Reif für die Insel: Ortsbeirat tagt auf Rettbergsaue
Am Mittwoch, 10. Juli 2024, tagt der Schiersteiner Ortsbeirat auf der Rettbergsaue Schierstein.
Alle, die an der Sitzung teilnehmen möchten, sind eingeladen, sich zur gemeinsamen
Überfahrt auf die Rettbergsaue
ab Anleger der Personenfähre Tamara im Schiersteiner Hafen (Hafenstraße/Einmündung Schiffergasse)
um 17:30 Uhr
einzufinden.
Die Rückfahrt ist als Sonderfahrt gegen 20:30 – 21:00 Uhr geplant.
Die Kosten für die Überfahrt von Bürgerinnen und Bürgern, die an der Sitzung teilnehmen, werden vom Ortsbeirat getragen.
Im Mittelpunkt der Sitzung steht die Zukunft der Rettbergsaue als Ausflugsziel.
Unter TOP 2 der Tagesordnung
- wird der Ortsvorsteher über den aktuellen Sachstand notwendiger Maßnahmen (unter anderem das Ausbaggern des Seitenarms am Badestrand) und die Erkenntnisse der Stadt sowie des Ortsbeirats hierzu berichten.
- Die Mittelstufenschule Dichterviertel hat sich dem Thema Rettbergsaue künstlerisch genähert und wird ihr Projekt „Down by the River“ vorstellen: Jugendliche der Schule kämpfen mit New-Roses-Sänger Timmy Rough für das „Wiesbadener Inselparadies“ und haben zusammen mit ihrem Lehrer Olli Back ein Lied von The New Roses neu aufgenommen. Mit dem Song sowie mit Gemälden und Aktionen wollen sie auf die Missstände um die Wiesbadener Insel Rettbergsau aufmerksam machen.
- Ein Berichtsantrag der AG Umwelt, Klima und Sauberkeit im Ortsbeirat befasst sich ebenfalls mit der Rettbergsaue und den bisher schleppenden Fortschritten.
- Die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs in der Rheingaustraße auf Höhe der jetzigen Verkehrsinsel (Nähe Einfahrt Gartenstadt).
- Ein erneuter Antrag zum Spielplatz Söhnleinanlage, bei dem Schierstein seit nunmehr einem Jahr auf den Ersatz eines fehlenden Spielgeräts wartet.
- Die Pläne und weitere Zeitschiene zu den Interimsstandorten und Neubauvorhaben Erich Kästner-Schule und Hafenschule. Dem Vernehmen nach sind die Planungen weitestgehend abgeschlossen, der Ortsbeirat wurde hierüber und zu den weiteren Abläufen bislang aber nicht informiert.
Ortsbeirat tagt
Am 5. Juni 2024 tagt der Schiersteiner Ortsbeirat
um 19:00 Uhr,
Ortsverwaltung Schierstein, Zimmer 3 (EG), Karl-Lehr-Straße 6, WiesbadenSchierstein
erneut mit einer vergleichsweise kurzen Tagesordnung.
Wie immer können Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und in der Fragestunde um 19 Uhr ihre Fragen und Anregungen an den Ortsbeirat richten. Aber auch im Verlauf der Sitzung erhalten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu den Themen auf der Tagesordnung zu äußern.
Das wären
Baumaßnahmen und Raumsituation Eichendorffschule
Hierzu hat der Ortsbeirat die Verwaltung eingeladen, um über den Stand der Dinge angesichts einer dringend notwendigen Erweiterung der Mensa zu berichten. Die Eichendorffschule möchte ihr Ganztagsangebot auf den "Pakt für den Ganztag" umstellen und benötigt hierzu räumliche Kapazitäten.
