EKS: Der Fluch der Top-Lage
Der Fluch der Top-Lage
Oder wie die Erich Kästner-Schule vor die Wand gefahren wird – Ein Kommentar
Wissen Sie was zählt? „Lage, Lage, Lage!“ Das ist zumindest das Mantra jedes pfiffigen Immobilienmaklers. Denn „Lage, Lage, Lage“ weckt Sehnsüchte und Begehrlichkeiten. Vor allem die Lage am Wasser bzw. am Hafen. Nicht umsonst singen wir seit gut 100 Jahren „Warum ist es am Rhein so schön“.
Gefühlt genauso lange plant die Stadt an einer Erneuerung der maroden Erich Kästner-Schule (EKS) herum, die aus den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt und seither ungestört vor sich hinbröselt, -rostet, -schimmelt. Wie hoch die Qualität von Bausubstanz aus den 70ern ist, hatte ja jüngst auch die Carolabrücke in Dresden gezeigt, die – anders als die EKS – allerdings inzwischen nicht mehr steht.
In den vergangenen zehn Jahren präsentierte die Stadt der Schule darum auch diverse „Lösungen“ für den Schulneubau und verweigerte ihr mit Verweis darauf zuletzt selbst die Kosten für einen Eimer Farbe, um die Klassenräume anzustreichen. Denn, warum hier noch investieren, wenn es jetzt bald schon losgeht mit dem Schulneubau? Nur, es ging nie los.
Stattdessen treibt die Phantasie von Politik und Planern immer neue Blüten. Deren Namen lauteten im Jahr 2014 noch wenig poetisch „Campus-Lösung“ und 2019 „Bauen im Trinkwasserschutzgebiet“. Die „Campus-Lösung“ sollte eine Zusammenlegung mit der ebenfalls sanierungs- und vor allem erweiterungsbedürftigen Hafenschule ermöglichen. Idee dahinter: Kosten senken, denn mit dem freiwerdenden Areal der Hafenschule mitten im Schiersteiner Ortskern hätte sich doch gut Geld machen lassen. „Bauen im Trinkwasserschutzgebiet“ hätte ähnliche Vorteile gebracht: Denn dadurch wäre das jetzige Areal der Erich Kästner-Schule frei geworden. Toll, wieder Geld verdienen, und nicht nur für eine Schulsanierung ausgeben!
Aus beidem wurde nichts. Weil für die eine Lösung das Areal zu klein war; die andere Lösung scheiterte daran, dass in Deutschland in Trinkwasserschutzgebieten nicht gebaut werden darf (erstaunlich!). Um das festzustellen, brauchte die Stadt im ersten Fall fünf Jahre, im zweiten Fall sickerte die Erkenntnis (bzw. die klare erwartbare Absage des Regierungspräsidiums Darmstadt) immerhin schon nach ungefähr einem Jahr durch. Dann war erstmal wieder ratlose Funkstille.
Doch 2021 kam der unerwartete Durchbruch: Die EKS sollte nun doch allein auf ihrem Grundstück bleiben dürfen (und die Hafenschule auch, aber um die geht es hier erstmal nicht). Diesmal also keine Verwertungsphantasien für ein Grundstück in Top-Lage - nur schnöder Schulneubau. Es wurde also wieder geplant und gerechnet. Im September 2022 stimmte dann das Wiesbadener Stadtparlament einer Sitzungsvorlage mit einem Investitionsvolumen von 100 Mio. Euro für die Sanierung und den Neubau der EKS zu.
Ende gut, alles gut, dachten die unverbesserlichen Optimisten. Doch die Skeptiker („Ich glaub’s erst, wenn die Schule steht!“) sollten Recht behalten.
2025 gibt es eine weitere klangvolle, verheißungsvolle, ja geradezu majestätische neue Sau – Pardon – neue Idee, die zur Schulsanierung durchs Dorf getrieben wird: diesmal heißt sie „Rheingau-Palais“. Und wieder steckt ein altbekannter Gedanke dahinter: Kosten senken! Denn das Palais steht ja schon da. Es müsste nur noch von der Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft SEG – die dazu augenblicklich bereit ist – gekauft werden. Platz für die Schule ist grundsätzlich da, hat die SEG in einer ersten Bestandsaufnahme schon festgestellt. Jetzt noch ein bisschen umbauen, Farbe an die Wände, Tische und Stühle rein und – tadaa, fertig ist die Schule. Oder so ähnlich.
