Rettbergsaue: Abwasserentsorgung in Gefahr

Das ist der nach dem Neubau der Schiersteiner Brücke "wiederhergestellte" Anfahrtsweg zur neuen Pumpstation für den Abwasserabtransport von der Rettbergsaue.

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Bis zu 100 Abwassertransporte pro Saison notwendig

Seit über 40 Jahren sorgen Mitglieder der Campingfreunde auf der Rettbergsaue ehrenamtlich für die Entsorgung des in den Freizeiteinrichtungen auf beiden Seiten der Insel (Schierstein und Biebrich) anfallenden Abwassers. Das  Abwasser wird in Gruben gesammelt, von Vereinsmitgliedern regelmäßig ausgepumpt und in 5.000 Liter fassenden Anhängern mit Traktoren des Campingvereins – zwischen 60 und 100 Mal pro Saison – zu einer Pumpstation unter der Schiersteiner Brücke gebracht, die das Abwasser dann zum Festland pumpt.

Zufahrtswege zerstört

Im Rahmen des Neubaus der Schiersteiner Brücke musste eine neue Pumpstation gebaut werden. Während der Bauarbeiten zur Brücke wurden die alten Zufahrtswege hierhin zerstört.

Erhebliche Unfallgefahr durch weiche Erde

Zum bevorstehenden Ende der Bauarbeiten wird die Baustelle auf der Rettbergsaue zurückgebaut und neue Erde wurde auf dem Boden unter der Brücke flächendeckend aufgebracht. Diese Erde ist so weich, dass die Zufahrt zur Pumpstation mit den Fahrzeugen und Gerätschaften, über die der Campingverein verfügt, unmöglich bzw. mit erheblichen Gefahren verbunden ist: Beim Abwassertransport durch die weiche Erde unter der Brücke besteht zum einen die Gefahr stecken zu bleiben. Wenn sich in der weichen Erde zudem große Unebenheiten im Untergrund bilden, könnten Traktor und Anhänger zur Seite kippen. Das wäre abgesehen vom Sachschaden vor allem für den Fahrer lebensgefährlich.

Keine Lösung in Sicht

Am 11. Juni 2024 haben die Campingfreunde sich daher direkt an die Autobahn GmbH gewandt, um auf die Unmöglichkeit der Abwasserentsorgung hinzuweisen und darum zu bitten, eine pragmatische Lösung zu ermöglichen. Am 19. Juni 2024 antwortete die Autobahn GmbH und bat um Zeit für eine ausführliche Antwort. Lösungsvorschläge gab es jedoch seither nicht.

Betrieb der Freizeiteinrichtungen in Gefahr

Angesichts der anstehenden Sommerferien, in denen auf der Rettbergsaue mit starkem Besucherverkehr und entsprechenden Abwässern zu rechnen ist, muss eine kurzfristige Lösung gefunden werden, um den Abwassertransport gefahrlos zu gewährleisten und den Betrieb der beiden Freizeitgelände in Schierstein und Biebrich aufrechtzuerhalten.

Stadt Wiesbaden soll vermitteln

Die Campingfreunde haben dieses Problem gestern in der Sitzung des Ortsbeirats Schierstein erläutert. Der Ortsbeirat hat daraufhin einen Antrag an den Magistrat der Stadt Wiesbaden gerichtet, auf die Autobahn GmbH dahingehend einzuwirken, dass die Zufahrtswege zur neuen Abwasser-Pumpstation auf der Rettbergsaue kurzfristig befestigt werden.  Das ist wichtig, um die Abwassertransporte gefahrlos für Mensch und Gerätschaften mit den vorhandenen Traktoren und Anhängern der Campingfreunde zu ermöglich. Denn wenn die Abwasserentsorgung nicht mehr gewährleistet ist, muss auch der Freizeitbetrieb auf der Insel eingestellt werden.


Rettbergsaue: 150.000 Euro oder des Kaisers neue Kleider?

Das Ausbaggern des Seitenarms auf der Rettbergsaue ist nun schon lange ein leidiges Dauerbrennerthema im Ortsbeirat Schierstein. Inzwischen hat es bekanntlich auch die Stadtverwaltung bzw. die Stadtversammlung erreicht.

Nachdem – entgegen zunächst anderslautender Auskünfte des Oberbürgermeisters – geklärt werden konnte, dass auf der Aue definitiv ausgebaggert werden darf, geht es nun darum:

Wer zahlt?

