Ortsbeiratssitzung: Absage von Schuldezernent und Osthafen-Investor

Wer sich auf eine Ortsbeiratssitzung mit Infos aus erster Hand zum Neubau der Erich Kästner-Schule und zu den Investorenplänen am Osthafen gefreut hat, der wird enttäuscht sein. Anders als auf der Tagesordnung zur Sitzung am 26. Februar 2025 angekündigt, wird das Schuldezernat nicht teilnehmen, und auch Pockrandt (zwar nicht öffentlich angekündigt, aber eingeladen) kommt nicht:

  • Dezernent Henning Schmehl richtet aus, er sei terminlich verhindert.
  • Der Projektentwickler für den Osthafen, Pockrandt, empfindet sich als "nicht präsentationsfähig" und kommt mit dieser Begründung nicht in den Ortsbeirat.

Die (auch von der Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft, SEG, angestoßenen) "EKS-Umplanungen" nehmen also erstmal ohne den Schiersteiner Ortsbeirat ihren Lauf. Eine Sitzungsvorlage zur Prüfung, ob die EKS in das Rheingau-Palais integriert werden kann, hat Schmehl in Auftrag gegeben. Bevor die fertig ist, erhält der Ortsbeirat offenbar auch keine Antwort auf seine Fragen zur EKS im Rheingau-Palais aus der Sitzung vom 22. Januar 2025.

Dass der Osthafen-Projektentwickler nicht erscheint, weil er "nicht präsentationsfähig" sei, ist erstaunlich. Konnte er doch zur Immobilienmesse in München Expo Real im Herbst 2024 schon (gemeinsam mit der Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft, SEG) einem Fachpublikum das neue Projekt am Osthafen präsentieren.

Schade ist die Absage zudem, weil Pockrandt-Chef Schäfer noch im Oktober 2024 gegenüber dem Wiesbadener Kurier äußerte, ihm sei ein Einvernehmen mit dem Ortsbeirat wichtig. Um dieses Einvernehmen herzustellen, müsste man sich und die gegenseitigen Vorstellungen, Wünsche, Sorgen ja zumindest einmal kennenlernen – am besten bevor alle Planungen in Stein gemeißelt sind und Bagger rollen. Außerdem sind auch noch viele Fragen zum Projekt am Osthafen offen, die der Schiersteiner Ortsbeirat bereits im November 2024 gestellt hat.

Und wenn schon nicht zum Osthafen, so hätte Pockrandt vielleicht etwas zur Diskussion um den Umzug der Erich Kästner-Schule in das Rheingau-Palais an der Söhnleinstraße beitragen können. Dazu war der Projektentwickler zwar nicht eingeladen, doch dürfte er die Umgebung gut kennen, hat er doch auch das Wohnareal „Söhnlein-Palais“ auf dem ehemaligen Söhnleingelände entwickelt.

Und auch der Vermarkter Two Rivers, der die geplanten neuen Büroflächen am Osthafen vermarktet ("Das Bürogebäude soll über rund 3.000 m² Nutzfläche verfügen. Besonderheit ist, dass die insgesamt acht Lofts im Teileigentum zu erwerben sind. Die Kaufpreise beginnen bei 6.950 €/m²." Quelle: Homepage Two Rivers), kennt sich aus mit dem Rheingau-Palais. Bereits am 1. Oktober 2023 hat Two Rivers vermeldet, dass es den exklusiven Alleinverkaufsauftrag für das Rheingau-Palais erhalten hat (aktuell mit ca. 11.300 m² Mietfläche als Büroimmobilie genutzt, Quelle: Homepage Two Rivers).

Da bekommt man das Gefühl, dass sich bei den Großprojekten in Schierstein irgendwie alle kennen (Pockrandt, Two Rivers, SEG, die zuständigen Dezernenten) und immer wieder die gleichen Leute dabei sind - außer der Ortsbeirat, der die von den Projekten betroffenen Menschen vertreten soll.