Die SEG wäre damit der Retter in der Not – vor allem für den Schul- und Finanzdezernenten Hendrik Schmehl, der inzwischen auch öffentlich mit der Info wurde, dass die Erneuerung der EKS wohl doch eher 150 Mio. Euro kosten werde. Schmehl hat zwar erst 2023 das Projekt von seinem Vorgänger Axel Imholz geerbt, ein überraschter Neuling ist er auf dem Gebiet aber nicht. Hatte er doch schon als vehementer Verfechter und damaliger stellvertretender Vorsitzender des Schulausschusses gegen alle Warnsignale die einstige „Campus Lösung“ verteidigt. Die scheiterte ja bekanntlich.
Aber jetzt klappt’s bestimmt! Schülerinnen und Schüler sollen demnächst in einem Palais residieren dürfen. Ein unschlagbares Angebot von SEG und Schuldezernent.
Warum nur findet das offenbar die Schulgemeinschaft der Erich Kästner-Schule und auch der Schiersteiner Ortsbeirat gar nicht so toll?
- Vielleicht, weil ein Neubau der Schule an Ort und Stelle gerade erst in greifbarer Nähe war? Einer Haupt- und Realschule, die endlich nicht mehr mit bröckelndem Putz, unbenutzbaren Räumen, maroden Leitungen und Platzmangel zu kämpfen gehabt hätte.
- Weil mit dem Rheingau-Palais alle bisherigen Planungen an pädagogisch sinnvollen und zeitgemäßen Raumkonzepten (wiedermal) für die Katz gewesen wären.
- Weil ein einst für die Sektkellerei Söhnlein erbautes, als Kulturdenkmal in der Denkmalschutzliste der Stadt Wiesbaden eingetragenes Gebäude (eine ehemalige Kelterei), das im Ensemble mit dem Söhnleinpalais und einer dazugehörigen Parkanlage mit altem Baumbestand keinen Platz für zusätzliche Neubauten bietet, vielleicht doch nicht so einfach und schnell in eine pädagogisch zeitgemäße und barrierefreie Schule verwandelt werden kann?
- Weil in Schierstein die Vermutung nicht ganz unbegründet scheint, dass das seit 2023 zum Verkauf stehende Gebäude vielleicht doch nicht eine so brillante, kurzfristige und billige Lösung – zumindest nicht für eine Haupt- und Realschule mit 650 Schülerinnen und Schülern – sein könnte.
- Weil das Vertrauen in die Planungen der Stadt dermaßen auf dem Nullpunkt ist, dass im Ortsteil mit weiteren quälenden Jahren der Planung und des Stillstands gerechnet werden muss?
- Weil der EKS inzwischen die Lehrkräfte davonlaufen könnten bzw. neue nicht mehr mit dem Argument „Hier-ensteht-bald-eine-tolle-Schule“ geködert werden.
- Weil es ja eventuell auch sein könnte, dass mal wieder Dreh- und Angelpunkt für den ein oder anderen Akteur weniger das Wohl der Schulgemeinschaft, als ein ach so schönes Grundstück direkt am Schiersteiner Hafen sein könnte?
Aber das sind bestimmt nur haltlose Gedankenspiele. Vor allem: Wen interessiert schon die „Lage, Lage, Lage“?
Christina Kahlen-Pappas
EKS könnte nun zur "Söhnleinschule" werden
Statt ohnehin schon immensen 100 Mio. Euro soll der auf dem Gelände der Erich Kästner-Schule geplante Neubau nun 150 Mio. Euro kosten. Darum erwägt die Stadt - mit Hilfe der SEG - das Rheingau-Palais, den ehemaligen Firmensitz von Söhnlein in Schierstein zu kaufen und die Haupt- und Realschule dort unterzubringen, wie der Wiesbadener Kurier berichtet.