Toilette Hans-Römer-Platz
Der Ortsbeirat ist sich darüber einig, dass die vorhandene Toilette am Hans-Römer-Platz nicht mehr ausreicht. Die Nutzung des Platzes ist nicht zuletzt und erfreulicherweise durch den Wochenmarkt gestiegen und Schierstein wird als Ausflugsziel immer beliebter. Es besteht darum schon länger der Wunsch, die Toilette nach dem Vorbild am Wallufer Weinstand zu erneuern und zu erweitern. Der Ortsbeirat ist bereit, hierzu aus seinen Mitteln Gelder zur Verfügung zu stellen und sich für weitere Finanzierungsmöglichkeiten einzusetzen. Das alles macht aber nur Sinn, wenn die Stadt endlich signalisiert und zusichert, dass sie ebenfalls ein solches Projekt (das auch im Sinne ihrer touristischen Weiterentwicklung wäre) unterstützt und zumindest teilfinanziert. Diese Unterstützung fordert der Ortsbeirat nun mit einem Antrag ein.
Friedhof
Die SPD Schierstein bittet in einem Antrag um Auskünfte zum Schiersteiner Friedhof: Welche unterschiedlichen Beerdigungsformen gibt es derzeit in Wiesbaden und welche sind in Schierstein möglich – z.B. auch alternative Bestattungsformen wie Urnen-Baumgrab, Urnen-Haingrab? Wie ist der Zustand der Gebäude und der Trauerhalle und sind Sanierungsmaßnahmen geplant?
Sachstandsbericht Fußgängerzone
Dem Ortsbeirat liegen nach lange zurückliegenden Beschlüssen und einer mehrjährigen Planungszeit bei der Stadt nun erste Infos vor, wie es weitergehen könnte mit der Fußgängerzone am Hafen. Erklärtes gemeinsames Ziel des Ortsbeirats ist es, die Fußgängerzone bis zur Wasserrolle zu erweitern, um die Aufenthaltsqualität – auch mit weiteren Maßnahmen zur Verschönerung der Straße am Ufer – zu verbessern. Hierüber wird in der Sitzung berichtet.
Sachstandsbericht Rettbergsaue
Die Rettbergsaue ist und bleibt weiter ein vernachlässigtes Sorgenkind. Aktuell ist sie wegen des Hochwassers nicht erreichbar, aber auch bei einem Besuch im Mai stellte sich heraus, dass sich an der Situation vor Ort noch nicht viel geändert hat. Inzwischen sollen aber zumindest einige kleinere Verbesserungen vorgenommen worden sein – unter anderem die Installation von Wickeltischen in den Toilettenräumen.
Eine sehr gute Nachricht ist allerdings, dass die Beprobung der Badestelle auf der Rettbergsaue ergeben hat: Es darf ausgebaggert werden. Nur, wer zahlt?
Diese und weitere Fragen werden in der Ortsbeiratssitzung thematisiert.
Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule
Die AG Freizeit, Soziales und Bürgerbeteiligung kümmert sich, seitdem die AG Jugend des Ortsbeirats aufgelöst wurde, auch um das Thema Schulen. Nun wurde bekannt, dass in der Hafenschule im vergangenen Winter die Heizung wegen eines Defekts ausgefallen ist und nur notdürftig repariert wurde. Um die volle Heizleistung in Schule und der (von den Vereinen mitbenutzten) Turnhalle im nächsten Winter sicherzustellen, müssten weitere Erneuerungen vorgenommen werden. Das ist bisher nicht geschehen. Gleichzeitig leidet die Hafenschule im Sommer unter Hitze, da die Jalousien defekt sind. Mit ihrem Antrag zur "Erneuerung Heizung und Sonnenschutz in der Hafenschule" will die AG Freizeit, Soziales, Bürgerbeteiligung auf die Probleme aufmerksam machen und die Stadt veranlassen, für Abhilfe zu sorgen.