Hochwasserschutz am Osthafen: SEG-Vertreter hält offenbar zwei Schubkarren Erdaushub für ausreichend

In der Ortsbeiratssitzung am 13. November 2024, hatte Schierstein überraschend Besuch von Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG Stadtentwicklungsgesellschaft. Er sei extra wegen eines Antrags zum Osthafen gekommen, der auf der Tagesordnung zur Ortsbeiratssitzung stand. Angekündigt hatte er sein Kommen nicht und musste daher zwei Stunden warten, bis er sich zum Antrag äußern konnte, um - wie er dem Gremium erklärte - so die Verwaltung von unnötigem Schriftverkehr mit dem Schiersteiner Gremium zu entlasten. Zum Thema Hochwasserschutz und Bauen im Überschwemmungsgebiet äußerte er: Zwei Schubkarren Erdaushub dürften reichen, um den Retentionsraum auszugleichen, der durch die nun geplante Bebauung am Osthafen zerstört wird. Ein laut Bebauungsplan für den Hochwasserschutz zwingend vorgesehener Stauraumkanal werde darum vorerst nicht benötigt.

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Gibt es Parkplätze für die neuen Büros am Osthafen?

Die angespannte Parksituation in Schierstein ist hinlänglich bekannt. Ein Grund, warum auch im Zusammenhang mit der Bebauung am Osthafen immer ausreichend Parkplätze für die zusätzlichen Mitarbeitenden in den neuen Büros gefordert wurden. Insgesamt sollen nun 4.000 qm Bürofläche entstehen, doch wie sieht es mit den dazugehörigen Parkplätzen aus?

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Hochwasserschutz am Osthafen?

Wie ist es um den Hochwasserschutz am Osthafen bestellt? Diese Frage stellt sich vor allem jetzt, da es mit der Bebauung dort weitergehen soll. Diesmal im Bereich des 100jährigen Hochwassers – also im Überflutungsgebiet, wenn der Rhein auf einen Pegel steigt, der im statistischen Mittel einmal alle 100 Jahre erreicht oder überschritten wird. Dass solche „Jahrhundertfluten“ inzwischen leider häufiger auftreten können als „einmal in 100 Jahren“ hat Deutschland allein in den vergangenen Monaten erfahren.

Der Bebauungsplan „Osthafen“ sieht darum auch zwingend einen Stauraumkanal vor, um die durch eine Bebauung verlorene Retentionsfläche (also die Überflutungsfläche) am Osthafen zu ersetzen. Denn klar ist: Jede Versiegelung verringert den Schutz vor Hochwasser. Nicht nur für die neu entstehenden Gebäude, sondern auch für die bereits bestehende Bebauung flussabwärts – in diesem Fall auch und gerade in Schierstein.

Quelle: Karte der Landeshauptstadt Wiesbaden zu den Hochwasserüberschwemmungsgrenzen Schierstein.

Laut den sogenannten „Textlichen Festsetzungen“ zum Bebauungsplan gilt:

„Mit der Errichtung oberirdischer baulicher Anlagen auf Flächen, die innerhalb der in der Planzeichnung dargestellten HQ-100 Linie (Anm.: Bereich eines Jahrhunderthochwassers) des Hochwasserrisikomanagementplans liegen, darf erst begonnen werden nachdem der Stauraumkanal in Betrieb genommen worden ist.“

Die noch unbebauten Flächen am Osthafen liegen – wie schon ausgeführt – sämtlich im Bereich des 100jährigen Hochwassers – HQ-100. Das heißt, der Stauraumkanal müsste errichtet und in Betrieb genommen werden, bevor der Projektentwickler der nun angedachten Bürobebauung am Osthafen, die Pockrandt Management GmbH, mit der Bebauung seines Grundstücksteils beginnt.

Den Menschen in Schierstein sollte unbedingt daran gelegen sein, dass dieses „Bauwerk“ nicht in „Vergessenheit“ gerät (so wie der im Bebauungsplan eingezeichnete barrierefreie Zugang vom Kormoranweg zum Hafen). Interessant ist auch: Wer ist für die Errichtung, Inbetriebnahme und Wartung des Stauraumkanals zuständig und wer trägt die Kosten hierfür? Und nicht zuletzt: Wann wird der Stauraumkanal errichtet?