Wieviel genau damit gespart werden könnte, steht nicht in der Zeitung. Aber allein, dass auf die Interimslösung auf dem Sportplatz von Schierstein 08 verzichtet werden könne, würde 11 Mio. Euro Kosten einsparen. Außerdem sei das Rheingau-Palais ausreichend groß für die Schule und renoviert wie "für einen DAX-Konzern" – so zitiert der Wiesbadener Kurier zumindest SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin. Nur die neue Sporthalle passe nicht auf das Grundstück und könne auf dem alten Gelände der EKS realisiert werden.
Das Thema wird am 22. Januar 2025 in der Sitzung des Ortsbeirats Schierstein besprochen (19 Uhr im Rathaus Schierstein).
Die Planungen zur Sanierung/zum Neubau der Erich Kästner-Schule (und der Hafenschule) dauern schon seit mehr als einem Jahrzehnt an. 2011 wurden die ersten Planungsmittel bewilligt und 2014 die ersten Machbarkeitsstudien vorgelegt zur Sanierung der Hafenschule an ihrem Standorte und später auch die sogenannte "Campuslösung", gegen die sich im Ort großer Widerstand regte und die schließlich am Platzmangel gescheitert ist. Damals lagen die Kosten laut diesen Studien noch bei ca. 20-30 Mio. Euro für die EKS bzw. eine Campuslösung. Für die Hafenschule wurden weniger als 10 Mio. Euro veranschlagt. Seither hat die Stadt viele Varianten geprüft (unter anderem sogar einen Neubau im Trinkwasserschutzgebiet), aber immer viel Zeit zwischen den einzelnen Schritten verstreichen lassen und jede Menge Kosten produziert - teils für nichts. ZUKUNFT SCHIERSTEIN hat das 2021 auf einer Postkate dargestellt:
Hafenschule: Mobile Heizung ab Anfang Februar
Im Dezember hatten wir darüber berichtet, dass in der Schiersteiner Hafenschule die Heizung nicht richtig funktioniert. Das betrifft vor allem die Turnhalle der Schule, in der außer dem Schul- auch Vereinssport stattfindet. Das Problem ist bereits seit letztem Winter bekannt. Es fanden Reparaturen statt, die aber nicht ausreichten, um auch die Beheizung der Turnhalle sicherzustellen. Eine mobile Heizanlage, mit der die notwendige Heizleistung auch für die Turnhalle erreicht werden kann, sollte daher angeschafft werden. "Die Ausschreibung der dafür notwendigen Heizlastberechnung und der Planung" befand sich dann laut einer Rückmeldung aus dem Schuldezernat an den Schiersteiner Ortsbeirat Ende Juli 2024 "gerade in der Umsetzung".
Nun informierte das zuständige Schuldezernat darüber, dass diese im Sommer ausgeschriebene mobile Heizanlage erst Anfang Februar geliefert werden kann. Dies sei ein "angemessener Zeitrahmen" für diesen Vorgang.
Die komplette Antwort des Schuldezernats auf einen erneuten Antrag des Schiersteiner Ortsbeirats gibt es hier:
Heizung Hafenschule – Antwort Dez III vom 16.01.2025
Als pragmatische und vor allem schnelle Lösung hatte der Ortsbeirat Schierstein auf Vorschlag eines Bürgers ins Spiel gebracht, vorübergehend eine mobile Heizanlage der SEG zu nutzen. Laut Schuldezernat werde diese Anlage aber für ein eigenes Projekt der SEG genutzt und stehe daher nicht zur Verfügung.
Frieren in der Hafenschule?
In der Schiersteiner Hafenschule funktioniert die Heizung nicht richtig. Dank des bisher milden Winters noch kein riesiges Problem für den Unterricht in den Klassen, aber die Turnhalle ist bereits jetzt eiskalt. Der Grund: Die notwendige Heizlast für alle Gebäude wird mit der alten Heizung nicht mehr erreicht. Ohne funktionierende Heizung droht auch diesen Winter Unterrichtsausfall und im schlimmsten Fall sogar die komplette Einstellung des Schulbetriebs. Doch so weit hätte es nicht kommen müssen, denn das Problem ist bereits seit letztem Winter bekannt. Jetzt tut pragmatische Hilfe Not - Ideen gibt es schon.