Mit der Hafenschule geht's voran
Am 17. Mai 2023 werden die Stadtverordneten über den Grundsatzbeschluss zur Sanierung und zum Teilneubau der Hafenschule entscheiden. Der Schiersteiner Ortsbeirat hat in seiner Sitzung am 10. Mai bereits sein einstimmiges OK zur Sanierung am alten Standort der Schule gegeben, der in diesem Jahr 260 Jahre alt wird. Die erste Hafenschule wurde 1763 gebaut und beherbergt heute das Bürgerhaus mit dem Heimatmuseum im Obergeschoss. In den nächsten Jahrhunderten kamen neue Gebäude dazu – zuletzt der "Neubau" im Jahr 1956. Seither ist die Einwohnerzahl Schiersteins und damit auch die Hafenschule stetig gewachsen. Zu wenig Platz gibt es schon seit mindestens einem Jahrzehnt, in dem sich die Schule mit Containern und der Außenstelle im Fritz-Brüderlein-Haus behelfen musste. Nun soll damit in absehbarer Zeit Schluss sein.
Wann genau es los geht und wann die Schule dann fertig sein wird, konnten die Verwaltungsvertreter in der Ortsbeiratssitzung nicht sagen. Aber immerhin kann mit dem Grundsatzbeschluss nun in die konkrete Planung eingestiegen werden. Wobei die Stadt im Fall der Hafenschule sogar bereits eine positiv beschiedene Bauvoranfrage in der Tasche hat. Alle kritischen Belange wurden abgeklopft, darunter etwa der Denkmalschutz und der Hochwasserschutz, der durch den nahen Lindenbach nötig ist. Es dürfte also nun nichts mehr dazwischen kommen – so zumindest die Hoffnung.
Während der Umbauphase sollen die Schülerinnen und Schüler in einem Ausweichstandort unterrichtet werden. Der soll mit einem dreistöckigen Containerriegel auf dem "Tummelplatz", bekannt als die ehemaligen öffentlichen Tennisplätze, am Saareck entstehen. Der Jugendplatz daneben könnte zusätzlich als Schulhof genutzt werden. Das Fritz-Brüderlein-Haus, in dem die Nachmittagsbetreuung für die 1. und 2. Klasse stattfindet, sowie die Georg-Lang-Halle der Turngemeinde Schierstein in der Ehrengartstraße wären fußläufig gut zu erreichen. Die TG hatte bereits zugesagt, dass die Schule die Halle vormittags für den Sportunterricht nutzen dürfe.
Die Vertreter der Stadt Wiesbaden sicherten der Schulleiterin der Hafenschule, Sonja Petermann, in der Ortsbeiratssitzung zu, dass die komplette Schule mit allen Jahrgangsstufen und Klassen sowie dem Vorlaufkurs am Interimsstandort Platz finden wird. Auch soll es sogenannte Nutzertreffen geben, bei denen die Gestaltung unter anderem auch des Außengeländes besprochen wird. Petermann wies darauf hin, dass die Kinder aktuell nicht nur einen geteerten Schulhof, sondern auch eine großzügige Schulwiese zur Verfügung haben, die das spielen in der Natur ermöglicht. Ein ansprechendes Außengelände sei darum auch am Interimsstandort wünschenswert.
Im Bild eine nicht maßstäbliche Visualisierung des künftigen Ausweichstandortes:
Im Ortsbeirat: Schulsanierung und Rhein-Main-Ufer-Konzept
AM 10. MAI 2023
AB 19 UHR
IM FEUERWEHRGERÄTEHAUS SCHIERSTEIN
zwei dicke Brocken auf der Tagesordnung. Zu beiden kommen auch Vertreter der jeweils zuständigen Ämter und erläutern die Vorhaben:
1. Schulen in Schierstein:
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- Grundsatzbeschluss zur Erweiterung und Sanierung der Hafenschule – Grundlage des Beschlusses ist die Präsentation zum Vorhaben, die dem Ortsbeirat bereits im Dezember 2021 vorgestellt wurde: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3106705
- Ausweichstandort für die Erich Kästner-Schule Wiesbaden. Hierzu hatten wir bereits Anfang April berichtet: https://zukunft-schierstein.de/ausweichstandort-fuer-eks-auf-bolzplatz-von-schierstein-08-geplant/
- Alternativer Sandort für die Stadtteilbibliothek Schierstein
2. Rhein-Main-Ufer-Konzept: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3089614
Was ist geplant zu
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- Schiersteiner Aue
- Schiersteiner Hafen
- Bismarksaue
- Schiersteiner Brücke und Rheinwiesen
- Rettbergsaue
Wie immer können vor Eintritt in die Tagesordnung um 19 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger Fragen an den Ortsbeirat stellen. Aber auch während der Sitzung werden in der Regel zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten Fragen aus dem Publikum zugelassen.
