Hafenschule: Im Schulausschuss wurde vermutet, dass eine Sanierung/Erweiterung am jetzigen Standort durch die neuen Anforderungen an das Raumkonzept ausgeschlossen ist. Stattdessen könnte die Hafenschule in das 70er-Jahre Hauptgebäude der EKS umziehen.

Am Donnerstag, 30.1.2020, befasste sich der Schulausschuss mit dem Sachstand zu den Planungen für Erich Kästner- und Hafenschule in Schierstein. Die Rathausfraktion der Linken/Piraten hatte beantragt, der Magistrat solle über den Sachstand berichten, nachdem nun die Planung von 2018/19 nicht mehr aktuell ist.

Das Schuldezernat hatte zum Sachstand bezüglich der beiden Schulen „eine optische Darstellung“ vorbereitet, wie Christian Lahr erklärte, „damit man weiß, um was es geht“. Gezeigt wurden Luftaufnahmen mit den aktuellen Schulstandorten, dann die Campus-Planung, die eine Zusammenlegung von Hafenschule und Erich Kästner-Schule (EKS) bedeutet hätte und die durch die „gestiegenen pädagogischen Ansprüche“ (gemeint waren wohl die neuen Anforderungen an das Raumkonzept der Schulen von 2018 ) und „weil es eng aussah“ nicht mehr weiterverfolgt werden kann. Schließlich kam die Präsentation zu der Zwei-Standorte-Variante: EKS und Sporthalle auf den Acker neben dem Sportplatz des 1. FSV Schierstein 08 an der Söhnleinstraße und die Hafenschule auf den südlichen Teil des EKS-Geländes im Verwaltungsgebäude der EKS von 1970 untergebracht. Christian Lahr vom Schuldezernat wies ausdrücklich darauf hin, dass das alles „nur Ideen“ seien.

Die Schulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Dorothée Andes-Müller, freute sich, dass eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden soll. Aus der vorgestellten Idee gewann sie den Eindruck, etwas “städtebaulich Interessantes” könnte entstehen und sah eine „Chance was richtig Gutes hinzustellen“. Sie bedauerte allerdings den Verlust einer Ackerfläche.

Dr. Hendrik Schmehl (SPD) zog aus den neuen pädagogischen Raumanforderungen den Schluss, dass „eine Vergrößerung der Hafenschule am jetzigen Standort nicht möglich“ sei. Planungen, die diese Schlussfolgerung untermauern, gibt es allerdings zumindest offiziell noch nicht.

Das ehemalige Schiersteiner Ortsbeiratsmitglied Jens Groth (SPD) glaubt, dass die neue Lösung mit den zwei neuen Standorten viele Verkehrsprobleme in Schierstein lösen werde. Ein Verkehrskonzept hierzu liegt zumindest offiziell allerdings noch nicht vor.

Die Ausschussvorsitzende Claudia Spruch (CDU) erklärte, dass sie nicht viel über die „Verordnung zum Trinkwasserschutzgebiet II“ weiß, sich aber vorstellen könnte, dass so ein Schulneubau vielleicht nicht so belastend für das Grundwasser sei wie ein Acker.

Hartmut Bohrer (Linke) konnte der neuen Zwei-Standorte-Lösung abgewinnen, dass während der Bauphasen kein Unterricht in Containern stattfinden müsste. Er fragte nach der geplanten Bürgerbeteiligung (Masterplan Schierstein), woraufhin Christian Lahr auf die Ortsbeiratssitzung am 4.3.2020 verwies. Und man wolle sich dann „noch was überlegen“. Dass von dem informellen Treffen (am 21.1.2020 mit der Initiative Zukunft Schierstein und einigen Schiersteiner Ortsbeiratsmitgliedern) soviel schon an die Öffentlichkeit gegeben wurde, wurde von Seiten des Schuldezernats kritisiert. Aber man würde schon noch was für die Bürger machen. Da wären ja auch noch andere als die Bürgerinitiative. 

Bericht: Claudia Wagner