In seiner Sitzung am 24. Juni 2020 beantragt der Schiersteiner Ortsbeirat die Prüfung alternativer Standorte für den Neubau der Erich Kästner-Schule und auch der Hafenschule. Das Vorhaben, die Erich Kästner-Schule auf dem Ackerland im Trinkwasserschutzgebiet II neu zu bauen, scheint wohl doch weniger “problemlos” zu sein, als die beteiligten Ämter bisher bekundeten. Eine nochmalige Verzögerung des Schulneubau-Vorhabens wäre für beide Schulen, die bereits seit fast einem Jahrzehnt dringend neue Räumlichkeiten benötigen, fatal. Erst im vergangenen Herbst war ein “Anlauf” zur Zusammenlegung der beiden Schulen geplatzt. Dabei wurden seit 2011 bereits rund 2,5 Mio. Euro in Planungen und Provisorien gesteckt. Der befürchteten nochmaligen Verzögerung wollen alle Fraktionen des Schiersteiner Ortsbeirats nun mit ihrem gemeinsamen Antrag auf Prüfung alternativer Standorte entgegenwirken.

Den Antrag aller Fraktionen im Schiersteiner Ortsbeirat gibt es hier oder im kompletten Wortlaut auch hier:

Antrag Nr. 20-O-22-0007 alle Fraktionen

Betreff:

Alternativer Standort für den Neubau von Hafenschule und Erich-Kästner-Schule [alle Fraktionen]

Antragstext:

Antrag aller Fraktionen im Ortsbeirat

Der Magistrat wird gebeten, umgehend und umfassend prüfen zu lassen, welche alternativen Standorte in Schierstein gegebenenfalls für den Neubau der Hafenschule und der Erich-Kästner-Schule in Frage kommen, falls die aktuelle Planung westlich der Kleinaustraße nicht umsetzbar ist. Dabei ist es wichtig, dass die Vorschläge dann auch kurzfristig umgesetzt werden können.

Begründung:

In der Sitzung am 4. März 2020 wurde dem Ortsbeirat die aktuelle Planung mit einem Neubau der Erich-Kästner-Schule an der Söhnleinstraße westlich des Sportplatzes Kleinaustraße vorgestellt. Den Ortsbeirat hat die vorgeschlagene Lösung mit ihren vielen Vorteilen für die betroffenen Schulen überzeugt. Obwohl das vorgesehene Grundstück in der Zone II des Wasserschutzgebiets liegt, waren außerdem alle beteiligten Ämter sehr optimistisch, die erforderliche Ausnahmegenehmigung zu bekommen, so dass Alternativen nicht vorgesehen waren.

Jetzt zeichnen sich erhebliche Einwände des Wiesbadener Umweltamtes ab, die sich das Regierungspräsidium in Darmstadt möglicherweise zu eigen machen wird. Es wäre fatal, wenn das Vorhaben abgelehnt wird und wir dann in einigen Wochen oder Monaten völlig ohne Überlegungen zu möglichen Alternativen dastehen.

Wiesbaden, 15.06.2020