https://piwi.wiesbaden.de/sitzung/detail/2991548/tagesordnung/oeffentlich
Ausweichstandort für EKS auf Kleinspielfeld von Schierstein 08 geplant
Ende März informierte das Schulamt den Schiersteiner Ortsbeirat darüber, dass das Kleinspielfeld von Schierstein 08 an der Ecke Kleinaustraße/Söhnleinstraße Ausweichstandort für die Erich Kästner-Schule (EKS) während deren Neubau werden soll. Inzwischen berichtete hierüber auch der Wiesbadener Kurier.
22 Klassenräume für 570 Schülerinnen und Schüler nötig
Während der Bauzeit für das neue Schulgebäudes sollen auf dem nördlichen Teil des 08er-Platzes Container aufgestellt werden, in denen 22 Klassenräume für insgesamt gut 570 Schülerinnen und Schüler Platz finden. Verwaltung, Mensa und Fachräume der EKS bleiben im jetzigen ca. 150 m entfernten Hauptgebäude, das im Zuge der Neubaumaßnahme nur saniert und umgebaut werden soll. Es kann also während der Bauphase zunächst weiter uneingeschränkt genutzt werden. Ebenfalls weiter nutzbar bleibt die Sporthalle der EKS.
Großer Sportplatz als Pausenhof?
Der große Sportplatz von Schierstein 08 unterhalb des Kleinspielfeldes bleibt zumindest von dieser Container-Lösung unberührt. Allerdings hofft das Schulamt hier auf die Möglichkeit, dass der Sportplatz von den Schülerinnen und Schülern in den Pausen genutzt werden kann. Denn rund um die Ausweichcontainer verbleibe mit gut 1.300 qm viel zu wenig Platz für einen Pausenhof, den knapp 600 Schülerinnen und Schüler nutzen müssen. Zwar könnten noch Schulhof-Flächen am alten Standort genutzt werden - rund um die Sporthalle und westlich vom Hauptgebäude - allerdings sei es schwierig, drei verschiedene Pausenhöfe zu nutzen, von denen zwei zudem in etwa drei bis fünf Minuten Entfernung Fußweg von den Ausweich-Klassenräumen liegen.
Schulamt sieht keine anderen Möglichkeiten in Schierstein
Andere umsetzbare Lösungen für einen Ausweichstandort in Schierstein sieht das Schulamt nicht. Insgesamt waren gut ein Dutzend Möglichkeiten untersucht worden, von denen einige aber aus Sicht der Schulverwaltung zu weit vom jetzigen Standort entfernt sind. Dadurch würde eine Weiternutzung des Hauptgebäudes und der Turnhalle unmöglich. Zunächst war darum vor allem geprüft worden, ob andere Flächen westlich der Kleinaustraße – also direkt gegenüber dem jetzigen EKS-Standort – in Frage kommen. Darunter der Festplatz, der Platz seitlich des Bauhofs, das Wäldchen unterhalb des 08er-Sportplatzes und der Acker an der Söhnleinstraße. Alle diese Flächen liegen allerdings im Trinkwasserschutzgebiet II und sind teils auch Altlastverdachtsflächen – ZUKUNFT SCHIERSTEIN hat darüber im Dezember berichtet. Die Nutzung dieser Flächen wäre daher einerseits mit hohen Kosten für den Trinkwasserschutz und teils auch für den Hochwasserschutz verbunden gewesen. Letztlich hätte es eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Darmstadt geben müssen, damit die Containeranlage im Trinkwasserschutzgebiet überhaupt errichtet werden dürfte. Das Regierungspräsidium hatte aber bereits die Genehmigung für den als Plan B vor Jahren geprüften kompletten Neubau der EKS auf der Ackerfläche an der Söhnleinstraße versagt.
