In der Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024 wird über die Umbenennung der Christian-Bücher-Straße entschieden. Sie ist die Verlängerung der Hafenstraße in Richtung Westen und war bis 1950 auch als solche bekannt. Erst im März 1950 erhielt sie mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ihren heutigen Namen. Anlass für den Vorschlag zur Umbenennung ist der Abschlussbericht der Historischen Fachkommission zur Überprüfung nach Personen benannter Verkehrsflächen, Gebäude und Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Kommission begründet in Ihrem Abschlussbericht, warum eine Aufrechterhaltung einer Namensgeberschaft nach Christian Bücher nicht haltbar ist, da sie das Ansehen der Landeshauptstadt Wiesbaden beschädigen würde.

Im Abschlussbericht heißt es dazu unter anderem (komplett nachzulesen auf den Seiten 20-24 des Berichts):

Christian Bücher hat verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen (NSDAP, NSV, RLSB, NS-Bund Deutscher Technik, Reichsbund Deutsche Jägerschaft) angehört. Christian Bücher hat durch eine Rede vor der Belegschaft des Wiesbadener Wasserwerks öffentlich nationalsozialistische Ideologie artikuliert.

Als Vorstandsvorsitzender der Wiesbadener Stadtwerke AG trug Bücher die Gesamtverantwortung für den Einsatz von mindestens 35 französischen Kriegsgefangenen. Hierdurch war Bücher an der bewussten Schädigung von anderen Personen zwischen 1933 und 1945 beteiligt.

Ein Mitglied der Historischen Fachkommission wird die Details des Abschlussberichts und die Gründe für die Umbenennungsempfehlung in der Ortsbeiratssitzung am 13. März 2024 vorstellen. Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit, sich an der Diskussion zu beteiligen. Für den Fall, dass der Ortsbeirat zu dem Schluss kommt, dass eine Umbenennung erfolgen soll, hat der Ortsvorsteher angekündigt vorzuschlagen, dass die Christian- Bücher-Straße in „Hafenstraße“ umbenannt wird.