Rettbergsaue: Es wird gebaggert

Seit Montag, 16. September 2024, wird am Seitenarm auf der Rettbergsaue gebaggert. Und das, obwohl der Wasserstand aktuell noch bei etwa 2,80 m liegt.

Link zum Pegel Mainz:

https://hochwasser.rlp.de/flussgebiet/oberrhein/mainz

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Fuß- und Radweg zur Rettbergsaue Mitte September fertig

Nun geht es Schlag auf Schlag: Mit dem Rückbau der Baustelle unter der Schiersteiner Brücke rückt auch der Eröffnungstermin des unter der Brücke halb abgehängten Fuß- und Radweges zur Rettbergsaue näher – und auch der Abgang zur Rettbergsaue von der Autobahnbrücke soll dann möglich sein.

Aktualisierung vom 25.9.2024: Die in der Ortsbeiratssitzung Ende August 2024 kommunizierte Fertigstellung des Weges bis Mitte September 2024 hat allerdings leider noch nicht zur Folge, dass der Radweg auch geöffnet ist. Stattdessen wird der abgehängte Rad- und Gehweg zur Erschließung der Rettbergsaue erst nach vollständiger Räumung des Baufeldes unter der Schiersteiner Brücke nutzbar sein – was allerdings noch nicht der Fall ist.

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Ab 16. September wird ausgebaggert!

Ganze zwei Wochen kann es dauern bis ungefähr 3.000 Kubikmeter Sediment aus dem Seitenarm am Badestrand der Schiersteiner Rettbergsaue weggebaggert sind. Das erläuterte ein Vertreter der zuständigen Mattiaqua am Mittwochabend, 28. August 2024, im Ortsbeirat Schierstein. Start der Maßnahme ist am 16. September 2024.

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Rettbergsaue: Ausbaggern nun doch deutlich günstiger

Jetzt muss nur noch der Wettergott mitspielen und der Wasserstand sinken. Bestenfalls sieht es im September 2024 so aus wie auf diesem Bild hier von September 2023:

Denn dann kann auf der Rettbergsaue Schierstein am Badestrand ausgebaggert werden. Der Grund: Es liegt ein vergleichsweise günstiges Angebot für das Ausbaggern vor, das offenbar finanzierbar ist.

Hierüber berichtet der Wiesbadener Kurier am 5. August 2024 in einem Plus-Artikel.

Bislang sprachen die knappen Kassen der Stadt gegen das Ausbaggern. Denn angeblich – so hatte die Verwaltung "auf Zuruf" einer Firma erfahren – sollte das Ausbaggern unfassbare 150.000 Euro kosten. Diese Summe stellte anscheinend nur der Schiersteiner Ortsbeirat in Frage. Mehr dazu hier.

Nun jedenfalls liegt dank der hartnäckigen Nachfrage des Ortsbeirats Schierstein ein Angebot über einen Bruchteil dieser Summe vor.

Das Ergebnis zählt! Trotzdem für Interessierte hier eine kurze Zusammenfassung, wie es nun so "plötzlich" zum neuen Angebot kam:

Tatsächlich hatte die Vorsitzende der AG Umwelt im Ortsbeirat, Claudia Wagner, nach einigen Recherchen und Anrufen eine offenbar geeignete und möglicherweise günstigere Firma ausfindig machen können. Darüber wurde schon bei der Ortsbeiratssitzung auf der Rettbergsaue Anfang Juli berichtet. Der Ortsbeirat hatte dann den Kontakt zu mattiaqua (der für die Rettbergsaue zuständigen städtischen Gesellschaft) hergestellt. Ortstermin und und ein deutlich günstigeres Angebot folgten und nun wird mattiaqua das Ausbaggern noch diese Woche beauftragen.

Wenn alles glatt läuft und der Wasserstand auf der Rettbergsaue bis September deutlich sinkt, dann sind vom Ursprungsantrag im Ortsbeirat vom 9. November 2022 bis zum Ausbaggern weniger als zwei Jahre vergangen.

Da gibt's tatsächlich Projekte, auf deren Umsetzung wir in Schierstein länger warten mussten – aber dazu demnächst mehr ...


Rettbergsaue: Abwasserentsorgung in Gefahr

Das ist der nach dem Neubau der Schiersteiner Brücke "wiederhergestellte" Anfahrtsweg zur neuen Pumpstation für den Abwasserabtransport von der Rettbergsaue.