Wer zahlt bzw. wer zahlen kann, hängt aber ganz entscheidend von der Frage ab:

Was kostet es?

Tja, und das scheint eher eine Glaubens- als eine Wissensfrage zu sein. Und weil Glauben viel mit (Heiligem?) Geist zu tun hat, geistert seit Wochen eine enorme Summe durch die Stadt, die angeblich für das Ausbaggern anfallen soll:

Fette 150.000 Euro?!?

Quelle hierfür ist aber nicht etwa ein konkretes schriftliches Angebot – oder sogar mehrere – sondern (so wurde es auf der Ortsbeiratssitzung in Schierstein am 5. Juni 2024 berichtet):

Eine telefonische Auskunft, die ein Verwaltungsmitarbeiter bei einer Wasserbaufirma einholte.

Das hört sich doch mal nach einer seriösen und belastbaren Recherche an! Oder etwa nicht?

Eine Erklärung dafür, warum das vor etwa anderthalb Jahren durchgeführte Ausbaggern rund um Stege im Schiersteiner Hafen dem Vernehmen nach nur ein Bruchteil hiervon gekostet haben soll, gibt es nicht. Und darüber scheint sich auch – außer im Schiersteiner Ortsbeirat – niemand zu wundern. Obwohl der Aushub aus dem Hafenbecken gesondert und teuer entsorgt werden musste, was auf der Rettbergsaue übrigens gar nicht notwendig wäre.

Also hantiert die Stadtpolitik – und die Verwaltung – weiter mit der telefonisch erfragten Summe von 150.000 Euro. Die einen nehmen (wegen oder dank der Summe) eine Abwehrhaltung ein: Können wir nicht zahlen! Die anderen mühen sich (löblich aber vermutlich aussichtslos) ab, doch noch irgendwo das Geld aufzutreiben.

Aber die eigentliche Frage, die stellt irgendwie keiner mehr:

Was kostet es denn nun wirklich?

Es ist fast wie mit des Kaisers neuen Kleidern, die alle bewundern müssen, weil der Kaiser fest davon überzeugt ist, dass er sie trägt, obwohl er pudelnackt vor seinem Volk steht. Es ist halt der Kaiser und da braucht man ja nicht zu fragen, ob er vielleicht nackt ist (obwohl man es sieht). Er wird schon Recht haben.

Und bestimmt ist auch die immense Summe von 150.000 Euro für eine Arbeit, die das THW noch vor wenigen Jahren gegen einen Kasten Bier und ein paar warme Worte an einem Wochenende durchgeführt hat, total realistisch.

Oder sollte vielleicht doch mal jemand nach einem schriftlichen Angebot fragen. Nein lieber nicht! Das wäre ja, als würde jemand rufen: „Könnte es sein, dass der Kaiser nackt ist?“

Christina Kahlen-Pappas


Reif für die Insel: Ortsbeirat tagt auf Rettbergsaue

Am Mittwoch, 10. Juli 2024, tagt der Schiersteiner Ortsbeirat auf der Rettbergsaue Schierstein.

Alle, die an der Sitzung teilnehmen möchten, sind eingeladen, sich zur gemeinsamen

Überfahrt auf die Rettbergsaue
ab Anleger der Personenfähre Tamara im Schiersteiner Hafen (Hafenstraße/Einmündung Schiffergasse)
um 17:30 Uhr

einzufinden.

Die Rückfahrt ist als Sonderfahrt gegen 20:30 – 21:00 Uhr geplant.

Die Kosten für die Überfahrt von Bürgerinnen und Bürgern, die an der Sitzung teilnehmen, werden vom Ortsbeirat getragen.

Im Mittelpunkt der Sitzung steht die Zukunft der Rettbergsaue als Ausflugsziel.

