Sorgenkind Spielplatz Söhnleinanlage

Der Spielplatz in der Söhnleinanlage am Schiersteiner Hafen wird immer mehr zum Sorgenkind. Die große eingezäunte Fläche, teils mit schattenspendenenden Bäumen, ist eigentlich ideal für Familien mit kleinen Kindern. Doch die Spielgeräte sind in die Jahre gekommen und ein großes Kletterspielgerät wurde zuletzt im Frühjahr vor einem Jahr abgebaut und bisher nicht ersetzt. Für viele Kinder ist der Spielplatz inzwischen langweilig. Andere Spielplätze in unmittelbarer Hafennähe existieren nicht.

Der Ortsbeirat hatte sich darum bereits im vergangenen Jahr mit zwei Anträgen an die Stadt gewendet. Antworten gab es zwar, aber an der unbefriedigenden Situation hat sich bis heute nichts geändert.

Die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung des Ortsbeirats hat darum vor einigen Tagen einen Brief an die zuständige Dezernentin Hinninger gesendet. Wir hoffen, dass sich nun bald etwas auf dem Spielplatz tut und vor der Sommersaison 2024 mindestens das abgebaute Spielgeräte durch ein neues ersetzt wird.

Nachzulesen ist der Brief hier.


Keine soziale Quartiersarbeit in Schierstein

Wohin und an wen können sich Menschen in unserem Stadtteil wenden, wenn sie soziale Leistungen oder eine Beratung benötigen z.B. über Wohngeld, Unterhaltszahlungen, Kinderzuschlag, Bildung und Teilhabe oder ähnliches. Wie steht es um offene Angebote für Kinder und Jugendliche? Bei solchen niederschwelligen Anlaufstellen herrscht in Schierstein weitestgehend Fehlanzeige. Das hatte die Fraktion ZUKUNFT SCHIERSTEIN bereits im November 2022 bemängelt und einen Antrag zum Thema gestellt.

In seiner Antwort darauf verwies Sozialdezernent Christoph Manjura darauf, dass aufgrund der „mittleren sozialen Bedarfslage“ in Schierstein keine soziale Quartiersarbeit vorgesehen ist. Da diese Bedarfslage durch die Sozialraumanalyse 2019 ermittelt wurde, die wiederum hauptsächlich auf Daten aus dem Zeitraum 2011 – 2016, teilweise auch 2017, basiert, haben wir in einem Brief erneut um die aktuelle Überprüfung der tatsächlichen Bedarfslage in Schierstein gebeten.

Das Antwortschreiben von Stadtrat Christoph Manjura lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Seit 1979 ist Schierstein ein Stadtteil mit niedriger bzw. mittlerer sozialer Bedarfslage
  • Die soziale Bedarfslage eines Stadtteils – so auch Schiersteins - ändert sich nur in Ausnahmefällen.
  • Den Daten vom 31.12.2022 ist zu entnehmen, dass sich Schierstein bei ausgewählten Indikatoren wie z.B. Kinderarmut, Alleinerziehendenquote, Existenzsicherungsquote unter dem Wiesbadener Durchschnitt befindet.
  • Für einen Jugendtreff (der zweimal pro Woche in der Auferstehungsgemeinde angeboten werden soll) stellt die Stadt Mittel zur Verfügung, er findet aber aufgrund von Personalmangel nicht regelmäßig statt, was bedauert wird.
  • Jeden 1. Mittwoch im Monat findet ein Mütterkreis in der Christophorus-Gemeinde statt und die Leiterin der Kita bietet regelmäßig Elternkurse: starke Eltern – starke Kinder an.

 


Rettbergsaue braucht Hilfe – jetzt!