Für eine Detailansicht auf die Bilder klicken!

Bis zu 100 Abwassertransporte pro Saison notwendig

Seit über 40 Jahren sorgen Mitglieder der Campingfreunde auf der Rettbergsaue ehrenamtlich für die Entsorgung des in den Freizeiteinrichtungen auf beiden Seiten der Insel (Schierstein und Biebrich) anfallenden Abwassers. Das  Abwasser wird in Gruben gesammelt, von Vereinsmitgliedern regelmäßig ausgepumpt und in 5.000 Liter fassenden Anhängern mit Traktoren des Campingvereins – zwischen 60 und 100 Mal pro Saison – zu einer Pumpstation unter der Schiersteiner Brücke gebracht, die das Abwasser dann zum Festland pumpt.

Zufahrtswege zerstört

Im Rahmen des Neubaus der Schiersteiner Brücke musste eine neue Pumpstation gebaut werden. Während der Bauarbeiten zur Brücke wurden die alten Zufahrtswege hierhin zerstört.

Erhebliche Unfallgefahr durch weiche Erde

Zum bevorstehenden Ende der Bauarbeiten wird die Baustelle auf der Rettbergsaue zurückgebaut und neue Erde wurde auf dem Boden unter der Brücke flächendeckend aufgebracht. Diese Erde ist so weich, dass die Zufahrt zur Pumpstation mit den Fahrzeugen und Gerätschaften, über die der Campingverein verfügt, unmöglich bzw. mit erheblichen Gefahren verbunden ist: Beim Abwassertransport durch die weiche Erde unter der Brücke besteht zum einen die Gefahr stecken zu bleiben. Wenn sich in der weichen Erde zudem große Unebenheiten im Untergrund bilden, könnten Traktor und Anhänger zur Seite kippen. Das wäre abgesehen vom Sachschaden vor allem für den Fahrer lebensgefährlich.

Keine Lösung in Sicht

Am 11. Juni 2024 haben die Campingfreunde sich daher direkt an die Autobahn GmbH gewandt, um auf die Unmöglichkeit der Abwasserentsorgung hinzuweisen und darum zu bitten, eine pragmatische Lösung zu ermöglichen. Am 19. Juni 2024 antwortete die Autobahn GmbH und bat um Zeit für eine ausführliche Antwort. Lösungsvorschläge gab es jedoch seither nicht.

Betrieb der Freizeiteinrichtungen in Gefahr

Angesichts der anstehenden Sommerferien, in denen auf der Rettbergsaue mit starkem Besucherverkehr und entsprechenden Abwässern zu rechnen ist, muss eine kurzfristige Lösung gefunden werden, um den Abwassertransport gefahrlos zu gewährleisten und den Betrieb der beiden Freizeitgelände in Schierstein und Biebrich aufrechtzuerhalten.

Stadt Wiesbaden soll vermitteln

Die Campingfreunde haben dieses Problem gestern in der Sitzung des Ortsbeirats Schierstein erläutert. Der Ortsbeirat hat daraufhin einen Antrag an den Magistrat der Stadt Wiesbaden gerichtet, auf die Autobahn GmbH dahingehend einzuwirken, dass die Zufahrtswege zur neuen Abwasser-Pumpstation auf der Rettbergsaue kurzfristig befestigt werden.  Das ist wichtig, um die Abwassertransporte gefahrlos für Mensch und Gerätschaften mit den vorhandenen Traktoren und Anhängern der Campingfreunde zu ermöglich. Denn wenn die Abwasserentsorgung nicht mehr gewährleistet ist, muss auch der Freizeitbetrieb auf der Insel eingestellt werden.


Rettbergsaue: 150.000 Euro oder des Kaisers neue Kleider?

Das Ausbaggern des Seitenarms auf der Rettbergsaue ist nun schon lange ein leidiges Dauerbrennerthema im Ortsbeirat Schierstein. Inzwischen hat es bekanntlich auch die Stadtverwaltung bzw. die Stadtversammlung erreicht.

Nachdem – entgegen zunächst anderslautender Auskünfte des Oberbürgermeisters – geklärt werden konnte, dass auf der Aue definitiv ausgebaggert werden darf, geht es nun darum:

Wer zahlt?