Unter TOP 2 der Tagesordnung

  • wird der Ortsvorsteher über den aktuellen Sachstand notwendiger Maßnahmen (unter anderem das Ausbaggern des Seitenarms am Badestrand) und die Erkenntnisse der Stadt sowie des Ortsbeirats hierzu berichten.
  • Die Mittelstufenschule Dichterviertel hat sich dem Thema Rettbergsaue künstlerisch genähert und wird ihr Projekt „Down by the River“ vorstellen: Jugendliche der Schule kämpfen mit New-Roses-Sänger Timmy Rough für das „Wiesbadener Inselparadies“ und haben zusammen mit ihrem Lehrer Olli Back ein Lied von The New Roses neu aufgenommen. Mit dem Song sowie mit Gemälden und Aktionen wollen sie auf die Missstände um die Wiesbadener Insel Rettbergsau aufmerksam machen.
  • Ein Berichtsantrag der AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Ortsbeirat befasst sich ebenfalls mit der Rettbergsaue und den bisher schleppenden Fortschritten.
Außerdem stehen auf der Tagesordnung:

Ortsbeirat tagt

Am 5. Juni 2024  tagt der Schiersteiner Ortsbeirat

um 19:00 Uhr,

Ortsverwaltung Schierstein, Zimmer 3 (EG), Karl-Lehr-Straße 6, WiesbadenSchierstein

erneut mit einer vergleichsweise kurzen Tagesordnung.

Wie immer können Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und in der Fragestunde um 19 Uhr ihre Fragen und Anregungen an den Ortsbeirat richten. Aber auch im Verlauf der Sitzung erhalten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu den Themen auf der Tagesordnung zu äußern.

Das wären

Baumaßnahmen und Raumsituation Eichendorffschule

Hierzu hat der Ortsbeirat die Verwaltung eingeladen, um über den Stand der Dinge angesichts einer dringend notwendigen Erweiterung der Mensa zu berichten. Die Eichendorffschule möchte ihr Ganztagsangebot auf den "Pakt für den Ganztag" umstellen und benötigt hierzu räumliche Kapazitäten.

Toilette Hans-Römer-Platz

Der Ortsbeirat ist sich darüber einig, dass die vorhandene Toilette am Hans-Römer-Platz nicht mehr ausreicht. Die Nutzung des Platzes ist nicht zuletzt und erfreulicherweise durch den Wochenmarkt gestiegen und Schierstein wird als Ausflugsziel immer beliebter. Es besteht darum schon länger der Wunsch, die Toilette nach dem Vorbild am Wallufer Weinstand zu erneuern und zu erweitern. Der Ortsbeirat ist bereit, hierzu aus seinen Mitteln Gelder zur Verfügung zu stellen und sich für weitere Finanzierungsmöglichkeiten einzusetzen. Das alles macht aber nur Sinn, wenn die Stadt endlich signalisiert und zusichert, dass sie ebenfalls ein solches Projekt (das auch im Sinne ihrer touristischen Weiterentwicklung wäre) unterstützt und zumindest teilfinanziert. Diese Unterstützung fordert der Ortsbeirat nun mit einem Antrag ein.

Friedhof

Die SPD Schierstein bittet in einem Antrag um Auskünfte zum Schiersteiner Friedhof: Welche unterschiedlichen Beerdigungsformen gibt es derzeit in Wiesbaden und welche sind in Schierstein möglich – z.B. auch alternative Bestattungsformen wie Urnen-Baumgrab, Urnen-Haingrab? Wie ist der Zustand der Gebäude und der Trauerhalle und sind Sanierungsmaßnahmen geplant?

Sachstandsbericht Fußgängerzone

Dem Ortsbeirat liegen nach lange zurückliegenden Beschlüssen und einer mehrjährigen Planungszeit bei der Stadt nun erste Infos vor, wie es weitergehen könnte mit der Fußgängerzone am Hafen. Erklärtes gemeinsames Ziel des Ortsbeirats ist es, die Fußgängerzone bis zur Wasserrolle zu erweitern, um die Aufenthaltsqualität – auch mit weiteren Maßnahmen zur Verschönerung der Straße am Ufer – zu verbessern. Hierüber wird in der Sitzung berichtet.

Sachstandsbericht Rettbergsaue

Die Rettbergsaue ist und bleibt weiter ein vernachlässigtes Sorgenkind. Aktuell ist sie wegen des Hochwassers nicht erreichbar, aber auch bei einem Besuch im Mai stellte sich heraus, dass sich an der Situation vor Ort noch nicht viel geändert hat. Inzwischen sollen aber zumindest einige kleinere Verbesserungen vorgenommen worden sein – unter anderem die Installation von Wickeltischen in den Toilettenräumen.