Der Schiersteiner Hafen und der Schiersteiner Teil der Rettbergsaue - Quelle: 3D-Stadtmodell, Geoportal Landeshauptstadt Wiesbaden: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/verkehr/stadtplan/3d-stadtmodell.php

Die Rettbergsaue aufwerten und ihre Attraktivität für Besucher steigern, das ist das Ziel des Schiersteiner Ortsbeirats. Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende antwortete nun auf einen Antrag des Ortsbeirats, der nach konkreten Maßnahmen zur Aufwertung der Rettbergsaue bereits in der kommenden Sommersaison 2023 gefragt hatte. Der Hintergrund: Rückläufige Besucherzahlen auf der Rettbergsaue gefährden die Existenz des Inselcafés und der Personenschifffahrt „Tamara“. Mit ihnen steht und fällt aber die Nutzbarkeit des Geländes als Freizeitfläche.

Der Oberbürgermeister stellte nun folgendes in Aussicht:

  • eine „Verbesserung der bestehenden Freizeitanlagen“,
  • die „Wiedernutzbarmachung der Wegeverbindung“ des Schiersteiner und Biebricher Teils der Rettbergsaue, die bisher durch den Brückenneubau unterbrochen war und
  • die „Einrichtung einer geeigneten Radabstellanlage im Bereich des neuen Anschlusses des Radwegs auf der Insel“.

Dem Schiersteiner Ortsbeirat reicht das nicht. Die Hoffnung, dass ein neuer Radweg und eine Radabstellanlage mehr Besucher anlocken, ist illusorisch. Ohne neue Spielgeräte und eine funktionierende, ansprechende Infrastruktur gibt es für Ausflügler wenig Anreiz, die Rettbergsaue zu besuchen – ob nun per Fähre oder über die neue Brücke, die bislang für den Fuß- und Radverkehr noch nicht eröffnet ist.

Doch eine Erweiterung der inzwischen stark zurückgebauten Freizeitanlagen oder auch das Ausbaggern des Seitenarms an der Rettbergsaue, deren Strandbereich auf der Schiersteiner Seite inzwischen komplett versandet ist, lehnt der Oberbürgermeister ab. Bis 2010 wurde der Rhein am Inselstrand auf der Schiersteiner Seite noch regelmäßig ausgebaggert.

Der Oberbürgermeister gab zudem keine Antwort darauf, welche „Verbesserungen der bestehenden Freizeitanlagen“ geplant sind und vor allen Dingen: Wann sollen diese umgesetzt werden? Erschwerend kommt hinzu, dass seit mindestens anderthalb Jahren und bisher ohne Ergebnis Gespräche dazu geführt werden, ob die Verantwortung für das Gelände von mattiaqua an das Grünflächenamt übergeben werden kann.

Für die Insel, den Fährbetrieb und das Café ist es indes längst fünf vor zwölf. Wenn hier nicht schnell – das heißt noch in der Saison 2023 – deutliche Verbesserungen geschaffen werden, gefährdet das die wirtschaftlichen Existenzen.

Um die Rettbergsaue zu stärken, appelliert der Schiersteiner Ortsbeirat an die Stadt, die Freizeitbereiche schnellstmöglich aufzuwerten. Das Gremium will außerdem in der Saison 2023 die Aufmerksamkeit der Menschen in Wiesbaden auf die Insel lenken. Geplant ist eine Ortsbeiratssitzung auf der Rettbergsaue im Sommer und Aktionen wie ein Boule-Turnier auf der Insel. Den Anfang macht ein Vor-Ort-Termin mit dem „Campingfreunde Rettbergsau e.V.“: Am 13. Mai starten dann Ortsbeiratsmitglieder aus Schierstein um 9 Uhr mit der „Tamara“ zur Inselbesichtigung. Um den Bestand der Rettbergsaue als Freizeitgelände mittel- und langfristig zu sichern, hat der Ortsbeirat zudem in seiner Sitzung am 8. März 2023 mit den Anmeldungen zum Haushalt 2024/2025 um die Bereitstellung von Finanzmitteln gebeten.