Reif für die Insel: Ortsbeirat tagt auf Rettbergsaue
Am Mittwoch, 10. Juli 2024, tagt der Schiersteiner Ortsbeirat auf der Rettbergsaue Schierstein.
Alle, die an der Sitzung teilnehmen möchten, sind eingeladen, sich zur gemeinsamen
Überfahrt auf die Rettbergsaue
ab Anleger der Personenfähre Tamara im Schiersteiner Hafen (Hafenstraße/Einmündung Schiffergasse)
um 17:30 Uhr
einzufinden.
Die Rückfahrt ist als Sonderfahrt gegen 20:30 – 21:00 Uhr geplant.
Die Kosten für die Überfahrt von Bürgerinnen und Bürgern, die an der Sitzung teilnehmen, werden vom Ortsbeirat getragen.
Im Mittelpunkt der Sitzung steht die Zukunft der Rettbergsaue als Ausflugsziel.
Unter TOP 2 der Tagesordnung
- wird der Ortsvorsteher über den aktuellen Sachstand notwendiger Maßnahmen (unter anderem das Ausbaggern des Seitenarms am Badestrand) und die Erkenntnisse der Stadt sowie des Ortsbeirats hierzu berichten.
- Die Mittelstufenschule Dichterviertel hat sich dem Thema Rettbergsaue künstlerisch genähert und wird ihr Projekt „Down by the River“ vorstellen: Jugendliche der Schule kämpfen mit New-Roses-Sänger Timmy Rough für das „Wiesbadener Inselparadies“ und haben zusammen mit ihrem Lehrer Olli Back ein Lied von The New Roses neu aufgenommen. Mit dem Song sowie mit Gemälden und Aktionen wollen sie auf die Missstände um die Wiesbadener Insel Rettbergsau aufmerksam machen.
- Ein Berichtsantrag der AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Ortsbeirat befasst sich ebenfalls mit der Rettbergsaue und den bisher schleppenden Fortschritten.
- Die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs in der Rheingaustraße auf Höhe der jetzigen Verkehrsinsel (Nähe Einfahrt Gartenstadt).
- Ein erneuter Antrag zum Spielplatz Söhnleinanlage, bei dem Schierstein seit nunmehr einem Jahr auf den Ersatz eines fehlenden Spielgeräts wartet.
- Die Pläne und weitere Zeitschiene zu den Interimsstandorten und Neubauvorhaben Erich Kästner-Schule und Hafenschule. Dem Vernehmen nach sind die Planungen weitestgehend abgeschlossen, der Ortsbeirat wurde hierüber und zu den weiteren Abläufen bislang aber nicht informiert.
Ortsbeirat tagt
Am 5. Juni 2024 tagt der Schiersteiner Ortsbeirat
um 19:00 Uhr,
Ortsverwaltung Schierstein, Zimmer 3 (EG), Karl-Lehr-Straße 6, WiesbadenSchierstein
erneut mit einer vergleichsweise kurzen Tagesordnung.
Wie immer können Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und in der Fragestunde um 19 Uhr ihre Fragen und Anregungen an den Ortsbeirat richten. Aber auch im Verlauf der Sitzung erhalten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu den Themen auf der Tagesordnung zu äußern.
Das wären
Baumaßnahmen und Raumsituation Eichendorffschule
Hierzu hat der Ortsbeirat die Verwaltung eingeladen, um über den Stand der Dinge angesichts einer dringend notwendigen Erweiterung der Mensa zu berichten. Die Eichendorffschule möchte ihr Ganztagsangebot auf den "Pakt für den Ganztag" umstellen und benötigt hierzu räumliche Kapazitäten.