Eine sehr gute Nachricht ist allerdings, dass die Beprobung der Badestelle auf der Rettbergsaue ergeben hat: Es darf ausgebaggert werden. Nur, wer zahlt?

Diese und weitere Fragen werden in der Ortsbeiratssitzung thematisiert.

Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule

Die AG Freizeit, Soziales und Bürgerbeteiligung kümmert sich, seitdem die AG Jugend des Ortsbeirats aufgelöst wurde, auch um das Thema Schulen. Nun wurde bekannt, dass in der Hafenschule im vergangenen Winter die Heizung wegen eines Defekts ausgefallen ist und nur notdürftig repariert wurde. Um die volle Heizleistung in Schule und der (von den Vereinen mitbenutzten) Turnhalle im nächsten Winter sicherzustellen, müssten weitere Erneuerungen vorgenommen werden. Das ist bisher nicht geschehen. Gleichzeitig leidet die Hafenschule im Sommer unter Hitze, da die Jalousien defekt sind. Mit ihrem Antrag zur "Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule" will die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung auf die Probleme aufmerksam machen und die Stadt veranlassen, für Abhilfe zu sorgen.


Erste Verbesserungen auf der Rettbergsaue zum Saisonstart 2024

Auf der Rettgerbergsaue soll es zum Saisonstart 2024 erste Verbesserungen geben. Mehre Gesprächsrunden mit Mattiaqua und den Ortsbeiräten Schierstein und Biebrich haben inzwischen stattgefunden. Erste greifbare Ergebnisse gab es nun zum Jahresbeginn. In diesem Beitrag geht es um die Fortschritte, die für Schierstein anstehen.

Größtes und schwierigstes Projekt zur Aufwertung ist das mehrfach vom Schiersteiner Ortsbeirat angemahnte Ausbaggern des Seitenarms am Inselcafé auf der Schiersteiner Seite der Rettbergsaue. Der zuständige städtische Eigenbetrieb mattiaqua hat inzwischen die offenbar notwendige Beprobung der Sedimente im Seitenarm beauftragt. Von den Ergebnissen dieser Beprobung hängen maßgeblich die Kosten ab, die für das Ausbaggern des Seitenarms anfallen werden. Sollte das Erdreich belastet sein, müsste es aufwändig entsorgt werden und könnte nicht kostengünstig auf der Insel verbleiben. Dies wiederum hat Einfluss auf die Finanzierung, die Seitens der Stadt bisher nicht zugesagt wurde. Der Ortsbeirat wird bereit sein, sich an den Kosten zu beteiligen, ist aber hierbei eingeschränkt durch die Mittel, die ihm für die Finanzierung von Projekten in Schierstein zur Verfügung stehen.

Fest steht, dass aus Gründen des Vogelschutzes ein Freibaggern des Seitenarms nur in der Zeit von Anfang September bis Ende Oktober durchgeführt werden kann. Für die kommende Saison 2024 wird es also definitiv noch keine Verbesserung bzgl. des Seitenarms, der bei Niedrigwasser regelmäßig verlandet, geben. Der Schiersteiner Ortsbeirat drängt dennoch auf eine möglichst schnelle  Beprobung, um dann schnellstmöglich Angebote zum Ausbaggern des Seitenarms einholen zu können. Ziel ist es, die Maßnahme auf jeden Fall im Herbst 2024 endlich auszuführen, sodass auch bei Niedrigwasser ab der Saison 2025 wieder ein echter Strand mit Zugang zum Wasser vor dem Inselcafé entsteht.

Um die Insel aber bereits 2024 attraktiver für Gäste – insbesondere Familien mit Kindern – zu gestalten, sollen auf dem Schiersteiner Teil noch vor Saisonbeginn zwei neue Großspielgeräte installiert werden. Zudem sollen die Sanitäranlagen im Inselcafé mit einfachen Ausbesserungsmaßnahmen in Stand gesetzt und ein bisher fehlender Wickeltisch installiert werden. Aquastopp-Armaturen – auch für die Außendusche – sollen verhindern, dass die Sickergrube in Schierstein zu schnell vollläuft. Dies wäre auch eine geringfügige Erleichterung für die Campingfreunde, die für den Abtransport der Abwässer verantwortlich sind und vor allem in den Sommermonaten mit starker Frequenz auf der Insel gefordert sind.

