Die “Klimafunktionskarte” gibt Aufschluss über den derzeitigen stand des Klimas und der Wämeentwicklung in Wiesbaden – die Klimprax-Daten geben Einblicke bis ins Jahr 2060 hinein.

Eigentlich ein alter Hut, aber der Vollständigkeit halber sei diese Info hier noch einmal weitergegeben: Das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNG) hat in den vergangenen Jahren das Projekt KLIMPRAX Stadtklima mit den Modellkommunen Wiesbaden und Mainz durchgeführt. Die Ergebnisse liegen seit einigen Monaten vor und lassen Rückschlüsse auf die aktuelle und in den nächsten Jahrzehnten zu erwartende Wärmeentwicklung in beiden Städten zu. Die Daten sind detailliert und lassen sich herunterbrechen bis auf einzelne Straßenzüge. Damit haben die Kommunen wertvolle Einblicke in die Zukunft an der Hand, die eine Stadtentwicklung unter Berücksichtigung der Klimaentwicklung bis ins Jahr 2060 ermöglichen würden. Allerdings, in Wiesbaden bleiben die Daten offenbar bislang unter Verschluss.

Die Mainzer haben diese Daten zum Klimawandel bereits vor einiger Zeit in ihre Stadtkarten eingespeist. Sie sind öffentlich einsehbar unter https://www.mainz.de/service/co-stadtplan.php

Hier kann über die Legende die „Themenauswahl“ angesteuert und der Ordner „Klimawandel“ geöffnet werden. Unter dem Ordner „Klima“ sind die Daten der Klimafunktionskarte abgelegt, die Aufschluss über die aktuelle Wärmebelastung geben.

Klimprax-Daten auf der Homepage der Stadt Mainz, hier Daten zu Tropennächten 2031 – 2060 – die Wiesbadener Daten liegen vor, sind aber nicht eingespeist.

In den Wiesbadener Geodaten, die unter https://geoportal.wiesbaden.de/kartenwerk/ abrufbar sind, existieren diese „Klimadaten” nicht. Immerhin finden sich hier aber die (fast) “aktuellen” Daten zum Stadtklima:
https://geoportal.wiesbaden.de/kartenwerk/application/klima?fbclid=IwAR14PEnGJTvY0kZD_R86R_9uJ9KiUEVjVEOa13aOIqPcY963X5JOoy_t1oc
Darunter die Synthetische Klimafunktionskarte (2009), die Klimabewertungskarte 2009 und die Vorrangflächenkarte (2010).

Aufschluss über die aktuelle Wärmebelastung (Stand 2011) in Schierstein geben Daten des Wiesbadener Umweltamtes von 2011, die der Klimafolgebetrachtung im Rahmen des aktuellen Bebauungsplanverfahrens zum Schiersteiner Osthafen zugrunde liegen. Diese sind öffentlich einsehbar auf der Hompage der Stadt Wiesbaden: https://www.o-sp.de/wiesbaden/plan/plan_details.php?pid=14950&L1=13&art=199976

Seiten 50 und 51 der Klimafolgebetrachtung öffentlich einsehbar auf der Homepage der Stadt Wiesbaden: https://www.o-sp.de/wiesbaden/plan/plan_details.php?pid=14950&L1=13&art=199976

Interessant erscheinen vor allem auch die Seiten 50 bis 55, die dem Schiersteiner Ortskern bereits jetzt attestieren, dass „extrem hohe Versiegelungsanteile in diesen Flächen […] insbesondere im Sommer zu geringe nächtliche Abkühlungen und Feuchtezunahmen [bewirken]. Unter dem klimaökologischen Sanierungsaspekt sollten gegensteuernde Maßnahmen (zunächst Entsiegelungen und anschließend intensive Begrünungen) erfolgen. Weitere Versiegelungen oder bauliche Verdichtungen sollten aus klimafunktionaler Sicht grundsätzlich nicht erfolgen.“ 
Quelle: Seite 55 Klimafolgebetrachtung vom 1.3.2017 
https://www.o-sp.de/wiesbaden/plan/plan_details.php?pid=14950&L1=13&art=199976

Weitere Infos zu Klimprax gibt es hier: 

https://www.hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/siedlungsraeume/klimprax-stadtklima

und hier

https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/klima/klimprax/hitzeinderstadt-internetversion.pdf