Auch Stadtteilbibliothek braucht Zwischenlösung
Der Ausweichstandort "Kleinspielfeld 08" lasse allerdings die zunächst geplante Unterbringung der Stadtteilbibliothek am selben Ausweichstandort wie die EKS nicht mehr zu, erläuterte die Schulverwaltung. Darum wird nun eine weitere Fläche gesucht, auf der die Bibliothek Platz findet, z.B. in einem leerstehenden Gebäude mit ca. 300 qm oder mit einer zusätzlichen Containerlösung auf einer weiteren Freifläche. Der Standort sollte aber unbedingt im alten Ortskern von Schierstein liegen, hieß es von der hierfür zuständigen Verwaltung.
EKS-Neubau startet frühestens Mitte 2025
Start der Neubaumaßnahme für die Erich Kästner-Schule ist nach Auskunft der Schulverwaltung frühestens Mitte 2025. Bis dahin müssten noch Beschlüsse und Genehmigungen eingeholt, Pläne erstellt und Ausschreibungen vorgenommen werden. Letzter Stand hier ist der Grundsatzbeschluss vom 29. September 2022 zum Bau der EKS, mit dem die Stadtverordneten vor allem den Kostenrahmen von rund 100 Millionen Euro, die von der Stadt später als Mietkosten zu tragen sind, für das Projekt EKS freigegeben haben.
Keine Neuigkeiten zur Hafenschule
Keine Neuigkeiten gab es zur Hafenschule. Letzter Stand zu den Planungen ist die Machbarkeitsstudie vom Dezember 2021, die eine Sanierung und Erweiterung am alten Standort der Schule vorsieht. Damit die Hafenschule nun tatsächlich saniert und erweitert werden kann, muss aber zunächst auch hierzu der sogenannte Grundsatzbeschluss durch die Stadtverordnetenversammlung gefasst werden. Erst danach geht es in die detaillierten Planungen. Als Ausweichstandort während der Sanierungsphase ist für die Hafenschule die Fläche der ehemaligen Tennisplätze und des Jugendplatzes am Saareck vorgesehen. Zum möglichen Sanierungsbeginn gibt es keinerlei Informationen.
Neubau Hafenschule: Es geht scheinbar voran
Auf zwei Anträge des Schiersteiner Ortsbeirats vom 26. Januar 2022 und vom 1. Juni 2022 hat das Schuldezernat nun mit Schreiben vom 28. Februar 2023 geantwortet, dass zur Auslagerung der Hafenschule während deren Sanierung und teilweisem Neubau "voraussichtlich ein Interimsstandort gefunden wurde". Es ist das Gelände an der Saarbrücker Allee zwischen den Tennisplätzen und dem Bouleplatz der TG Schierstein und dem Sportplatz von Schierstein 13/Hellas. Die Containeranlage passe auf dieses Grundstück (Jugendplatz und ehemalige öffentliche Tennisplätze vor dem Kleintierzüchterverein).
"Das Gelände steht in der Verwaltung des Sportamtes. Von Amt 52 wurde bereits grünes Licht für die Nutzung der Fläche im Interim für die Hafenschule signalisiert", heißt es in dem Schreiben des Dezernats.