Auf eine Instandsetzung des Weges am Inselufer zwischen Schierstein und Biebrich müssen die Gäste der Rettbergsaue allerdings bis zum Saisonstart 2025 warten. Diese Maßnahme hängt auch mit der Fertigstellung der Schiersteiner Brücke und dem dortigen Fuß- und Fahrradweg zusammen, der immer noch nicht fertiggestellt ist. Auch hier dürfte bis Anfang 2025 keine Freigabe erfolgen.

Wer sich noch einmal in die Chronologie der Ereignisse rund um die "Rettung der Rettbergsaue als Freizeitgebiet" einlesen will, wird hier fündig:
https://zukunft-schierstein.de/chronologie-rettet-die-stadt-wiesbaden-die-rettbergsaue/

 


Chronologie: Rettet die Stadt Wiesbaden die Rettbergsaue?

Rettet die Stadt Wiesbaden die Rettbergsaue bzw. ihre Nutzbarkeit als Freizeitgelände? Wenn ja, wann? Inzwischen beschäftigt sich die Stadtpolitik seit zwei Jahren mit dem Thema. Verändert hat sich kaum etwas.

Eine Chronologie der Geschehnisse in der Wiesbadener Stadtpolitik

(Quelle - Politisches Informationssystem der Stadt Wiesbaden https://piwi.wiesbaden.de):

15. September 2021:
Die Rathaus-Fraktionen CDU, FDP, Volt und FW/Pro Auto stellen einen Antrag
mit dem Titel „Reif für die Insel - Rettbergsaue in Rheinuferkonzept miteinbeziehen und aufwerten“. Demnach sollte der Magistrat berichten, ob die Option weiterverfolgt wird, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflächenamt zu übergeben. Außerdem beantragten die Fraktionen, die öffentlich zugänglichen Bereiche der Rettbergsaue im Einklang mit dem bestehenden Naturschutzgebiet als naturnahes Freizeitgelände für Familien in das  Rheinuferkonzept einzubeziehen und eine Aufwertung anzustreben.

4. November 2021:

Das von Oberbürgermeister Mende geführte Dezernat für Stadtentwicklung und Bau antwortet:

„Die […] Option, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflachenamt zu übergeben, wird von Seiten mattiaquas als strategische Überlegung weiterhin positiv bewertet. Eine Entscheidung des Magistrats über eine konkrete Umsetzung steht allerdings noch aus. Die Rettbergsaue ist bereits Bestandteil des Rhein.Main.Ufer-Konzepts, das derzeit in Bearbeitung ist. Im Konzept werden Maßnahmen zur Aufwertung entwickelt. Da etwa 90 % der Rettbergsaue unter Naturschutz gestellt sind, muss hierauf gebührend Rücksicht genommen werden.“

9. November 2022:

Die Fraktion Zukunft Schierstein im Ortsbeirat Schierstein stellt einen Antrag mit dem Titel „Aufwertung der Rettbergsaue als Ausflugsziel“. Der Antragstext bezieht sich auf den nun über ein Jahr alten Antrag der Rathausfraktionen zur Rettbergsaue und bittet um Informationen, ob der Magistrat inzwischen über die Option entschieden hat, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflachenamt zu übergeben, bzw. wann mit einer solchen Entscheidung zu rechnen ist. Außerdem will Zukunft Schierstein wissen, welche konkreten Maßnahmen zur Aufwertung der Rettbergsaue als Bestandteil des Rhein.Main.Ufer-Konzepts entwickelt werden und ob erste Maßnahmen – auch zur Existenzsicherung des Inselcafés und der Personenschifffahrt „Tamara“ bereits in der
kommenden Sommersaison 2023 umgesetzt werden können.

16. Februar 2023:

Oberbürgermeister Mende antwortet:

„Der Eigenbetrieb mattiaqua und das Grünflachenamt sind derzeit in Verhandlung über eine mögliche Übertragung der beiden Freizeitgelände. Eine Entscheidung steht noch aus. Sobald ein Ergebnis vorliegt, werde ich Sie umgehend informieren.
Auf der Rettbergsaue gilt es in besonderem Maße, die Belange des Naturschutzes mit denen der Freizeitnutzungen, in einer für Wiesbaden einmaligen Lage, in Einklang zu bringen. Mehr als 90 % der Rettbergsaue stehen unter Naturschutz, die Festlegungen zu den europaweiten „Natura 2000“ Schutzgebieten stehen hohe Anforderungen an die Entwicklung und den Erhalt der Gebiete. Aus diesen Gründen ist im Rhein.Main.Ufer-Konzept neben der Verbesserung der bestehenden Freizeitanlagen keine Erweiterung vorgesehen, Gleiches gilt für Ausbaggerungen auf oder an der Rettbergsaue."