Wer zahlt bzw. wer zahlen kann, hängt aber ganz entscheidend von der Frage ab:

Was kostet es?

Tja, und das scheint eher eine Glaubens- als eine Wissensfrage zu sein. Und weil Glauben viel mit (Heiligem?) Geist zu tun hat, geistert seit Wochen eine enorme Summe durch die Stadt, die angeblich für das Ausbaggern anfallen soll:

Fette 150.000 Euro?!?

Quelle hierfür ist aber nicht etwa ein konkretes schriftliches Angebot – oder sogar mehrere – sondern (so wurde es auf der Ortsbeiratssitzung in Schierstein am 5. Juni 2024 berichtet):

Eine telefonische Auskunft, die ein Verwaltungsmitarbeiter bei einer Wasserbaufirma einholte.

Das hört sich doch mal nach einer seriösen und belastbaren Recherche an! Oder etwa nicht?

Eine Erklärung dafür, warum das vor etwa anderthalb Jahren durchgeführte Ausbaggern rund um Stege im Schiersteiner Hafen dem Vernehmen nach nur ein Bruchteil hiervon gekostet haben soll, gibt es nicht. Und darüber scheint sich auch – außer im Schiersteiner Ortsbeirat – niemand zu wundern. Obwohl der Aushub aus dem Hafenbecken gesondert und teuer entsorgt werden musste, was auf der Rettbergsaue übrigens gar nicht notwendig wäre.

Also hantiert die Stadtpolitik – und die Verwaltung – weiter mit der telefonisch erfragten Summe von 150.000 Euro. Die einen nehmen (wegen oder dank der Summe) eine Abwehrhaltung ein: Können wir nicht zahlen! Die anderen mühen sich (löblich aber vermutlich aussichtslos) ab, doch noch irgendwo das Geld aufzutreiben.

Aber die eigentliche Frage, die stellt irgendwie keiner mehr:

Was kostet es denn nun wirklich?

Es ist fast wie mit des Kaisers neuen Kleidern, die alle bewundern müssen, weil der Kaiser fest davon überzeugt ist, dass er sie trägt, obwohl er pudelnackt vor seinem Volk steht. Es ist halt der Kaiser und da braucht man ja nicht zu fragen, ob er vielleicht nackt ist (obwohl man es sieht). Er wird schon Recht haben.

Und bestimmt ist auch die immense Summe von 150.000 Euro für eine Arbeit, die das THW noch vor wenigen Jahren gegen einen Kasten Bier und ein paar warme Worte an einem Wochenende durchgeführt hat, total realistisch.

Oder sollte vielleicht doch mal jemand nach einem schriftlichen Angebot fragen. Nein lieber nicht! Das wäre ja, als würde jemand rufen: „Könnte es sein, dass der Kaiser nackt ist?“

Christina Kahlen-Pappas


Reif für die Insel: Ortsbeirat tagt auf Rettbergsaue

Am Mittwoch, 10. Juli 2024, tagt der Schiersteiner Ortsbeirat auf der Rettbergsaue Schierstein.

Alle, die an der Sitzung teilnehmen möchten, sind eingeladen, sich zur gemeinsamen

Überfahrt auf die Rettbergsaue
ab Anleger der Personenfähre Tamara im Schiersteiner Hafen (Hafenstraße/Einmündung Schiffergasse)
um 17:30 Uhr

einzufinden.

Die Rückfahrt ist als Sonderfahrt gegen 20:30 – 21:00 Uhr geplant.

Die Kosten für die Überfahrt von Bürgerinnen und Bürgern, die an der Sitzung teilnehmen, werden vom Ortsbeirat getragen.

Im Mittelpunkt der Sitzung steht die Zukunft der Rettbergsaue als Ausflugsziel.

