hinein- und hinausgeleitet, sondern komplett über die Bernhard-Schwarz-Straße abfließen.

Die Verkehrsplaner wiesen darauf hin, dass dieser Vorschlag nicht umsetzbar sei, weil die Straßenbreite die Einrichtung von schrägen Parkbuchten nicht zulasse.

Effekt eines Parkplatzes unter der Schiersteiner Brücke

Unterschiedlich wurde der Effekt der seit Jahren zugesagten Parkplätze unter der Schiersteiner Brücke bewertet. Während ein Teil der Gäste sich von der Einrichtung der Parkplätze hinter dem Osthafen auch eine Entlastung für den Verkehr am Westhafen versprachen, gingen andere davon aus, dass diese Parkmöglichkeit von Besuchern, die den Sportplatz im Westen oder die Wassersportvereine ansteuern, wegen der Entfernung nicht genutzt werde.

Kritik kam auch an den Kosten für das Bewohnerparken auf - diese seien nicht sozialverträglich.