Die Fraktion Zukunft Schierstein stellt unter anderem zu diesen Fragen einen Antrag zur Sitzung des Ortsbeirats am 13. November 2024.


Osthafen: Jubiläum mit gemischten Gefühlen

Vier Jahre ist es nun her, dass die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 17. September 2020 einen Bebauungsplan für den Schiersteiner Osthafen beschloss. Doch inzwischen ist es sehr still geworden um den Osthafen und das, obwohl es der Stadt im Jahr 2020 gar nicht schnell genug gehen konnte mit der Durchsetzung des Bebauungsplans.

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Schiersteiner Brücke: Freizeitfläche soll teilweise eingerichtet werden

Unter der Schiersteiner Brücke soll eine große Freizeitfläche entstehen. Das ist bereits seit Jahren erklärter Wille - nicht nur im Ortsbeirat Schierstein, sondern inzwischen auch in der Stadtpolitik. Die ursprünglichen Pläne, die komplette Fläche zwischen Schiersteiner Hafengebiet und Biebricher Rheinwiesen als Großparkplatz zu nutzen, wurden zugunsten einer Kompromisslösung, für die sich der Ortsbeirat stark gemacht hatte, verworfen. Der Kompromiss sieht aktuell wie folgt aus:

Quelle: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3326295

Parkplätze werden unterhalb der Rheingaustraße bis zur Höhe des Hafenwegs eingerichtet. Danach folgt eine sogenannte Multifunktionsfläche mit beweglichen Spielelementen, die im Bedarfsfall abgebaut werden können, um die Fläche anderweitig zu nutzen. Das letzte Drittel hin zum Rhein soll mittelfristig als feste Freizeitfläche ausgebaut werden.

Mit einer Vorlage zur Sitzung des Ortsbeirats soll nun zunächst die Multifunktionsfläche vorbereitet werden. Die Planungen hierfür sehen wie folgt aus:

Quelle: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3326295

Im Wesentlichen werden Möglichkeiten zum Skaten, ein Pumptrack, ein Streetbasketballfeld und eine Tischtennisplatte sowie Sitzgelegenheiten eingerichtet. Die Verantwortlichen im Stadtplanungsamt haben sich bei den Planungen hierfür von den Ergebnissen der Bürgerbefragung leiten lassen, die 2021 im Rahmen der Erstellung des Rhein-Main-Ufer.Konzepts von der Stadt durchgeführt wurde.

Die Kosten für den ersten Teilabschnitt "Multifunktionsfläche" belaufen sich für die Stadt auf 180.000 Euro:

Quelle: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3326295

Zu den weiteren in der Gesamtplanung für das Areal vorgesehenen Einrichtungen – unter anderem eine Toilettenanlage – gibt es noch keine Detailplanung, was vermutlich auch der aktuell angespannten Finanzsituation der Stadt Wiesbaden zu geschuldet ist. In der Ortsbeiratssitzung ist daher auch nur die genannte Multifunktionsfläche Gegenstand der Beratung und Entscheidung.


Tut sich was am Osthafen?

Nachdem der Neubau der SCHUFA am Osthafen Ende 2022/Anfang 2023 fertiggestellt wurde, tat sich auf dem für Bürogebäude vorgesehenen Gelände am Osthafen in Schierstein nichts mehr. Nun wurde der Bauzaun um die Freifläche am Osthafen im Januar 2024 abgebaut. Warum das so sei, fragten Bürger bei der Ortsbeiratsitzung am Mittwoch, 31. Januar 2024. Der Ortsbeirat hatte hierzu keine Informationen erhalten und lässt nun über die Ortsverwaltung bei der Stadt nachfragen.

Außerdem wartet der Ortsbeirat seit Oktober 2022 auf die Beantwortung mehrerer Fragen zur weiteren Entwicklung am Osthafen durch den Magistrat der Stadt Wiesbaden. Immerhin war der neue Bebauungsplan, der eine großflächige Bebauung mit hohen Bürogebäuden am Hafen zulässt, bereits 2020 gegen den ausdrücklichen Wunsch der Schiersteiner im Stadtparlament beschlossen worden. Außer dem schon lange geplanten Neubau der SCHUFA hat sich seither auf dem Gelände nichts getan.

