Das nasskalte Wetter war wenig einladend zur Eröffnung der Fußgängerzone. Trotzdem fanden Presse, Ortspolitiker und jede Menge Menschen aus Schierstein sich ein, um dabei zu sein, als Stadtrat Andreas Kowol, Ortsvorsteher Urban Egert und der Leiter des Straßenverkehrsamts, Winnrich Tischel, am Aschermittwoch gegen Mittag die blaue Plastikplane von den neuen Verkehrsschildern an der Hafenstraße/Ecke Backfischgasse entfernten.

Auch wenn bei der Einweihung der Fußgängerzone noch fast jeder Parkplatz belegt war, ab sofort darf auf der Hafenstraße zwischen Schiffergasse und Bernhard-Schwarz-Straße nicht mehr geparkt werden, stellte Winnrich Tischel klar. Die weißen Parkplatzmarkierungen werden in nächster Zeit vom Boden entfernt, das sei bisher witterungsbedingt nicht möglich gewesen. Die Durchfahrt bleibt erlaubt, aber nur für Anwohner und deren Besucher, um dann auf dem eigenen Grundstück zu parken. Das gilt auch für Gewerbetreibende, die ihren Kunden Parkplätze auf dem eigenen Grundstück zur Verfügung stellen. Damit die Anwohner mit Durchfahrtsberechtigung sich ausweisen können, sollen sie entsprechende Genehmigungen beantragen können. Das wird dann 30 Euro kosten, so Tischel.

Die Stadt will vor allen Dingen den Parksuch-Verkehr am Hafen eindämmen. Das seien besonders im Sommer tausende unnötige Verkehrsbewegungen, die dadurch entstünden, dass Besucher einen Parkplatz an der Hafenpromenade ergattern wollen. Demnächst wisse jeder, dass es am Hafen keinen Parkplatz gibt. Das sorge dann für Entlastung im Ortskern.

Befürchtungen, dass an den Rändern der Fußgängerzone der Parkdruck zunehmen könnte, nehme man ernst, so Andreas Kowol. Er verwies auf den Parkplatz an der Festwiese/Kleinaustraße, der den Besuchern zur Verfügung stehe und stellte in Aussicht, dass eine großangelegte Parkfläche unter der Schiersteiner Brücke entstehen könnte, sobald diese fertiggestellt ist. Dazu werde man mit Hessen Mobil ins Gespräch gehen und sei zuversichtlich, dass das klappt. Die Fläche unter der Schiersteiner Brücke soll gleich für mehrere Parkraumsuchende herhalten: Hafenbesucher, Bootseigentümer, die ihre Anhänger abstellen wollen, und Unternehmen, die ihren Beschäftigten eine Parkmöglichkeit anbieten möchten, sagte Kowohl mit Blick auf die geplante Bürobebauung am Osthafen.

Die Fußgängerzone ist erstmal ein Versuch, der auf ca. ein Jahr angelegt ist. Kowol bat darum, dass Anwohner und Ortsbeiratsmitglieder zurückmelden, wie die Fußgängerzone angenommen werde und wo eventuell nachgebessert werden müsse. Eine erste Bestandsaufnahme ist bereits nach etwa zwei Wochen geplant: Am Freitag, 13. März 2020, wird sich Amtsleiter Tischel dazu um 17 Uhr mit Schiersteiner Bürgerinnen und Bürgern erneut an der Hafenstraße/Ecke Backfischgasse treffen.