Soziale Anlaufstelle für Schierstein

Wohin und an wen können sich Menschen in unserem Stadtteil wenden, wenn sie soziale Leistungen oder eine Beratung benötigen z.B. über Wohngeld, Unterhaltszahlungen, Kinderzuschlag, Bildung und Teilhabe oder ähnliches. Bei offenen, niederschwelligen Anlaufstellen herrscht in Schierstein Fehlanzeige. Andere Stadtteile verfügen über ein Angebot an sozialen Einrichtungen, wo Menschen sich treffen und austauschen. Dies wurde deutlich bei einer Online-Veranstaltung des Amtes für Soziale Arbeit am 13. Oktober 2022 mit dem etwas irreführenden Titel: „Familienleistungen vor Ort – Inanspruchnahme und Probleme heute mit einem Ausblick auf morgen“. Hier konnte man erfahren, dass sich Bürger an jedem 3. Donnerstag im Monat - nicht unbedingt bei sich "vor Ort", sondern – in der Dotzheimer Straße 99 über sämtliche soziale Leistungen wie die oben genannten und auch ALGII und Stromcheck informieren, beraten lassen und diese Leistungen auch beantragen können.

Dies ist sicher ein sinnvolles Angebot, das gerade in der derzeitigen angespannten finanziellen Situation vieler Menschen umso wichtiger wird. Nur, wie kommen Menschen in Schierstein an die Information, dass es dieses Angebot zu bestimmten Terminen in der Stadt gibt? In anderen Stadtteilen werden diese Infos über soziale Einrichtungen der Ortsteile weitergegeben und teils sogar gemeinsame Fahrten zu Terminen in der zentralen Anlaufstelle in der Dotzheimer Straße organisiert. In Schierstein ist das aktuell so nicht möglich.

Zukunft Schierstein hat daher am 16. November 2022 einen Antrag im Ortsbeirat gestellt, dass der Magistrat der Stadt Wiesbaden berichten möge:

  1. wie in Schierstein Informationen zu „Familienleistungen vor Ort“ an die Bürger gebracht werden
  2. was unternommen wird, um der mit Sicherheit ansteigenden Hilfebedarfe gerecht zu werden und
  3. ob in einem Stadtteil wie Schierstein, mit mehr als 10.000 Einwohnern, eine städtische Einrichtung/Anlaufstelle (KiEZ, Kinder- und Jugendtreff, Müttertreff u.ä.) eingerichtet werden kann und welche Voraussetzungen Schierstein hierfür erfüllen muss.

Dem Antrag wurde im Ortsbeirat einstimmig zugestimmt.


Ukraine-Hilfe Wiesbaden

Immer mehr Schutzsuchende kommen aus der Ukraine nun auch hier in Wiesbaden an. Für eine bessere Vernetzung der Hilfsangebote untereinander hat Sebastian Sellinat aus Biebrich für die Pfarrei St. Peter und Paul (Biebrich/Schierstein/ Dotzheim) eine digitale Pinnwand/ein Padlet erstellt, die sich an alle Menschen in Wiesbaden richtet und auf der die Hilfs- und Unterstützungsangebote koordiniert werden können. Hier kann jeder schreiben und kommentieren.

Wie funktioniert die digitale Pinnwand?

Die Nutzung des Padlet kann z.B. so aussehen: Person X erfährt von einer Anlaufstelle, bei der Geflüchtete ein kostenloses Beratungsangebot erhalten. Um auch andere über dieses Angebot zu informieren, postet sie den Link/ein Bild von dem Plakat auf der digitalen Pinnwand. Das geschieht, in dem sie unter der Kategorie „Hilfe für Geflüchtete“ auf das Plus-Symbol (+) drückt. So wird ein neuer Beitrag erstellt. Andere können nun diese Information sehen und evtl. kommentieren.