Unter TOP 2 der Tagesordnung

  • wird der Ortsvorsteher über den aktuellen Sachstand notwendiger Maßnahmen (unter anderem das Ausbaggern des Seitenarms am Badestrand) und die Erkenntnisse der Stadt sowie des Ortsbeirats hierzu berichten.
  • Die Mittelstufenschule Dichterviertel hat sich dem Thema Rettbergsaue künstlerisch genähert und wird ihr Projekt „Down by the River“ vorstellen: Jugendliche der Schule kämpfen mit New-Roses-Sänger Timmy Rough für das „Wiesbadener Inselparadies“ und haben zusammen mit ihrem Lehrer Olli Back ein Lied von The New Roses neu aufgenommen. Mit dem Song sowie mit Gemälden und Aktionen wollen sie auf die Missstände um die Wiesbadener Insel Rettbergsau aufmerksam machen.
  • Ein Berichtsantrag der AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Ortsbeirat befasst sich ebenfalls mit der Rettbergsaue und den bisher schleppenden Fortschritten.
Außerdem stehen auf der Tagesordnung:

Ortsbeirat tagt

Am 5. Juni 2024  tagt der Schiersteiner Ortsbeirat

um 19:00 Uhr,

Ortsverwaltung Schierstein, Zimmer 3 (EG), Karl-Lehr-Straße 6, WiesbadenSchierstein

erneut mit einer vergleichsweise kurzen Tagesordnung.

Wie immer können Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und in der Fragestunde um 19 Uhr ihre Fragen und Anregungen an den Ortsbeirat richten. Aber auch im Verlauf der Sitzung erhalten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu den Themen auf der Tagesordnung zu äußern.

Das wären

Baumaßnahmen und Raumsituation Eichendorffschule

Hierzu hat der Ortsbeirat die Verwaltung eingeladen, um über den Stand der Dinge angesichts einer dringend notwendigen Erweiterung der Mensa zu berichten. Die Eichendorffschule möchte ihr Ganztagsangebot auf den "Pakt für den Ganztag" umstellen und benötigt hierzu räumliche Kapazitäten.

Toilette Hans-Römer-Platz

Der Ortsbeirat ist sich darüber einig, dass die vorhandene Toilette am Hans-Römer-Platz nicht mehr ausreicht. Die Nutzung des Platzes ist nicht zuletzt und erfreulicherweise durch den Wochenmarkt gestiegen und Schierstein wird als Ausflugsziel immer beliebter. Es besteht darum schon länger der Wunsch, die Toilette nach dem Vorbild am Wallufer Weinstand zu erneuern und zu erweitern. Der Ortsbeirat ist bereit, hierzu aus seinen Mitteln Gelder zur Verfügung zu stellen und sich für weitere Finanzierungsmöglichkeiten einzusetzen. Das alles macht aber nur Sinn, wenn die Stadt endlich signalisiert und zusichert, dass sie ebenfalls ein solches Projekt (das auch im Sinne ihrer touristischen Weiterentwicklung wäre) unterstützt und zumindest teilfinanziert. Diese Unterstützung fordert der Ortsbeirat nun mit einem Antrag ein.

Friedhof

Die SPD Schierstein bittet in einem Antrag um Auskünfte zum Schiersteiner Friedhof: Welche unterschiedlichen Beerdigungsformen gibt es derzeit in Wiesbaden und welche sind in Schierstein möglich – z.B. auch alternative Bestattungsformen wie Urnen-Baumgrab, Urnen-Haingrab? Wie ist der Zustand der Gebäude und der Trauerhalle und sind Sanierungsmaßnahmen geplant?

Sachstandsbericht Fußgängerzone

Dem Ortsbeirat liegen nach lange zurückliegenden Beschlüssen und einer mehrjährigen Planungszeit bei der Stadt nun erste Infos vor, wie es weitergehen könnte mit der Fußgängerzone am Hafen. Erklärtes gemeinsames Ziel des Ortsbeirats ist es, die Fußgängerzone bis zur Wasserrolle zu erweitern, um die Aufenthaltsqualität – auch mit weiteren Maßnahmen zur Verschönerung der Straße am Ufer – zu verbessern. Hierüber wird in der Sitzung berichtet.

Sachstandsbericht Rettbergsaue

Die Rettbergsaue ist und bleibt weiter ein vernachlässigtes Sorgenkind. Aktuell ist sie wegen des Hochwassers nicht erreichbar, aber auch bei einem Besuch im Mai stellte sich heraus, dass sich an der Situation vor Ort noch nicht viel geändert hat. Inzwischen sollen aber zumindest einige kleinere Verbesserungen vorgenommen worden sein – unter anderem die Installation von Wickeltischen in den Toilettenräumen.

Eine sehr gute Nachricht ist allerdings, dass die Beprobung der Badestelle auf der Rettbergsaue ergeben hat: Es darf ausgebaggert werden. Nur, wer zahlt?