Toilette Hans-Römer-Platz
Der Ortsbeirat ist sich darüber einig, dass die vorhandene Toilette am Hans-Römer-Platz nicht mehr ausreicht. Die Nutzung des Platzes ist nicht zuletzt und erfreulicherweise durch den Wochenmarkt gestiegen und Schierstein wird als Ausflugsziel immer beliebter. Es besteht darum schon länger der Wunsch, die Toilette nach dem Vorbild am Wallufer Weinstand zu erneuern und zu erweitern. Der Ortsbeirat ist bereit, hierzu aus seinen Mitteln Gelder zur Verfügung zu stellen und sich für weitere Finanzierungsmöglichkeiten einzusetzen. Das alles macht aber nur Sinn, wenn die Stadt endlich signalisiert und zusichert, dass sie ebenfalls ein solches Projekt (das auch im Sinne ihrer touristischen Weiterentwicklung wäre) unterstützt und zumindest teilfinanziert. Diese Unterstützung fordert der Ortsbeirat nun mit einem Antrag ein.
Friedhof
Die SPD Schierstein bittet in einem Antrag um Auskünfte zum Schiersteiner Friedhof: Welche unterschiedlichen Beerdigungsformen gibt es derzeit in Wiesbaden und welche sind in Schierstein möglich – z.B. auch alternative Bestattungsformen wie Urnen-Baumgrab, Urnen-Haingrab? Wie ist der Zustand der Gebäude und der Trauerhalle und sind Sanierungsmaßnahmen geplant?
Sachstandsbericht Fußgängerzone
Dem Ortsbeirat liegen nach lange zurückliegenden Beschlüssen und einer mehrjährigen Planungszeit bei der Stadt nun erste Infos vor, wie es weitergehen könnte mit der Fußgängerzone am Hafen. Erklärtes gemeinsames Ziel des Ortsbeirats ist es, die Fußgängerzone bis zur Wasserrolle zu erweitern, um die Aufenthaltsqualität – auch mit weiteren Maßnahmen zur Verschönerung der Straße am Ufer – zu verbessern. Hierüber wird in der Sitzung berichtet.
Sachstandsbericht Rettbergsaue
Die Rettbergsaue ist und bleibt weiter ein vernachlässigtes Sorgenkind. Aktuell ist sie wegen des Hochwassers nicht erreichbar, aber auch bei einem Besuch im Mai stellte sich heraus, dass sich an der Situation vor Ort noch nicht viel geändert hat. Inzwischen sollen aber zumindest einige kleinere Verbesserungen vorgenommen worden sein – unter anderem die Installation von Wickeltischen in den Toilettenräumen.
Eine sehr gute Nachricht ist allerdings, dass die Beprobung der Badestelle auf der Rettbergsaue ergeben hat: Es darf ausgebaggert werden. Nur, wer zahlt?
Diese und weitere Fragen werden in der Ortsbeiratssitzung thematisiert.
Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule
Die AG Freizeit, Soziales und Bürgerbeteiligung kümmert sich, seitdem die AG Jugend des Ortsbeirats aufgelöst wurde, auch um das Thema Schulen. Nun wurde bekannt, dass in der Hafenschule im vergangenen Winter die Heizung wegen eines Defekts ausgefallen ist und nur notdürftig repariert wurde. Um die volle Heizleistung in Schule und der (von den Vereinen mitbenutzten) Turnhalle im nächsten Winter sicherzustellen, müssten weitere Erneuerungen vorgenommen werden. Das ist bisher nicht geschehen. Gleichzeitig leidet die Hafenschule im Sommer unter Hitze, da die Jalousien defekt sind. Mit ihrem Antrag zur "Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule" will die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung auf die Probleme aufmerksam machen und die Stadt veranlassen, für Abhilfe zu sorgen.
Mit der Hafenschule geht's voran
Am 17. Mai 2023 werden die Stadtverordneten über den Grundsatzbeschluss zur Sanierung und zum Teilneubau der Hafenschule entscheiden. Der Schiersteiner Ortsbeirat hat in seiner Sitzung am 10. Mai bereits sein einstimmiges OK zur Sanierung am alten Standort der Schule gegeben, der in diesem Jahr 260 Jahre alt wird. Die erste Hafenschule wurde 1763 gebaut und beherbergt heute das Bürgerhaus mit dem Heimatmuseum im Obergeschoss. In den nächsten Jahrhunderten kamen neue Gebäude dazu – zuletzt der "Neubau" im Jahr 1956. Seither ist die Einwohnerzahl Schiersteins und damit auch die Hafenschule stetig gewachsen. Zu wenig Platz gibt es schon seit mindestens einem Jahrzehnt, in dem sich die Schule mit Containern und der Außenstelle im Fritz-Brüderlein-Haus behelfen musste. Nun soll damit in absehbarer Zeit Schluss sein.
