Im Dezember 2021 stellten Schulamt, Stadtplanungsamt und die beauftragten Architekten in einer öffentlichen Sitzung des Ortsbeirats die neuen Machbarkeitsstudien für Erich Kästner- und Hafenschule vor. Die freudige Nachricht: Beide Schulen können an ihren Standorten saniert bzw. erneuert werden.

ZUKUNFT SCHIERSTEIN hatte damals ausführlich berichtet:
https://zukunft-schierstein.de/unsere-themen/schulcampus-und-dreifeldersporthalle/

Doch eine wesentliche Frage blieb ungeklärt und ist offenbar auch bis heute nicht gelöst:
Wohin mit den Schulen während der Neubauzeit?

Der Ortsbeirat hat zu Beginn des neuen Jahres der Stadt mitgeteilt, dass idealer „Interimsstandort“ ein Teil des Festplatzes an der Kleinaustraße wäre. Die bekannten Probleme an dieser Stelle (Trinkwasser- und Hochwasserschutz) wollte das Schulamt schnellstmöglich mit dem Regierungspräsidium in Darmstadt abklären.

Mit Schreiben vom 11. Mai 2022 signalisierte das Schuldezernat dem Ortsbeirat, dass die bevorzugte Interimsfläche für beide Schulen, der Festplatz an der Kleinaustraße, möglicherweise aus Gründen des Trinkwasserschutzes und des Hochwasserschutzes nicht durch das Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt werde. Das Schulamt verfolge daher die Strategie, durch Einschaltung eines Gutachters diese Fläche doch noch in Anspruch nehmen zu können.

Alternativ werde geprüft,

  • ob das Wäldchen südlich des 08er-Sportplatzes als Fläche genutzt werden könne, da hier zwar Trinkwasserschutz bestehe, aber der Hochwasserschutz keine Hürde sei.
  • ob eine Fläche südlich des Sportplatzes Bodenwaage in Frauenstein für die Schulen in Frage komme,
  • ob die EKS-Sporthalle in der Zehntenhofstraße vorzeitig abgerissen werden könne und diese Fläche genutzt werden könne.
“Ich kann zu Fuß zur Schule gehen”, mit einem Ausweichstandort in Frauenstein dürfte das für Schiersteiner Grundschulkinder unmöglich sein.

Für den Schiersteiner Ortsbeirat sind die genannten Alternativen nicht gerade überzeugend. Vor allen Dingen der Vorschlag einen Ausweichstandort in Frauenstein südlich des Sportplatzes Bodenwaage zu schaffen, scheint doch komplett an der Realität – vor allem der Grundschulkinder – vorbeizugehen. Wie soll allein der Transport der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren in den Nachbarort funktionieren?

Aber auch die Idee die Sporthalle an der Erich Kästner-Schule vorzeitig abzureißen, ist wenig überzeugend: Welche Ausweichmöglichkeiten hätten die Schiersteiner Vereine, die durch einen vorzeitigen Abbruch ihre Hallentrainingsmöglichkeiten verlieren?

Der Ortsbeirat will darum in seiner nächsten Sitzung am 1. Juni von der Stadt wissen:

Ob die Fläche neben der Schiersteiner Brücke auf Biebricher Seite für beide Schulen als Interimsstandort – insbesondere in Bezug auf die dort vorgenommenen Bodensanierungsarbeiten – dienen könnte oder ob hier gesundheitliche Gefahren hinsichtlich Boden- oder Luftbelastung zu befürchten wären.

Ob folgende Optionen – zumindest für die ortsnahe Auslagerung der Hafenschule – durchgeprüft werden oder wurden (Wenn nein, warum nicht?):

  • Teile des Freigeländes/Schulhofs der Eichendorff-Schule
  • die Brachfläche der ehemaligen öffentlichen Tennisplätze hinter dem Jugendplatz Saareck in Kombination mit dem Fritz-Brüderlein-Haus, das über den Sportplatzweg nur wenige Minuten Fußweg entfernt ist.
  • die noch unbebauten Flächen am Osthafen im Sondergebiet 3 (SO 3), für die keine Einschränkungen durch Fischer Chemie bestehen und die nutzbar wären, sobald durch die Fertigstellung des Schufa-Baus keine Baustellenzufahrt mehr notwendig wäre und solange dieses Gebiet noch nicht vermarktet ist.

ZUKUNFT SCHIERSTEIN hatte bereits in den Weihnachtsferien eine Liste der möglichen Ausweichstandorte erstellt und mit in die öffentliche Diskussion eingebracht.

Siehe:

Ausweichstandorte: Wo sollen die Schulen während der Bauzeit hin?

 

Hierüber war in der Ortsbeiratssitzung im Januar aber nicht abschließend diskutiert worden, da die Ortsbeiratsmitglieder zunächst die Option „Festplatz“ prüfen lassen wollten. Eine gemeinsame Priorisierung weiterer möglicher Standorte gab es nicht. Wohl aber den ausdrücklichen Wunsch – für den Fall, dass der Standort am Festplatz nicht möglich sein sollte – zeitnah alternative Standorte gemeinsam zu besprechen.