So stellt sich die Stadt Wiesbaden die Bebauung am Osthafen vor:

Bislang wurde nur das Gebäude ganz links im Bild (neues SCHUFA-Gebäude) realisiert. Quelle: Broschüre der SEG zur Entwicklung am Osthafen mit Bürogebäuden.

Bilderstrecke zur Entwicklung am Osthafen:

 


RhineCleanUp am 9. September

Am Samstag, 9. September 2023, von 10 bis 13 Uhr, findet wieder der RhineCleanUp statt - auch in Schierstein!

Als Organisatoren haben sich zur Aktion angemeldet

Auf dem Parkplatz des WVS in der Christian-Bücher-Straße 16 werden Greifzangen, Mülltüten und Handschuhe ausgegeben. Außerdem wird dort wieder ein Müllcontainer stehen, wo die vollen Tüten abgegeben werden können.

Auch hier ist Treffpunkt an der Ausgabestelle vom WVS-Vereinsgelände. Haupteinsatzort von DOW ist der Osthafen an der Dieter-Horschler-Promenade/Bootsrampe.

Natürlich sind viele helfende Hände von Herzen willkommen - und leider erfahrungsgemäß auch absolut notwendig!

In diesem Sinne - hoffentlich bis Samstag!

 

 


"Eiserner Steg": Offen? Ja! – Barrierefrei? Nein!

Und täglich grüßt das Murmeltier: Ja, auch dieser Beitrag dreht sich mal wieder um die (noch) nicht existente barrierefreie Wegeverbindung zwischen Storchenallee/Kormoranweg und der Hafenpromenade. „Eiserner Steg soll geöffnet werden“, diese Schlagzeile veröffentlichte Zukunft Schierstein am 13. Oktober 2022. Doch ganz so einfach, wie wir in unserem Bericht angekündigt hatten, war es dann wohl doch (mal wieder) nicht. Erst kurz vor Weihnachten (angeblich 2022!) wird der Weg geöffnet, heißt es aus dem Verkehrsdezernat. Eine gute Nachricht für alle, die nicht auf Gehhilfen angewiesen sind und keine Kinderwagen etc. fortbewegen müssen. Denn „offen“ heißt längst nicht „offen für jeden“! Wann und ob der Weg überhaupt jemals barrierefrei sein wird, steht in den Sternen.

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"Eiserner Steg" soll geöffnet werden

Der Weg an der Schufa entlang vom Kormoranweg zur Dieter-Horschler-Promenade ("Eiserner Steg") kann wohl bald geöffnet werde. Bei der Ortsbeiratssitzung am 12. Oktober 2022 hat Ortsvorsteher Urban Egert berichtet, dass die Stadt sich bzgl. der Öffnung des Weges mit der Schufa in Verbindung setzen will. Im Kern geht es zunächst darum, wer die Haftungsrisiken bezüglich des Wegs bzw. der Einmündung auf die Hafenpromenade übernimmt. Das will wohl nun die Stadt tun.

Problem ist der abrupte Übergang des Fußwegs auf den uneinsehbaren Radfernweg „R 3“ an der Hafenpromenade, der ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die Schufa, die als Grundstücks-Mieterin verantwortlich für die Verkehrssicherung des Behelfszugangs ist, hatte daher bisher mit der Öffnung des Wegs gewartet, bis eine Klärung durch die zuständige Fachbehörde vorliegt.

Der Ortsbeirat pocht weiterhin auch auf die barrierefreie Gestaltung, die in den Beschlüssen zum Bebauungsplan für den Osthafen festgelegt und zugesagt wurde. Bei einem Vor-Ort-Termin mit dem zuständigen Dezernat/Amt soll die Barrierefreiheit wohl noch im Oktober besprochen werden.

Der Ortsbeirat Schierstein hat zu diesem Thema bereits mehrere Anträge beschlossen:

https://zukunft-schierstein.de/wp-content/uploads/2022/03/Gemeinsamer-Antrag-Gehrecht-Osthafen.pdf

https://zukunft-schierstein.de/wp-content/uploads/2022/01/01-2022-Antrag-Fussweg-Osthafen.pdf