Besonders die Kategorie „Ich biete“ und „Ich suche“ soll dazu beitragen, dass Anfragen von und für Geflüchtete gesehen werden. So können auch Aufrufe für Sachspenden und Wohnungsanfragen usw. geteilt werden. Auf der Pinnwand können Menschen so miteinander kommunizieren und Ehrenamtliche sich auf Stadtebene vernetzen:

Hier geht es zur Pinnwand

https://padlet.com/Sebastian_StandwithUkraine/wh5cmu6x7o1bntmu

 


Gemeinsam gegen Naziparolen

Die doppelte S-Rune im Wort "HASS" prangt am Ortseingang zu Schierstein gleich an mehreren Laternenpfählen. Wir haben hier mal die "Liebe" per Bildbearbeitung "drübermontiert" und die Stadt aufgefordert, diese Schmierereien mit eindeutigen Nazisymbolen schnellstmöglich aus dem Ortsbild zu entfernen.

Wir würden uns freuen, wenn alle Menschen in Schierstein sich mit dafür einsetzen, in unserem Ort, "die Liebe über den Hass zu montieren": Bitte bringt solche Schmierereien zur Anzeige (beim Polizeirevier Biebrich oder online beim Polizeipräsidium Westhessen) und helft dabei, dass sie in Schierstein keinen Platz haben.

In einer von allen Ortsbeiratsmitgliedern gemeinsam formulierten Erklärung hat sich der Schiersteiner Ortsbeirat bereits Mitte Dezember vor allem gegen diese zunehmenden Hassparolen gestemmt, die in Schierstein leider immer häufiger auf Hauswände, die Dyckerhoffbrücke oder diverse Laternenmasten geschmiert werden:

Liebe Schiersteinerinnen und Schiersteiner,

ganz herzlich bedanken wir uns bei Ihnen allen, die sich für unseren Ort und
seine Menschen einsetzen. Wir leben in Schierstein ein gutes, konstruktives
Miteinander – im Kleinen wie im Großen, in den Vereinen und „uff de Gass“.
Ihr Interesse und Ihr Wunsch zur positiven Mitgestaltung unseres besonderen
Ortsteils zieht sich durch alle Generationen und ist für uns im Ortsbeirat
Geschenk und Ansporn zugleich.

Umso trauriger sind wir, dass wenige dieses Miteinander mit Füßen treten und
die von den Kindergarten- und Schulkindern liebevoll geschmückten
Weihnachtsbäume an der Hafenpromenade beschädigen oder die Schutzhütte auf
dem Jugendplatz zerstören.

Fassungslos sind wir über die neuerdings immer stärker verbreitete,
einschüchternde Hasspropaganda an Hauswänden, auf Gehwegen oder an Bäumen in
Schierstein. Wir stemmen uns mit aller Kraft dagegen. Denn extremistische
Symbole und Parolen sollen ebenso wenig Platz in Schierstein finden wie
Einschüchterungen und Verleumdungen, die sich gegen Menschen richten, die
Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie umsetzen.

Wir sind überzeugt, dass alle Menschen in Schierstein dazu beitragen wollen,
endlich wieder ein Stück Normalität in unserem Leben zurückzugewinnen. Die
Meinungen darüber, welcher Weg dorthin der richtige ist, gehen auseinander.
Grundfeste unserer Demokratie ist, dass die eigene Meinung vertreten und
Kritik geäußert werden darf und soll. Auch wir äußern unsere Meinung und
bekennen uns im Ortsbeirat dazu, dass für uns der Weg aus der Pandemie
erfordert, sich impfen zu lassen – wenn es möglich ist..

Parolen und Vergleiche mit Methoden aus der Nazi-Zeit gehören hingegen nicht
zur Meinungsfreiheit und verhöhnen die Opfer. Wir bitten Sie alle daher um
Ihre Unterstützung, sich solchen Schmierereien entgegenzustellen.
Gleichgültigkeit darf nicht unsere Antwort hierauf sein.

Bleiben wir im Gespräch – mit Respekt und Verständnis füreinander. In diesem
Sinne wünschen wir Ihnen allen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes
Weihnachtsfest und von ganzem Herzen ein gutes, gesundes neues Jahr 2022!.

Ihr und Euer Ortsbeirat Schierstein