Wann genau es los geht und wann die Schule dann fertig sein wird, konnten die Verwaltungsvertreter in der Ortsbeiratssitzung nicht sagen. Aber immerhin kann mit dem Grundsatzbeschluss nun in die konkrete Planung eingestiegen werden. Wobei die Stadt im Fall der Hafenschule sogar bereits eine positiv beschiedene Bauvoranfrage in der Tasche hat. Alle kritischen Belange wurden abgeklopft, darunter etwa der Denkmalschutz und der Hochwasserschutz, der durch den nahen Lindenbach nötig ist. Es dürfte also nun nichts mehr dazwischen kommen – so zumindest die Hoffnung.
Während der Umbauphase sollen die Schülerinnen und Schüler in einem Ausweichstandort unterrichtet werden. Der soll mit einem dreistöckigen Containerriegel auf dem "Tummelplatz", bekannt als die ehemaligen öffentlichen Tennisplätze, am Saareck entstehen. Der Jugendplatz daneben könnte zusätzlich als Schulhof genutzt werden. Das Fritz-Brüderlein-Haus, in dem die Nachmittagsbetreuung für die 1. und 2. Klasse stattfindet, sowie die Georg-Lang-Halle der Turngemeinde Schierstein in der Ehrengartstraße wären fußläufig gut zu erreichen. Die TG hatte bereits zugesagt, dass die Schule die Halle vormittags für den Sportunterricht nutzen dürfe.
Die Vertreter der Stadt Wiesbaden sicherten der Schulleiterin der Hafenschule, Sonja Petermann, in der Ortsbeiratssitzung zu, dass die komplette Schule mit allen Jahrgangsstufen und Klassen sowie dem Vorlaufkurs am Interimsstandort Platz finden wird. Auch soll es sogenannte Nutzertreffen geben, bei denen die Gestaltung unter anderem auch des Außengeländes besprochen wird. Petermann wies darauf hin, dass die Kinder aktuell nicht nur einen geteerten Schulhof, sondern auch eine großzügige Schulwiese zur Verfügung haben, die das spielen in der Natur ermöglicht. Ein ansprechendes Außengelände sei darum auch am Interimsstandort wünschenswert.
Im Bild eine nicht maßstäbliche Visualisierung des künftigen Ausweichstandortes:
Im Ortsbeirat: Schulsanierung und Rhein-Main-Ufer-Konzept
AM 10. MAI 2023
AB 19 UHR
IM FEUERWEHRGERÄTEHAUS SCHIERSTEIN
zwei dicke Brocken auf der Tagesordnung. Zu beiden kommen auch Vertreter der jeweils zuständigen Ämter und erläutern die Vorhaben:
1. Schulen in Schierstein:
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- Grundsatzbeschluss zur Erweiterung und Sanierung der Hafenschule – Grundlage des Beschlusses ist die Präsentation zum Vorhaben, die dem Ortsbeirat bereits im Dezember 2021 vorgestellt wurde: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3106705
- Ausweichstandort für die Erich Kästner-Schule Wiesbaden. Hierzu hatten wir bereits Anfang April berichtet: https://zukunft-schierstein.de/ausweichstandort-fuer-eks-auf-bolzplatz-von-schierstein-08-geplant/
- Alternativer Sandort für die Stadtteilbibliothek Schierstein
2. Rhein-Main-Ufer-Konzept: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3089614
Was ist geplant zu
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- Schiersteiner Aue
- Schiersteiner Hafen
- Bismarksaue
- Schiersteiner Brücke und Rheinwiesen
- Rettbergsaue
Wie immer können vor Eintritt in die Tagesordnung um 19 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger Fragen an den Ortsbeirat stellen. Aber auch während der Sitzung werden in der Regel zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten Fragen aus dem Publikum zugelassen.
