Im Zuge des Neubaus der Schiersteiner Brücke soll sich auch das direkte Umfeld der Schiersteiner Brücke verändern. Pläne für einen Großparkplatz hat Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol bereits vorgestellt. Weniger Beachtung fand dabei bisher Kowols Aufforderung, sich in die Planungen für das freiwerdende Grundstück zwischen Raiffeisen-Silo und Brücke einzubringen. Auf den ersten Blick erscheint das nicht unbedingt als das attraktivste Grundstück im Hafenumfeld. Aber es ist nunmal das einzige, auf dem wir offenbar noch frei über die Nutzung entscheiden können und das zumindest eine beachtliche Größe hat, um hier eine größere zusammenhängende Fläche zu entwickeln.

Claudia Wagner hat sich hierzu einige Gedanken gemacht, die wir gerne mit den Menschen in Schierstein diskutieren möchten:

Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich gerne im öffentlichen Raum. Dies zeigte u.a. die Wiesbadener Jugendbefragung 2017. In Schierstein sind die Möglichkeiten für solche Treffen sehr beschränkt. Der zwar mit viel Elan und Engagement gestaltete Jugendplatz an der Saarbrücker Allee sollte nicht alles sein, was wir für unsere Jugendlichen „übrig“ haben. Auf Spielplätzen sind sie nicht erwünscht und die wenigen kleinen Parkanlagen bieten ihnen nichts außer Sitzbänke.

Die freiwerdende Fläche zwischen dem Futtersilo von Agravis und der Schiersteiner Brücke böte ausreichend Platz, eine attraktive Freifläche für Jugendliche und junge Erwachsene direkt zwischen Hafen und Rhein zu gestalten. Möglich wären Aufschüttungen mit Sand, wo z.B. ein Beachvolleyballfeld entstehen könnte. Auch Basketballkörbe mit entsprechendem Platz sind denkbar. Der Platz ist ortsnah, gut zu erreichen und gelegentlicher Lärm würde niemanden stören.

Möglicherweise könnten die Schiersteiner Sportvereine ab und zu hier passende Veranstaltungen anbieten und wenn an den Wochenenden im Sommer ein Getränkeverkauf stattfinden könnte, ein paar trendige Sitzliegen (siehe Rheinufer Eltville) und zum Beispiel in untermittelbarer Nähe auf dem Großparkplatz unter der Brücke eine Toilettenanlage vorhanden wären, könnte dieser Platz zu einer runden Sache werden – auch über alle Generationen hinweg.

Denkbar wäre auch, einen Teil der Fläche unter der Schiersteiner Brücke in das Konzept zu integrieren und hier überdachte Freizeitmöglichkeiten zu schaffen.

Nicht vergessen sollten wir gerade an dieser Stelle direkt neben der Autobahnbrücke das Stadtklima: Eine Idee könnte die Begrünung der Fassade des Agravis-Gebäudes sein. Eine verbesserte Luftqualität und Abkühlung an heißen Sommertagen wären die Investition wert.

Claudia Wagner, Initiative Zukunft Schierstein

Ausschnitt aus dem Strukturkonzept Mainz-Wiesbaden, abrufbar unter: https://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/planen/stadtentwicklung/regionale-projekte/rheinuferentwicklungskonzept.php

Der Westhafen wird vorrangig von den Vereinen genutzt, die Hafenpromenade steht zum „Flanieren“ und für gastronomische Angebote zur Verfügung, am Osthafen dominiert künftig die Büronutzung und die Bismarksaue wird seit Jahren als Biotopfläche entwickelt, auf der zwar Spaziergänge aber möglichst kein Aufenthalt stattfinden soll.