Diese und weitere Fragen werden in der Ortsbeiratssitzung thematisiert.

Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule

Die AG Freizeit, Soziales und Bürgerbeteiligung kümmert sich, seitdem die AG Jugend des Ortsbeirats aufgelöst wurde, auch um das Thema Schulen. Nun wurde bekannt, dass in der Hafenschule im vergangenen Winter die Heizung wegen eines Defekts ausgefallen ist und nur notdürftig repariert wurde. Um die volle Heizleistung in Schule und der (von den Vereinen mitbenutzten) Turnhalle im nächsten Winter sicherzustellen, müssten weitere Erneuerungen vorgenommen werden. Das ist bisher nicht geschehen. Gleichzeitig leidet die Hafenschule im Sommer unter Hitze, da die Jalousien defekt sind. Mit ihrem Antrag zur "Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule" will die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung auf die Probleme aufmerksam machen und die Stadt veranlassen, für Abhilfe zu sorgen.


Erste Verbesserungen auf der Rettbergsaue zum Saisonstart 2024

Auf der Rettgerbergsaue soll es zum Saisonstart 2024 erste Verbesserungen geben. Mehre Gesprächsrunden mit Mattiaqua und den Ortsbeiräten Schierstein und Biebrich haben inzwischen stattgefunden. Erste greifbare Ergebnisse gab es nun zum Jahresbeginn. In diesem Beitrag geht es um die Fortschritte, die für Schierstein anstehen.

Größtes und schwierigstes Projekt zur Aufwertung ist das mehrfach vom Schiersteiner Ortsbeirat angemahnte Ausbaggern des Seitenarms am Inselcafé auf der Schiersteiner Seite der Rettbergsaue. Der zuständige städtische Eigenbetrieb mattiaqua hat inzwischen die offenbar notwendige Beprobung der Sedimente im Seitenarm beauftragt. Von den Ergebnissen dieser Beprobung hängen maßgeblich die Kosten ab, die für das Ausbaggern des Seitenarms anfallen werden. Sollte das Erdreich belastet sein, müsste es aufwändig entsorgt werden und könnte nicht kostengünstig auf der Insel verbleiben. Dies wiederum hat Einfluss auf die Finanzierung, die Seitens der Stadt bisher nicht zugesagt wurde. Der Ortsbeirat wird bereit sein, sich an den Kosten zu beteiligen, ist aber hierbei eingeschränkt durch die Mittel, die ihm für die Finanzierung von Projekten in Schierstein zur Verfügung stehen.

Fest steht, dass aus Gründen des Vogelschutzes ein Freibaggern des Seitenarms nur in der Zeit von Anfang September bis Ende Oktober durchgeführt werden kann. Für die kommende Saison 2024 wird es also definitiv noch keine Verbesserung bzgl. des Seitenarms, der bei Niedrigwasser regelmäßig verlandet, geben. Der Schiersteiner Ortsbeirat drängt dennoch auf eine möglichst schnelle  Beprobung, um dann schnellstmöglich Angebote zum Ausbaggern des Seitenarms einholen zu können. Ziel ist es, die Maßnahme auf jeden Fall im Herbst 2024 endlich auszuführen, sodass auch bei Niedrigwasser ab der Saison 2025 wieder ein echter Strand mit Zugang zum Wasser vor dem Inselcafé entsteht.

Um die Insel aber bereits 2024 attraktiver für Gäste – insbesondere Familien mit Kindern – zu gestalten, sollen auf dem Schiersteiner Teil noch vor Saisonbeginn zwei neue Großspielgeräte installiert werden. Zudem sollen die Sanitäranlagen im Inselcafé mit einfachen Ausbesserungsmaßnahmen in Stand gesetzt und ein bisher fehlender Wickeltisch installiert werden. Aquastopp-Armaturen – auch für die Außendusche – sollen verhindern, dass die Sickergrube in Schierstein zu schnell vollläuft. Dies wäre auch eine geringfügige Erleichterung für die Campingfreunde, die für den Abtransport der Abwässer verantwortlich sind und vor allem in den Sommermonaten mit starker Frequenz auf der Insel gefordert sind.

