Zukunft Schierstein hält weiterhin daran fest und stellt klar: Jedwede weitere Bebauung am Osthafen ist ein großer Fehler. Das gilt vor allem aus klimatischen Gründen, besonders wegen der enormen Hitzebelastung im Schiersteiner Ortskern und am Hafen. Aber auch der Hochwasserschutz spricht gegen eine weitere Bebauung in unmittelbarer Hafen/Rheinnähe.
Die Argumente liegen seit Jahren auf dem Tisch und haben sich seither noch verschärft (dazu auch interessant die neue ARD-Dokumentation “Zugepflastert! Wie schützen wir unsere Städte vor dem Hitzekollaps?” und die Temperaturentwicklung in Wiesbaden in den letzten Jahrzehnten), wurden aber bei der Abstimmung im Jahr 2020 über den Bebauungsplan Osthafen von der Mehrheit der Stadtverordneten nicht nachvollzogen.
Eine einstimmige Befürwortung der jetzt offenbar per Pressemitteilung mitgeteilten Planung für die Bebauung “Harbourside Wiesbaden” am Osthafen, wie sie in einem Beitrag im Wiesbadener Kurier vom 14. August 2025 vermittelt wird, gibt es im Schiersteiner Ortsbeirat nicht. Die Fraktion Zukunft Schierstein, die sich bereits vor ihrer Zeit im Ortsbeirat als Bürgerinitiative unter anderem mit Demos und einer Petition für den Erhalt der Freiflächen am Osthafen eingesetzt hat, ist auch heute noch davon überzeugt, dass die Bebauung – in jeglicher Form – abzulehnen ist. Sie “begrüßt” daher auch jetzt im Ortsbeirat nicht die Pläne der Osthafen-Investoren zum Bau von “Büro-Lofts”.
Allerdings ist der Ortsbeirat inzwischen nicht mehr eingebunden in das weitere Prozedere zur Bebauung, da die politischen Entscheidungen hierzu bereits 2020 getroffen wurden. Dennoch setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Mindestvoraussetzungen des Bebauungsplans umgesetzt werden. Hierzu gehört im konkreten Fall der jetzt geplanten weiteren Bebauung ein Stauraumkanal (Hochwasserschutz am Osthafen: SEG-Vertreter hält offenbar zwei Schubkarren Erdaushub für ausreichend), aber auch immer noch die Umsetzung einer barrierefreien Durchwegung vom Kormoranweg zum Osthafen.
Hinzu kommen viele andere “Ausgleichsmaßnahmen”, die damals den Schiersteinern in einer “Zusatzvereinbarung” zugesagt wurden:
a) dass unter Einbeziehung des Ortsbeirates und der Schiersteiner Bürgerinnen und Bürger eine Gestaltung/Aufwertung des Platzes an der Bootsrampe (Hafenweg) erfolgt.
b) zu prüfen, wie die naturschutzrechtlichen Ausgleichszahlungen in Schierstein, möglichst im unmittelbaren Hafenumfeld, eingesetzt werden können.
c) ein Konzept zum „Parken unter der Schiersteiner Brücke“ zu entwickeln, um den Parkdruck zu vermindern. Dabei sind die Komponenten P&R, LKW Parkplätze und Verbesserung des ÖPNV zu berücksichtigen.
d) das Projekt Osthafen dem Gestaltungsbeirat erneut vorzulegen, sobald eine konkrete Planung in Form eines zu stellenden Bauantrages für die Gebäude vorliegt.
e) gemäß der Stellungnahme des Umweltamtes weitere stadtklimatische Maßnahmen im unmittelbaren Umfeld des Plangebietes zu prüfen.
f) dem Umweltausschuss über die geplante energieeffiziente Bauweise und das Niederschlagsmanagement zu berichten, sobald ein Bauantrag für die Bereiche SO 2 und SO 3 vorliegt.