Als Maßnahmen auf der Rettbergsaue, die im Rhein.Main.Ufer-Konzeot aufgeführt sind, nennt er:

  • die Verbesserung bzw. Wiedernutzbarmachung der auf der Nordseite gelegenen Wegeverbindung zwischen den beiden Freizeitbereichen.
  • die Einrichtung einer geeigneten Radabstellanlage im Bereich des neuen Anschlusses des Radwegs auf der lnsel.
  • die auf der Nordseite der Inset vorhandenen Anlegestellen (u.a. fur die Personenfahre „Tamara“) sollen auch weiterhin Bestand haben.

12. Juli 2023:

Die AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Schiersteiner Ortsbeirat stellt einen Antrag mit dem Titel „Erhalt des Rheinseitenarms am Inselcafé auf der Rettbergsaue“. Der Antrag beschreibt, dass bei einem Runden Tisch zum Thema „Erhalt der Freizeiteinrichtungen auf der Rettbergsaue“ am 2. Mai 2023 (mit mattiaqua) ein Vertreter des RP Darmstadt erklärte, dass aus naturschutzrechtlicher Sicht keine Einwände gegen ein fachgerechtes Ausbaggern des Seitenarms bestünden und dies sogar zur Sauerstoffversorgung des Gewässers wünschenswert sei. Der Vertreter des RP Darmstadt stellte sogar eine dauerhafte Genehmigung in Aussicht. Die Maßnahmen (Ausbaggern) müssten aus Vogelschutzgründen zwischen der Brut-/Aufzuchtzeit und dem Vogelzug im Herbst erfolgen, vorzugsweise im September. Auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als zuständige Behörde für die Wasserflächen des Rheins hatten diesbezüglich keine Bedenken, wollten allerdings auch weder die Durchführung der Maßnahmen noch die Kosten übernehmen.
Da aus Sicht des Ortsbeirats – und darüber hinaus sämtlicher Nutzer der Insel – der Erhalt des wasserführenden Seitenarms ein wesentliches Element für die Erhaltung und Nutzung der Freizeitflächen ist, wurde der Magistrat mit dem Antrag gebeten, zeitnah Kontakt mit der Naturschutzbehörde beim RP Darmstadt aufzunehmen und eine Genehmigung für regelmäßige Maßnahmen zur Verhinderung der Verlandung des Seitenarms einzuholen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt sowie Hessenforst sollten beteiligt werden. Parallel hierzu sollte eine möglichst kostengünstige und schonende Methode gesucht werden, gerne unter Einbindung des Ortsbeirats, die Maßnahme noch im September 2023 umzusetzen.

Dem Ortsbeirat Schierstein liegt bis heute (aktualisierter Stand: 1. März 2024) hierauf keine Antwort des Magistrats vor.

14. September 2023:

Die Rathausfraktionen CDU, FDP und BLW/ULW/BIG stellen einen Antrag mit dem Titel „Rettet das Inselparadies Rettbergsaue!“. In diesem Antrag wurde der Magistrat gebeten, unter Beteiligung von Nutzern der Rettbergsaue (Verein, Betreiber Inselcafé, Fährbetreiber und den Ortsbeiräten Schierstein und Biebrich) ein Konzept für die Rettbergsaue zu erstellen und dem Ausschuss [Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Sport] zeitnah vorzustellen, welches wieder dem Namen „Inselparadies“ näherkommt. Außerdem soll der Magistrat berichten, wie der aktuelle Planungsstand (September 2023) ist und wie einzelne Sachverhalte zeitnah erledigt werden können (unter anderem Ausbaggern des Durchlaufs, Baumschnitt- und Baumpflegearbeiten, Modernisierung der sanitären Anlagen des Inselcafés, neue Spielgeräte).