https://piwi.wiesbaden.de/sitzung/detail/2991548/tagesordnung/oeffentlich
Ausweichstandort für EKS auf Kleinspielfeld von Schierstein 08 geplant
Ende März informierte das Schulamt den Schiersteiner Ortsbeirat darüber, dass das Kleinspielfeld von Schierstein 08 an der Ecke Kleinaustraße/Söhnleinstraße Ausweichstandort für die Erich Kästner-Schule (EKS) während deren Neubau werden soll. Inzwischen berichtete hierüber auch der Wiesbadener Kurier.
22 Klassenräume für 570 Schülerinnen und Schüler nötig
Während der Bauzeit für das neue Schulgebäudes sollen auf dem nördlichen Teil des 08er-Platzes Container aufgestellt werden, in denen 22 Klassenräume für insgesamt gut 570 Schülerinnen und Schüler Platz finden. Verwaltung, Mensa und Fachräume der EKS bleiben im jetzigen ca. 150 m entfernten Hauptgebäude, das im Zuge der Neubaumaßnahme nur saniert und umgebaut werden soll. Es kann also während der Bauphase zunächst weiter uneingeschränkt genutzt werden. Ebenfalls weiter nutzbar bleibt die Sporthalle der EKS.
Großer Sportplatz als Pausenhof?
Der große Sportplatz von Schierstein 08 unterhalb des Kleinspielfeldes bleibt zumindest von dieser Container-Lösung unberührt. Allerdings hofft das Schulamt hier auf die Möglichkeit, dass der Sportplatz von den Schülerinnen und Schülern in den Pausen genutzt werden kann. Denn rund um die Ausweichcontainer verbleibe mit gut 1.300 qm viel zu wenig Platz für einen Pausenhof, den knapp 600 Schülerinnen und Schüler nutzen müssen. Zwar könnten noch Schulhof-Flächen am alten Standort genutzt werden - rund um die Sporthalle und westlich vom Hauptgebäude - allerdings sei es schwierig, drei verschiedene Pausenhöfe zu nutzen, von denen zwei zudem in etwa drei bis fünf Minuten Entfernung Fußweg von den Ausweich-Klassenräumen liegen.
Schulamt sieht keine anderen Möglichkeiten in Schierstein
Andere umsetzbare Lösungen für einen Ausweichstandort in Schierstein sieht das Schulamt nicht. Insgesamt waren gut ein Dutzend Möglichkeiten untersucht worden, von denen einige aber aus Sicht der Schulverwaltung zu weit vom jetzigen Standort entfernt sind. Dadurch würde eine Weiternutzung des Hauptgebäudes und der Turnhalle unmöglich. Zunächst war darum vor allem geprüft worden, ob andere Flächen westlich der Kleinaustraße – also direkt gegenüber dem jetzigen EKS-Standort – in Frage kommen. Darunter der Festplatz, der Platz seitlich des Bauhofs, das Wäldchen unterhalb des 08er-Sportplatzes und der Acker an der Söhnleinstraße. Alle diese Flächen liegen allerdings im Trinkwasserschutzgebiet II und sind teils auch Altlastverdachtsflächen – ZUKUNFT SCHIERSTEIN hat darüber im Dezember berichtet. Die Nutzung dieser Flächen wäre daher einerseits mit hohen Kosten für den Trinkwasserschutz und teils auch für den Hochwasserschutz verbunden gewesen. Letztlich hätte es eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Darmstadt geben müssen, damit die Containeranlage im Trinkwasserschutzgebiet überhaupt errichtet werden dürfte. Das Regierungspräsidium hatte aber bereits die Genehmigung für den als Plan B vor Jahren geprüften kompletten Neubau der EKS auf der Ackerfläche an der Söhnleinstraße versagt.
