Keine soziale Quartiersarbeit in Schierstein

Wohin und an wen können sich Menschen in unserem Stadtteil wenden, wenn sie soziale Leistungen oder eine Beratung benötigen z.B. über Wohngeld, Unterhaltszahlungen, Kinderzuschlag, Bildung und Teilhabe oder ähnliches. Wie steht es um offene Angebote für Kinder und Jugendliche? Bei solchen niederschwelligen Anlaufstellen herrscht in Schierstein weitestgehend Fehlanzeige. Das hatte die Fraktion ZUKUNFT SCHIERSTEIN bereits im November 2022 bemängelt und einen Antrag zum Thema gestellt.

In seiner Antwort darauf verwies Sozialdezernent Christoph Manjura darauf, dass aufgrund der „mittleren sozialen Bedarfslage“ in Schierstein keine soziale Quartiersarbeit vorgesehen ist. Da diese Bedarfslage durch die Sozialraumanalyse 2019 ermittelt wurde, die wiederum hauptsächlich auf Daten aus dem Zeitraum 2011 – 2016, teilweise auch 2017, basiert, haben wir in einem Brief erneut um die aktuelle Überprüfung der tatsächlichen Bedarfslage in Schierstein gebeten.

Das Antwortschreiben von Stadtrat Christoph Manjura lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Seit 1979 ist Schierstein ein Stadtteil mit niedriger bzw. mittlerer sozialer Bedarfslage
  • Die soziale Bedarfslage eines Stadtteils – so auch Schiersteins - ändert sich nur in Ausnahmefällen.
  • Den Daten vom 31.12.2022 ist zu entnehmen, dass sich Schierstein bei ausgewählten Indikatoren wie z.B. Kinderarmut, Alleinerziehendenquote, Existenzsicherungsquote unter dem Wiesbadener Durchschnitt befindet.
  • Für einen Jugendtreff (der zweimal pro Woche in der Auferstehungsgemeinde angeboten werden soll) stellt die Stadt Mittel zur Verfügung, er findet aber aufgrund von Personalmangel nicht regelmäßig statt, was bedauert wird.
  • Jeden 1. Mittwoch im Monat findet ein Mütterkreis in der Christophorus-Gemeinde statt und die Leiterin der Kita bietet regelmäßig Elternkurse: starke Eltern – starke Kinder an.

 


Soziale Anlaufstelle für Schierstein

Wohin und an wen können sich Menschen in unserem Stadtteil wenden, wenn sie soziale Leistungen oder eine Beratung benötigen z.B. über Wohngeld, Unterhaltszahlungen, Kinderzuschlag, Bildung und Teilhabe oder ähnliches. Bei offenen, niederschwelligen Anlaufstellen herrscht in Schierstein Fehlanzeige. Andere Stadtteile verfügen über ein Angebot an sozialen Einrichtungen, wo Menschen sich treffen und austauschen. Dies wurde deutlich bei einer Online-Veranstaltung des Amtes für Soziale Arbeit am 13. Oktober 2022 mit dem etwas irreführenden Titel: „Familienleistungen vor Ort – Inanspruchnahme und Probleme heute mit einem Ausblick auf morgen“. Hier konnte man erfahren, dass sich Bürger an jedem 3. Donnerstag im Monat - nicht unbedingt bei sich "vor Ort", sondern – in der Dotzheimer Straße 99 über sämtliche soziale Leistungen wie die oben genannten und auch ALGII und Stromcheck informieren, beraten lassen und diese Leistungen auch beantragen können.

Dies ist sicher ein sinnvolles Angebot, das gerade in der derzeitigen angespannten finanziellen Situation vieler Menschen umso wichtiger wird. Nur, wie kommen Menschen in Schierstein an die Information, dass es dieses Angebot zu bestimmten Terminen in der Stadt gibt? In anderen Stadtteilen werden diese Infos über soziale Einrichtungen der Ortsteile weitergegeben und teils sogar gemeinsame Fahrten zu Terminen in der zentralen Anlaufstelle in der Dotzheimer Straße organisiert. In Schierstein ist das aktuell so nicht möglich.

Zukunft Schierstein hat daher am 16. November 2022 einen Antrag im Ortsbeirat gestellt, dass der Magistrat der Stadt Wiesbaden berichten möge:

  1. wie in Schierstein Informationen zu „Familienleistungen vor Ort“ an die Bürger gebracht werden
  2. was unternommen wird, um der mit Sicherheit ansteigenden Hilfebedarfe gerecht zu werden und
  3. ob in einem Stadtteil wie Schierstein, mit mehr als 10.000 Einwohnern, eine städtische Einrichtung/Anlaufstelle (KiEZ, Kinder- und Jugendtreff, Müttertreff u.ä.) eingerichtet werden kann und welche Voraussetzungen Schierstein hierfür erfüllen muss.

Dem Antrag wurde im Ortsbeirat einstimmig zugestimmt.


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