Video zur Rettbergsaue

Die Rettbergsaue damals und heute: Die Wiesbadener Rettbergsaue ist ein einzigartiges Ausflugsziel im Rhein-Main-Gebiet. Doch ihre Freizeiteinrichtungen sind in die Jahre gekommen und die Insel immer mehr in Vergessenheit geraten. Der Schiersteiner Ortsbeirat will das ändern und hat dabei viele Unterstützer. Am 13. Mai 2023 luden die Campingfreunde Rettbergsaue dazu den Ortsbeirat auf die Insel ein. Zu Beginn des Videos gibt es einen kleinen Rückblick mit dem Zeitzeugen Karl-Heinz Schäfer.

Zum Abspielen des Videos: Klick auf das Bild!

https://youtu.be/zgqULho_ivY


Runder Tisch zur Rettbergsaue vereinbart schrittweise Verbesserungen

Pressemeldung des Schiersteiner Ortsbeirats vom 11. Mai 2023

Anfang Mai 2023 trafen sich Vertreter der Stadt Wiesbaden und der Eigentümer der Freizeitflächen der Rettbergsaue sowie des für den Naturschutz zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt mit Vertretern des Ortsbeirats Schierstein zu einem Runden Tisch. Ziel des Treffens war es, Möglichkeiten auszuloten, wie die Rettbergsaue als einzigartige Freizeiteinrichtung für Wiesbaden erhalten und wiederbelebt werden kann. Im Fokus standen dabei die Bucht am Inselcafé auf dem Schiersteiner Teil der Rettbergsaue und die dortigen Spielanlagen.

Gerade die in den trockenen Sommermonaten oft komplett verlandete Bucht am Inselcafé hatte in den vergangenen Jahren für Enttäuschung bei den Inselbesuchern geführt. Unsicherheiten über die Frage, ob ein Ausbaggern an dieser Stelle möglich ist, um den Wasserdurchfluss wieder zu gewährleisten, konnten seitens des Regierungspräsidiums ausgeräumt werden. Da die Bucht nicht unter die strengen Naturschutzvorgaben fällt, die außerhalb der Freizeitflächen auf der Rettbergsaue gelten, sei das Ausbaggern einer nicht zu tiefen Rinne möglich und bzgl. der Sauerstoffversorgung der Bucht auch wünschenswert. Die Vertreter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, sahen ebenso grundsätzlich keine Hindernisse, hierzu als Eigentümer ihre Genehmigung zu erteilen. Ein Ortstermin soll nun die weiteren Voraussetzungen klären. Die Durchführung bzw. Finanzierung dieser Maßnahme kann jedoch nicht von Seiten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung erfolgen, sodass an dieser Stelle noch offen ist, wer für die Kosten der Maßnahme aufkommt.

Positiv wurde auch aufgenommen, dass im jüngst vorgelegten Rhein-Main-Ufer-Konzept die Notwendigkeit erkannt wurde, das Freizeitgelände und die jeweiligen Infrastrukturen zu ertüchtigen und zu modernisieren. Ein Budget hierfür ist bislang nicht vorhanden, könnte aber mit Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung im aktuell in Aufstellung befindlichen Doppelhaushalt 2024/2025 bereitgestellt werden.

Die Anwesenden waren sich einig, dass die Rettbergsaue gerade als Ausflugsziel für einkommensschwache Familien erhalten bleiben soll. Sie vereinbarten, dass der Schiersteiner Ortsbeirat in Abstimmung mit dem Pächter und städtischen Eigenbetrieb mattiaqua ein Konzept zur schrittweisen Verbesserung und Wiederherstellung der Freizeitanlagen der Rettbergsaue entwerfen werde. Erste Maßnahmen zur Aufwertung hat mattiaqua bereits in Auftrag gegeben – darunter einen neuen Außenanstrich des Inselcafés und die Reinigung der Spielgeräte. Zudem wurden Kostenvoranschläge für zwei neue Spielgeräte eingeholt.

 

 


Im Ortsbeirat: Schulsanierung und Rhein-Main-Ufer-Konzept

Die nächste Ortsbeiratssitzung hat

AM 10. MAI 2023

AB 19 UHR

IM FEUERWEHRGERÄTEHAUS SCHIERSTEIN

zwei dicke Brocken auf der Tagesordnung. Zu beiden kommen auch Vertreter der jeweils zuständigen Ämter und erläutern die Vorhaben:

1. Schulen in Schierstein:

2. Rhein-Main-Ufer-Konzept: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3089614

Was ist geplant zu

Wie immer können vor Eintritt in die Tagesordnung um 19 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger Fragen an den Ortsbeirat stellen. Aber auch während der Sitzung werden in der Regel zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten Fragen aus dem Publikum zugelassen.