Auf eine Instandsetzung des Weges am Inselufer zwischen Schierstein und Biebrich müssen die Gäste der Rettbergsaue allerdings bis zum Saisonstart 2025 warten. Diese Maßnahme hängt auch mit der Fertigstellung der Schiersteiner Brücke und dem dortigen Fuß- und Fahrradweg zusammen, der immer noch nicht fertiggestellt ist. Auch hier dürfte bis Anfang 2025 keine Freigabe erfolgen.

Wer sich noch einmal in die Chronologie der Ereignisse rund um die "Rettung der Rettbergsaue als Freizeitgebiet" einlesen will, wird hier fündig:
https://zukunft-schierstein.de/chronologie-rettet-die-stadt-wiesbaden-die-rettbergsaue/

 


Chronologie: Rettet die Stadt Wiesbaden die Rettbergsaue?

Aktualisiert am 29. August 2024

Rettet die Stadt Wiesbaden die Rettbergsaue bzw. ihre Nutzbarkeit als Freizeitgelände? Wenn ja, wann? Diese Frage konnte man sich in den vergangenen drei Jahren häufiger stellen. Solange beschäftigt sich die Stadtpolitik bereits mit dem Thema. Anfang 2024 nahm die Betreibergesellschaft mattiaqua dann etliche Verbesserungen vor, unter anderem wurde auf der Schiersteiner Seite ein neues Spielgerät aufgestellt. Ob der Seitenarm am Inselcafé ausgebaggert und damit wieder ein echter Strand geschaffen werden kann, war lange unklar - zuletzt wegen der Kosten. Nun steht fest: Ab 16. September 2024 wird ausgebaggert. Wie es dazu kam, lässt sich unten in einer Chronologie der Ereignisse nachlesen.

Eine Chronologie der Geschehnisse in der Wiesbadener Stadtpolitik

(Quelle - Politisches Informationssystem der Stadt Wiesbaden https://piwi.wiesbaden.de):

15. September 2021:
Die Rathaus-Fraktionen CDU, FDP, Volt und FW/Pro Auto stellen einen Antrag
mit dem Titel „Reif für die Insel - Rettbergsaue in Rheinuferkonzept miteinbeziehen und aufwerten“. Demnach sollte der Magistrat berichten, ob die Option weiterverfolgt wird, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflächenamt zu übergeben. Außerdem beantragten die Fraktionen, die öffentlich zugänglichen Bereiche der Rettbergsaue im Einklang mit dem bestehenden Naturschutzgebiet als naturnahes Freizeitgelände für Familien in das  Rheinuferkonzept einzubeziehen und eine Aufwertung anzustreben.

4. November 2021:

Das von Oberbürgermeister Mende geführte Dezernat für Stadtentwicklung und Bau antwortet:

Die […] Option, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflachenamt zu übergeben, wird von Seiten mattiaquas als strategische Überlegung weiterhin positiv bewertet. Eine Entscheidung des Magistrats über eine konkrete Umsetzung steht allerdings noch aus. Die Rettbergsaue ist bereits Bestandteil des Rhein.Main.Ufer-Konzepts, das derzeit in Bearbeitung ist. Im Konzept werden Maßnahmen zur Aufwertung entwickelt. Da etwa 90 % der Rettbergsaue unter Naturschutz gestellt sind, muss hierauf gebührend Rücksicht genommen werden.

9. November 2022:

Die Fraktion Zukunft Schierstein im Ortsbeirat Schierstein stellt einen Antrag mit dem Titel „Aufwertung der Rettbergsaue als Ausflugsziel“. Der Antragstext bezieht sich auf den nun über ein Jahr alten Antrag der Rathausfraktionen zur Rettbergsaue und bittet um Informationen, ob der Magistrat inzwischen über die Option entschieden hat, das Freizeitgelände Rettbergsaue dem Grünflachenamt zu übergeben, bzw. wann mit einer solchen Entscheidung zu rechnen ist. Außerdem will Zukunft Schierstein wissen, welche konkreten Maßnahmen zur Aufwertung der Rettbergsaue als Bestandteil des Rhein.Main.Ufer-Konzepts entwickelt werden und ob erste Maßnahmen – auch zur Existenzsicherung des Inselcafés und der Personenschifffahrt „Tamara“ bereits in der
kommenden Sommersaison 2023 umgesetzt werden können.