Außerdem werde das Fritz-Brüderlein-Haus, in dem jetzt schon die Betreuung der Hafenschule untergebracht ist und in das auch immer wieder ganze Jahrgänge der Hafenschule ausgelagert werden, während der Auslagerung weiterhin zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Vorteil sei, dass die Turnhalle der TG Schierstein räumlich nah sei und von der Schule als Sportstätte genutzt werden könne. Von der TG Schierstein sei bereits signalisiert worden, dass die Schule in den nutzungsfreien Zeiten dort unterkommen kann.
Auch die Hafenschule sei bereits informiert und befürworte diese Lösung.
ZUKUNFT SCHIERSTEIN hatte diesen Standort schon vor über einem Jahr als eine Option ins Gespräch gebracht: https://zukunft-schierstein.de/ausweichstandorte-wo-sollen-die-schulen-waehrend-der-bauzeit-hin/
Was nun noch fehlt ist die Grundsatzvorlage zum Bau der Hafenschule, über den die Stadtverordneten erst noch entscheiden müssen. Diese - so verspricht das Dezernat im Schreiben - befinde sich aber "in Kürze im Geschäftsgang". Das bedeutet: Die Gremien befassen sich damit und entscheiden.
Schulneubau: Stadt braucht 13 Monate um einen Antrag beim Regierungspräsidium Darmstadt zu stellen?
Eine Fläche westlich der Kleinaustraße im Trinkwasserschutzgebiet II könnte als zeitlich befristeter Ausweichstandort für die Erich Kästner-Schule während deren Neubau am alten Standort dienen. Doch dazu müsste das Regierungspräsidium Darmstadt zunächst eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Das wiederum setzt natürlich voraus, dass die Stadt Wiesbaden beim RP um genau diese Ausnahmegenehmigung bittet. Bisher hat die Stadt eine solche Anfrage aber offenbar ganze 13 Monate nachdem der Ortsbeirat Schierstein die Verwaltung darum gebeten hatte, noch nicht schriftlich beim RP eingereicht.
"Schriftliche Informationen zur ... Interimslösung liegen bislang dem RP nicht vor",
zitiert der Wiesbadener Kurier am 25. Februar 2023 aus einer Antwort des Regierungspräsidiums Darmstadt. Weiter heißt es im Kurier:
„Laut Regierungspräsidium gab es seit Dezember [2022] mit der Stadt keinen Kontakt mehr. Man habe zwar mit der von der Stadt beauftragten WiBau telefoniert und das RP verweist auf eine Videokonferenz mit vielen Beteiligten im Dezember, seitdem aber habe man nichts mehr gehört. … Deshalb habe das Regierungspräsidium auch noch keine Befreiung von möglichen Schutzverordnungen treffen können.“
Wie kann das sein? Seit Ende 2021 ist klar, dass die Erich Kästner-Schule an ihrem Standort neu gebaut werden soll. Seitdem ist auch klar, dass die Schule in der Bauzeit von ihrem angestammten Platz zwischen Zehntenhof- und Kleinaustraße weichen muss. Der Ortsbeirat wurde von der Stadt gebeten, mögliche Interimsstandorte für die Auslagerung der Schule zu nennen.Das Schulamt selbst schlug bereits Ende 2021 einen Standort westlich der Kleinaustraße vor: Festplatz (A und B), Wäldchen (C) oder der Acker (D) an der Söhnleinstraße wurden genannt. Direkt im Januar 2022 bat der Ortsbeirat Schierstein, die Verwaltung, den Festplatz an der Kleinaustraße als Interimsfläche für die Auslagerung der Erich Kästner-Schule sowie der Hafenschule vorzusehen. „Der Ortsbeirat bittet um schnelle Klärung ob der Standort möglich ist. Für den Fall, dass dieser Standort nicht möglich wäre, sollten zeitnah alternative Standorte gemeinsam besprochen werden“, hieß es im Beschluss des Ortsbeirats vom 26. Januar 2022.