Rettbergsaue braucht Hilfe – jetzt!

Der Schiersteiner Hafen und der Schiersteiner Teil der Rettbergsaue - Quelle: 3D-Stadtmodell, Geoportal Landeshauptstadt Wiesbaden: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/verkehr/stadtplan/3d-stadtmodell.php

Die Rettbergsaue aufwerten und ihre Attraktivität für Besucher steigern, das ist das Ziel des Schiersteiner Ortsbeirats. Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende antwortete nun auf einen Antrag des Ortsbeirats, der nach konkreten Maßnahmen zur Aufwertung der Rettbergsaue bereits in der kommenden Sommersaison 2023 gefragt hatte. Der Hintergrund: Rückläufige Besucherzahlen auf der Rettbergsaue gefährden die Existenz des Inselcafés und der Personenschifffahrt „Tamara“. Mit ihnen steht und fällt aber die Nutzbarkeit des Geländes als Freizeitfläche.

Der Oberbürgermeister stellte nun folgendes in Aussicht:

  • eine „Verbesserung der bestehenden Freizeitanlagen“,
  • die „Wiedernutzbarmachung der Wegeverbindung“ des Schiersteiner und Biebricher Teils der Rettbergsaue, die bisher durch den Brückenneubau unterbrochen war und
  • die „Einrichtung einer geeigneten Radabstellanlage im Bereich des neuen Anschlusses des Radwegs auf der Insel“.

Dem Schiersteiner Ortsbeirat reicht das nicht. Die Hoffnung, dass ein neuer Radweg und eine Radabstellanlage mehr Besucher anlocken, ist illusorisch. Ohne neue Spielgeräte und eine funktionierende, ansprechende Infrastruktur gibt es für Ausflügler wenig Anreiz, die Rettbergsaue zu besuchen – ob nun per Fähre oder über die neue Brücke, die bislang für den Fuß- und Radverkehr noch nicht eröffnet ist.

Doch eine Erweiterung der inzwischen stark zurückgebauten Freizeitanlagen oder auch das Ausbaggern des Seitenarms an der Rettbergsaue, deren Strandbereich auf der Schiersteiner Seite inzwischen komplett versandet ist, lehnt der Oberbürgermeister ab. Bis 2010 wurde der Rhein am Inselstrand auf der Schiersteiner Seite noch regelmäßig ausgebaggert.

Der Oberbürgermeister gab zudem keine Antwort darauf, welche „Verbesserungen der bestehenden Freizeitanlagen“ geplant sind und vor allen Dingen: Wann sollen diese umgesetzt werden? Erschwerend kommt hinzu, dass seit mindestens anderthalb Jahren und bisher ohne Ergebnis Gespräche dazu geführt werden, ob die Verantwortung für das Gelände von mattiaqua an das Grünflächenamt übergeben werden kann.

Für die Insel, den Fährbetrieb und das Café ist es indes längst fünf vor zwölf. Wenn hier nicht schnell – das heißt noch in der Saison 2023 – deutliche Verbesserungen geschaffen werden, gefährdet das die wirtschaftlichen Existenzen.

Um die Rettbergsaue zu stärken, appelliert der Schiersteiner Ortsbeirat an die Stadt, die Freizeitbereiche schnellstmöglich aufzuwerten. Das Gremium will außerdem in der Saison 2023 die Aufmerksamkeit der Menschen in Wiesbaden auf die Insel lenken. Geplant ist eine Ortsbeiratssitzung auf der Rettbergsaue im Sommer und Aktionen wie ein Boule-Turnier auf der Insel. Den Anfang macht ein Vor-Ort-Termin mit dem „Campingfreunde Rettbergsau e.V.“: Am 13. Mai starten dann Ortsbeiratsmitglieder aus Schierstein um 9 Uhr mit der „Tamara“ zur Inselbesichtigung. Um den Bestand der Rettbergsaue als Freizeitgelände mittel- und langfristig zu sichern, hat der Ortsbeirat zudem in seiner Sitzung am 8. März 2023 mit den Anmeldungen zum Haushalt 2024/2025 um die Bereitstellung von Finanzmitteln gebeten.