Das schwimmende Bootshaus am Schiersteiner Hafen bleibt gesperrt. Ein Industrietaucher hatte kurz vor Weihnachten Fotos von dem im Wasser liegenden Teil des Gebäudes angefertigt. Das Urteil des Statikers dazu war eindeutig, wie das Schulamt am 12. Januar 2022 der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich (RWB) und dem Ortsbeirat mitteilte: “Ein Weiterbetrieb – auch temporär – ist aufgrund von Korrosion im Tragwerksstahl des Gebäudes nicht möglich.”
Zur kommenden Sitzung des Ortsbeirats am 26. Januar 2022 hat die AG Freizeit, Soziales und Bürgerbeteiligung des Ortsbeirats darum einen Antrag gestellt, dass “zur schnellstmöglichen Wiederaufnahme des Sportbetriebes für das Schul- und Leistungsrudern am Schiersteiner Hafen vorübergehend z.B. eine Miethalle mit Sanitärmöglichkeiten und direktem Zugang zum Wasser (etwa auf dem SCW-Gelände oder der Regattawiese)” errichtet werden soll.
Auch die RWB drängt in einer Pressemeldung vom 17. Januar 2022 auf eine schnelle Lösung für ein Provisorium: “Das bedeutet eine provisorische Bootshalle von ca. 25m x 14m, sanitäre Anlagen sowie unmittelbarer Hafenzugang und Bootssteg. Um die Saison nicht völlig zu verlieren, sollte die Lösung bis spätestens zum 31.3.2022 stehen, besser vorher.”
Das Schulamt hatte bereits am 12. Januar 2022 mitgeteilt, dass Schuldezernent Axel Imholz die Verwaltung gebeten habe, am Hafen eine kurzfristige Alternative zur Unterbringung der Boote zu suchen, damit der Ruderbetrieb möglichst bald wieder aufgenommen werden kann. Hierzu soll ein Runder Tisch stattfinden mit den Nutzerinnen und Nutzern des Bootshause (Schulen und Vereine), hafenanliegenden Vereinen, dem Ortsbeirat sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Laut Pressemitteilung der RWB ist dieser Runde Tisch auf den 31. Januar terminiert.
Die RWB plant nun eine erneute Protestaktion inklusive Trockenrudern in der Stadtmitte, die am 27. Januar 2022 um 16.30 Uhr stattfinden soll – und damit kurz bevor die Ausschusssitzungen für Sport und Schule im Wiesbadener Rathaus stattfinden.
Die Projektsteuerung für den Neubau des Schwimmenden Bootshauses hat inzwischen die SEG – Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH – übernommen. Laut Mitteilung des Schulamtes wird die SEG nun die ersten Planungsschritte einleiten, für die nach Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung 100.000 Euro bereitstehen. Nach diesen ersten Planungen und einer Kostenschätzung ist vorgesehen, dass die Stadtverordnetenversammlung endgültig über einen Neubau entscheidet.