Nicht „zeitnah“, sondern erst geschlagene 11 Monate später wurde der Ortsbeirat zu einer Videokonferenz mit den „Beteiligten zum Thema“ eingeladen: Schulamt, WIBau, Architekturbüro BLFP, Umweltamt und eine Vertreterin des RP waren anwesend, als am 13. Dezember 2022 über einen Interimsstandort für die Schulen gesprochen werden sollte. Doch statt einer Antwort auf die drängende Frage, ob der Ausweichstandort im Wasserschutzgebiet möglich ist, präsentierte das Architekturbüro eine ausführliche „Machbarkeitsstudie“ zu möglichen Standorten. Allein vier davon im Trinkwasserschutzgebiet II. Laut Schulamt waren dies die einzigen realistischen Optionen. Doch ob es dafür eine Genehmigung geben könnte, das hatte ganz offenbar noch niemand beim RP angefragt (siehe unseren Beitrag vom 15. Dezember 2022: https://zukunft-schierstein.de/noch-kein-ausweichstandort-fuer-die-eks/).
Eine Vertreterin des Regierungspräsidiums bekräftigte daher nur die aktuelle Rechtslage bzgl. des Trinkwasserschutzgebiets II. Sie wies zudem auch darauf hin, dass das Gebiet westlich der Kleinaustraße eine „altlastverdächtige Fläche“ sei. Auch dies könne zu erheblichen Einschränkungen für die Eignung als Interimsfläche führen. Eine weitere Hürde für eine Genehmigung des Interimsbaus, bei dessen Befestigung im Boden Schadstoffe freigesetzt werden könnten. Diese Problematik gilt nicht nur für die Festwiese, sondern auch für das Wäldchen. Allein der Acker an der Söhnleinstraße liegt „nur“ im Trinkwasserschutzgebiet II, aber nicht im Altlastgebiet.
Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt: Wann fragt die Stadt Wiesbaden offiziell und schriftlich an, ob das RP eine Genehmigung erteilt?
Bei der Stadt hieß es dazu laut Wiesbadener Kurier:
"Seitens der Stadt/WiBau sagt man auf Anfrage, das RP sei 'durchgängig eingebunden'."
Trotzdem ist die alles entscheidende Frage nach der Genehmigung noch nicht beantwortet - wenn sie denn überhaupt gestellt wurde.
Auch hier gilt frei nach der Sesamstraße: „Wer nicht fragt, bleibt dumm“ bzw. für die Älteren unter uns „Wer fragt, gewinnt“. Bisher gibt es in dieser Angelegenheit aber leider nur Verlierer – und das sind ganz klar die Schulgemeinschaften von Erich Kästner-Schule und Hafenschule, die schon seit zehn Jahren auf ihre dringend notwendigen Sanierungen und Erweiterungen warten.
Noch kein Ausweichstandort für die EKS
Es geht (grundsätzlich) voran! Im Sommer haben die Stadtverordneten den Weg für den Neubau der Erich Kästner-Schule mit einer "Grundsatzvorlage" freigemacht. Schleppend gestaltet sich allerdings immer noch die Suche nach einem geeigneten Standort für die Auslagerung der EKS. Fortschritte zeichnen sich allerdings für die Hafenschule ab.
Schuldezernent lehnt Runden Tisch zum Schulneubau ab
Auf Antrag der Fraktion ZUKUNFT SCHIERSTEIN hatte der Ortsbeirat den Magistrat der Stadt Wiesbaden darum gebeten, dass ein regelmäßiger Runder Tisch zu den anstehendem Schulneubauten in Schierstein einberufen wird. Ziel des Antrags war es, alle künftigen Nutzergruppen und den Ortsbeirat Schierstein bei den anstehenden Planungen und Entscheidungen zu Interimsstandort, Neubau bzw. Sanierung der Erich Kästner-Schule und der Hafenschule eng einzubinden. Schuldezernent Axel Imholz erachtet „diese Vorgehensweise als nicht notwendig“.
