Ganze zwei Wochen kann es dauern bis ungefähr 3.000 Kubikmeter Sediment aus dem Seitenarm am Badestrand der Schiersteiner Rettbergsaue weggebaggert sind. Das erläuterte ein Vertreter der zuständigen Mattiaqua am Mittwochabend, 28. August 2024, im Ortsbeirat Schierstein. Start der Maßnahme ist am 16. September 2024.

3.000 Kubikmeter werden ausgebaggert

Auf insgesamt 400 Metern Länge und 5 Metern Breite wird der Seitenarm um bis zu 1,5 Meter tief ausgebaggert. Der Aushub muss auf der Insel verbleiben und werde am Rand des Naturschutzgebiets gelagert. Aus dem Ortsbeirat gab es den Hinweis, dass Mattiaqua sich idealerweise mit den auf der Insel ansässigen Campingfreunden bzgl. der Lagerung in Verbindung setzen könnte. Im Verein, der die Insel in- und auswendig kennt, könnte es sinnvolle Ideen zur Lagerung geben.

Kosten zwischen Ortsbeirat, Mattiaqua und Oberbürgermeister gedrittelt

Die lange Zeit strittigen Kosten für das Ausbaggern sollen zwischen dem Ortsbeirat Schierstein, Mattiaqua und dem Dezernat des Oberbürgermeisters, das noch über Mittel aus dem für Wiesbaden ausgefallenen City-Biathlon verfügt, gedrittelt werden. Der Ortsbeirat Schierstein hat dementsprechend beschlossen, 10.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Regierungspräsidium könnte künftig unterstützen

Der Ortsbeirat hatte sich zuvor auch beim Regierungspräsidium Darmstadt (RP) nach einem Zuschuss zu den Kosten erkundigt. Das RP befürwortet die Maßnahme und wäre darum grundsätzlich auch zur Unterstützung bereit. Hierzu muss allerdings ein Antrag durch die Stadt Wiesbaden gestellt werden, was für die aktuell im Jahr 2024 durchzuführende Maßnahme zu spät ist, allerdings für künftige Ausbaggerungen in jedem Fall in Anspruch genommen werden sollte. Den klar ist, dass die aktuelle Maßnahme der Rettbergsaue nur für einige Jahre “Ruhe” bringen kann und das Ausbaggern turnusmäßig wiederholt werden muss.

Niedriger Pegelstand sorgt ausnahmsweise für Freude

Die Rahmenbedingungen zum Ausbaggern sind aktuell optimal. Nach einer längeren eher trockenen Periode ist der Pegelstand inzwischen niedrig genug und der Seitenarm wieder größtenteils verlandet. Höchstens 2,50 Meter dürfe der Pegelstand sein – aktuell sind es 2,20 Meter. Das sorgt normalerweise für Verdruss, weil der Badespaß dahin ist, nun aber ist die Freude groß, dass so spätestens ab der Saison 2025 die Rettbergsaue wieder durchgängig mit einem echten Badestrand am Wasser locken kann.

Dank an engagierte Schülerinnen und Schüler – Kalender geplant

Ein ganz besonderer Dank gilt auch der Projektgruppe Insel der Mittelstufenschule Dichterviertel, die den langen Weg zum Ausbaggern nicht nur mit Musik und Bildern unterstützt haben. Einige Gemälde (ab Minute 3:37) aus dem YouTube-Video unten wird es übrigens schon bald als Wandkalender geben – Infos folgen!