16. Februar 2023:

Oberbürgermeister Mende antwortet:

Der Eigenbetrieb mattiaqua und das Grünflachenamt sind derzeit in Verhandlung über eine mögliche Übertragung der beiden Freizeitgelände. Eine Entscheidung steht noch aus. Sobald ein Ergebnis vorliegt, werde ich Sie umgehend informieren.
Auf der Rettbergsaue gilt es in besonderem Maße, die Belange des Naturschutzes mit denen der Freizeitnutzungen, in einer für Wiesbaden einmaligen Lage, in Einklang zu bringen. Mehr als 90 % der Rettbergsaue stehen unter Naturschutz, die Festlegungen zu den europaweiten „Natura 2000“ Schutzgebieten stehen hohe Anforderungen an die Entwicklung und den Erhalt der Gebiete. Aus diesen Gründen ist im Rhein.Main.Ufer-Konzept neben der Verbesserung der bestehenden Freizeitanlagen keine Erweiterung vorgesehen, Gleiches gilt für Ausbaggerungen auf oder an der Rettbergsaue.

Als Maßnahmen auf der Rettbergsaue, die im Rhein.Main.Ufer-Konzeot aufgeführt sind, nennt er:

  • die Verbesserung bzw. Wiedernutzbarmachung der auf der Nordseite gelegenen Wegeverbindung zwischen den beiden Freizeitbereichen.
  • die Einrichtung einer geeigneten Radabstellanlage im Bereich des neuen Anschlusses des Radwegs auf der lnsel.
  • die auf der Nordseite der Inset vorhandenen Anlegestellen (u.a. fur die Personenfahre „Tamara“) sollen auch weiterhin Bestand haben.

Ab Mai 2023:

Der Ortsbeirat Schierstein  sucht das direkte Gespräch mit der Betreibergesellschaft Mattiaqua. Bei einem ersten runden Tisch steht sich heraus, dass nichts dagegen spricht, den Seitenarm der Rettbergsaue auszubaggern:

Unsicherheiten über die Frage, ob ein Ausbaggern an dieser Stelle möglich ist, um den Wasserdurchfluss wieder zu gewährleisten, konnten seitens des Regierungspräsidiums ausgeräumt werden. Da die Bucht nicht unter die strengen Naturschutzvorgaben fällt, die außerhalb der Freizeitflächen auf der Rettbergsaue gelten, sei das Ausbaggern einer nicht zu tiefen Rinne möglich und bzgl. der Sauerstoffversorgung der Bucht auch wünschenswert. Die Vertreter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, sahen ebenso grundsätzlich keine Hindernisse, hierzu als Eigentümer ihre Genehmigung zu erteilen.

12. Juli 2023:

Die AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Schiersteiner Ortsbeirat stellt einen Antrag mit dem Titel „Erhalt des Rheinseitenarms am Inselcafé auf der Rettbergsaue“. Der Antrag beschreibt, dass bei einem Runden Tisch zum Thema „Erhalt der Freizeiteinrichtungen auf der Rettbergsaue“ am 2. Mai 2023 (mit mattiaqua) ein Vertreter des RP Darmstadt erklärte, dass aus naturschutzrechtlicher Sicht keine Einwände gegen ein fachgerechtes Ausbaggern des Seitenarms bestünden und dies sogar zur Sauerstoffversorgung des Gewässers wünschenswert sei. Der Vertreter des RP Darmstadt stellte sogar eine dauerhafte Genehmigung in Aussicht. Die Maßnahmen (Ausbaggern) müssten aus Vogelschutzgründen zwischen der Brut-/Aufzuchtzeit und dem Vogelzug im Herbst erfolgen, vorzugsweise im September. Auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als zuständige Behörde für die Wasserflächen des Rheins hatten diesbezüglich keine Bedenken, wollten allerdings auch weder die Durchführung der Maßnahmen noch die Kosten übernehmen.
Da aus Sicht des Ortsbeirats – und darüber hinaus sämtlicher Nutzer der Insel – der Erhalt des wasserführenden Seitenarms ein wesentliches Element für die Erhaltung und Nutzung der Freizeitflächen ist, wurde der Magistrat mit dem Antrag gebeten, zeitnah Kontakt mit der Naturschutzbehörde beim RP Darmstadt aufzunehmen und eine Genehmigung für regelmäßige Maßnahmen zur Verhinderung der Verlandung des Seitenarms einzuholen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt sowie Hessenforst sollten beteiligt werden. Parallel hierzu sollte eine möglichst kostengünstige und schonende Methode gesucht werden, gerne unter Einbindung des Ortsbeirats, die Maßnahme noch im September 2023 umzusetzen.