Vom Bootshaus für die Schulsanierung lernen
Es hat geklappt! Der Ausweichstandort für das seit Dezember 2021 gesperrte schwimmende Schulbootshaus im Schiersteiner Hafen steht: Auf der „Regattawiese“ im Westhafen wurde Anfang Juli ein Zelt zur Lagerung der Boote aufgebaut – unter strengen Auflagen und nur mit Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums Darmstadt.
Von der Sperrung des maroden schwimmenden Bootshauses im Schiersteiner Westhafen bis zum Aufbau des Provisoriums hat es „nur“ sieben Monate gedauert. Zwar lang genug für all diejenigen, die einige Monate nicht trainieren konnten: Schulen und Rudergesellschaft. Aber doch eine kurze Zeit im Vergleich zu anderen Projekten in Schierstein, die sich teils Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte hinziehen, immer wieder ins Stocken geraten und aktuell in der Warteschleife hängen. Prominentestes Beispiel sind Sanierung und Neubau von Erich Kästner-Schule und Hafenschule, die nicht wirklich vorankommen: Bisher hat dieses Projekt mehr als zehn Jahre Planungs-Hickhack mit Plan A, Plan B, Plan C, viel Stillstand und nun der unendlichen Suche nach dem passenden Ausweichstandort für die beiden Schulen auf dem Buckel.
Natürlich ist es wesentlich komplexer, zwei Schulen zu erneuern und für mehrere hundert Schülerinnen und Schüler eine provisorische Unterkunft während der Bauzeit zu finden. Aber trotzdem scheint es etwas zu geben, was beim Bootshaus deutlich besser lief, als bisher bei den Schulen: Kommunikation!
Von Beginn an waren die Nutzer des Schulbootshauses und der Schiersteiner Ortsbeirat in die enge Abstimmung mit der Verwaltung und der mit dem Projekt beauftragten Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) eingebunden. Ortstermine und ein regelmäßiger konstruktiver Austausch per Videokonferenz sorgten dafür, dass offene Fragen, Belange und örtliche Gegebenheiten schnell und unkompliziert in die Planungen miteinfließen konnten. Dazu geschah natürlich noch viel Planungs- und Koordinierungsarbeit hinter den Kulissen. Aber der offene und transparente Austausch mit den Betroffenen dürfte einen Großteil dazu beigetragen haben, dass der Prozess erfolgreich und zügig verlief.
Sicherlich ist auch beim Bootshaus nicht alles Gold was glänzt, denn dem Zelt-Provisorium auf der Regattawiese ging eine lange Zeit voraus, in der die Stadt mit dem schwimmenden Vorgänger im Westhafen sehenden Auges in ihr Unglück lief: Seit 2017 ist das Bootshaus auf dem Hafen in Schieflage, nur notdürftig mit einem zusätzlich angebrachten Schwimmkörper gestützt. Und auch das neu errichtete Zelt auf der Regattawiese im Westhafen ist nur für den Übergang geeignet und gedacht. Nun muss der Neubau des Bootshauses – wieder auf dem Wasser – folgen. Aber immerhin: Ein erster wichtiger Schritt dazu ist getan.
Ein Erfolg, den Schierstein in Sachen Schulen nicht verbuchen kann. Deshalb: Warum nicht vom Bootshaus für die Schulsanierung lernen?
Genau das beantragt die Fraktion ZUKUNFT SCHIERSTEIN zur kommenden Ortsbeiratssitzung am 20. Juli: „Einen regelmäßigen Runden Tisch zu Interimsstandort, Neubau bzw. Sanierung der Erich Kästner-Schule und der Hafenschule einzuberufen, an dem alle künftigen Nutzergruppen und der Ortsbeirat Schierstein beteiligt werden.“
Hand in Hand arbeiten kann so einfach sein – und erfolgreich! Hoffen wir, dass das Beispiel Bootshaus Schule macht – im wahrsten Sinne des Wortes.