Auch Stadtteilbibliothek braucht Zwischenlösung
Der Ausweichstandort "Kleinspielfeld 08" lasse allerdings die zunächst geplante Unterbringung der Stadtteilbibliothek am selben Ausweichstandort wie die EKS nicht mehr zu, erläuterte die Schulverwaltung. Darum wird nun eine weitere Fläche gesucht, auf der die Bibliothek Platz findet, z.B. in einem leerstehenden Gebäude mit ca. 300 qm oder mit einer zusätzlichen Containerlösung auf einer weiteren Freifläche. Der Standort sollte aber unbedingt im alten Ortskern von Schierstein liegen, hieß es von der hierfür zuständigen Verwaltung.
EKS-Neubau startet frühestens Mitte 2025
Start der Neubaumaßnahme für die Erich Kästner-Schule ist nach Auskunft der Schulverwaltung frühestens Mitte 2025. Bis dahin müssten noch Beschlüsse und Genehmigungen eingeholt, Pläne erstellt und Ausschreibungen vorgenommen werden. Letzter Stand hier ist der Grundsatzbeschluss vom 29. September 2022 zum Bau der EKS, mit dem die Stadtverordneten vor allem den Kostenrahmen von rund 100 Millionen Euro, die von der Stadt später als Mietkosten zu tragen sind, für das Projekt EKS freigegeben haben.
Keine Neuigkeiten zur Hafenschule
Keine Neuigkeiten gab es zur Hafenschule. Letzter Stand zu den Planungen ist die Machbarkeitsstudie vom Dezember 2021, die eine Sanierung und Erweiterung am alten Standort der Schule vorsieht. Damit die Hafenschule nun tatsächlich saniert und erweitert werden kann, muss aber zunächst auch hierzu der sogenannte Grundsatzbeschluss durch die Stadtverordnetenversammlung gefasst werden. Erst danach geht es in die detaillierten Planungen. Als Ausweichstandort während der Sanierungsphase ist für die Hafenschule die Fläche der ehemaligen Tennisplätze und des Jugendplatzes am Saareck vorgesehen. Zum möglichen Sanierungsbeginn gibt es keinerlei Informationen.
Neubau Hafenschule: Es geht scheinbar voran
Auf zwei Anträge des Schiersteiner Ortsbeirats vom 26. Januar 2022 und vom 1. Juni 2022 hat das Schuldezernat nun mit Schreiben vom 28. Februar 2023 geantwortet, dass zur Auslagerung der Hafenschule während deren Sanierung und teilweisem Neubau "voraussichtlich ein Interimsstandort gefunden wurde". Es ist das Gelände an der Saarbrücker Allee zwischen den Tennisplätzen und dem Bouleplatz der TG Schierstein und dem Sportplatz von Schierstein 13/Hellas. Die Containeranlage passe auf dieses Grundstück (Jugendplatz und ehemalige öffentliche Tennisplätze vor dem Kleintierzüchterverein).
"Das Gelände steht in der Verwaltung des Sportamtes. Von Amt 52 wurde bereits grünes Licht für die Nutzung der Fläche im Interim für die Hafenschule signalisiert", heißt es in dem Schreiben des Dezernats.
Außerdem werde das Fritz-Brüderlein-Haus, in dem jetzt schon die Betreuung der Hafenschule untergebracht ist und in das auch immer wieder ganze Jahrgänge der Hafenschule ausgelagert werden, während der Auslagerung weiterhin zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Vorteil sei, dass die Turnhalle der TG Schierstein räumlich nah sei und von der Schule als Sportstätte genutzt werden könne. Von der TG Schierstein sei bereits signalisiert worden, dass die Schule in den nutzungsfreien Zeiten dort unterkommen kann.
Auch die Hafenschule sei bereits informiert und befürworte diese Lösung.
ZUKUNFT SCHIERSTEIN hatte diesen Standort schon vor über einem Jahr als eine Option ins Gespräch gebracht: https://zukunft-schierstein.de/ausweichstandorte-wo-sollen-die-schulen-waehrend-der-bauzeit-hin/
Was nun noch fehlt ist die Grundsatzvorlage zum Bau der Hafenschule, über den die Stadtverordneten erst noch entscheiden müssen. Diese - so verspricht das Dezernat im Schreiben - befinde sich aber "in Kürze im Geschäftsgang". Das bedeutet: Die Gremien befassen sich damit und entscheiden.