Dem Ortsbeirat Schierstein liegt bis heute (aktualisierter Stand: 29. August 2024) hierauf keine Antwort des Magistrats vor: https://piwi.wiesbaden.de/antrag/detail/3141007

14. September 2023:

Die Rathausfraktionen CDU, FDP und BLW/ULW/BIG stellen einen Antrag mit dem Titel „Rettet das Inselparadies Rettbergsaue!“. In diesem Antrag wurde der Magistrat gebeten, unter Beteiligung von Nutzern der Rettbergsaue (Verein, Betreiber Inselcafé, Fährbetreiber und den Ortsbeiräten Schierstein und Biebrich) ein Konzept für die Rettbergsaue zu erstellen und dem Ausschuss [Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Sport] zeitnah vorzustellen, welches wieder dem Namen „Inselparadies“ näherkommt. Außerdem soll der Magistrat berichten, wie der aktuelle Planungsstand (September 2023) ist und wie einzelne Sachverhalte zeitnah erledigt werden können (unter anderem Ausbaggern des Durchlaufs, Baumschnitt- und Baumpflegearbeiten, Modernisierung der sanitären Anlagen des Inselcafés, neue Spielgeräte).

Sollte es darauf eine Antwort des Magistrats gegeben haben, ist dieses zumindest nicht im Informationssystem der Stadt abgelegt: https://piwi.wiesbaden.de/antrag/detail/3177094 (Stand: 29. August 2024)

7. Dezember 2023:

Die Rathausfraktionen CDU, FDP und BLW/ULW/BIG fragen per Antrag nach dem Sachstand zur Rettbergsaue.

Eine mögliche Antwort des Magistrats ist zumindest nicht im Informationssystem der Stadt abgelegt: https://piwi.wiesbaden.de/antrag/detail/3226637 (Stand: 29. August 2024)

16. Mai 2024:

Die Rathausfraktionen von CDU und FDP stellen wieder einen Antrag. Titel: Die Rettbergsaue darf nicht sterben!

Anfang Juni 2024:

Die Betreibergesellschaft Mattiaqua teilt mit, dass eine erste Einschätzung der Kosten für das Ausbaggern eingeholt worden sei: 150.000 Euro.

Der Schiersteiner Ortsbeirat zweifelt diese Summe an und nimmt eigene Recherchen auf.

19. Juni 2024:

Die Rathausfraktionen von CDU und FDP stellen einen Antrag unter anderem mit dem Ziel, dass nun endlich zu ihrem Antrag vom Mai und überhaupt regelmäßig zur Rettbergsaue berichtet werde.

5. August 2024:

Der Wiesbadener Kurier am 5. August 2024 berichtet:
Es liegt ein vergleichsweise günstiges Angebot für das Ausbaggern vor, das offenbar finanzierbar ist.

Wie es dazu kam? So:
Der Ortsbeirat hielt die Summe von 150.000 Euro für nicht nachvollziehbar. Daher hatte die Vorsitzende der AG Umwelt im Ortsbeirat, Claudia Wagner, einige Recherchen und Anrufe bei potenziellen Firmen, die Ausbaggern könnten unternommen und eine offenbar geeignete und möglicherweise günstigere Firma ausfindig machen können. Darüber wurde schon bei der Ortsbeiratssitzung auf der Rettbergsaue Anfang Juli berichtet. Der Ortsbeirat hatte dann den Kontakt zu mattiaqua (der für die Rettbergsaue zuständigen städtischen Gesellschaft) hergestellt. Ortstermin und und ein deutlich günstigeres Angebot folgten.

9. August 2024:

Der Oberbürgermeister antwortet auf den Berichtsantrag der Rathausfraktionen CDU und FDP bzgl. des Ausbaggerns (öffentlich einsehbar über das Informationssystem der Stadt - PiWI) wie folgt:

28. August 2024:

In der Sitzung des Schiersteiner Ortsbeirats kündigt ein Vertreter von Mattiaqua an, dass am 16. September mit dem Ausbaggern begonnen werden soll.