Zukunft Schierstein fordert: Erich Kästner- und Hafenschule umgehend an ihren jeweiligen Standorten sanieren und erweitern

Erich Kästner-Schule und Hafenschule werden an Ihren jeweiligen Standorten neu gebaut. Inzwischen liegen zu beiden Schulen Grundsatzbeschlüsse vor:

Hafenschule vom 23. Mai 2023: https://piwi.wiesbaden.de/sitzungsvorlage/detail/3106705
Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es hier: https://zukunft-schierstein.de/mit-der-hafenschule-gehts-voran/

Erich-Kästner-Schule vom 29. September 2022: https://piwi.wiesbaden.de/dokument/2/2964497 
Einen ausführlichen Bericht über den dazugehörigen Ausweichstandort gibt es hier: https://zukunft-schierstein.de/ausweichstandort-fuer-eks-auf-bolzplatz-von-schierstein-08-geplant/

Der Weg zu den Beschlüssen über die Schulsanierungen war lang und steinig. Mehrere Machbarkeitsstudien, unterschiedlichste Varianten und schließlich eine lange Suche nach Ausweichstandorten sorgten für fast zehn Jahre Stillstand allein bei den konkreten Planungen. Erst in der Ortsbeiratssitzung am 8. Dezember 2021 stellten die beauftragten Architekturbüros BLFP und Rincon die Machbarkeitsstudien zur Erneuerung und Erweiterung von Hafenschule und Erich Kästner-Schule an ihren jeweiligen Standorten vor – eine Lösung, die Zukunft Schierstein bereits seit Jahren vehement eingefordert hatte.

Hier geht es zu den Machbarkeitsstudien aus dem Jahr 2021:

Hafenschule:
Hafenschule Präsentation 2021-12-08

Erich Kästner-Schule:
20032_Planungsmappe_gesamt_EKS_Studie_211208

Seit Ende 2020 hatte sich die Stadt mit der von Zukunft Schierstein schon immer geforderten Lösung auseinandergesetzt: Beide Schulen an ihren jeweiligen „historischen“ Standorten zu belassen und vor Ort zu sanieren und zu erneuern. Nach vielen Jahren Stillstand, den gescheiterteren Plänen A und B sowie einer neuen “Ideenprüfung” fühlt es sich – zumindest aus Sicht von Zukunft Schierstein – nun zum ersten Mal so an, als könnte sich die Stadt in Sachen Hafenschule und EKS mit “Plan C” auf der Zielgeraden befinden.

Für beide Schulen werden nun getrennte Sitzungsvorlagen in den Geschäftsgang gegeben – sprich den städtischen Gremien vorgestellt. Die EKS wird dabei wohl den Vorzug erhalten, da für die Hafenschule erst noch eine Bauvoranfrage klären soll, ob die Planungen am Standort den rechtlichen Vorgaben standhalten. Mit einem Ergebnis zu diesem Verfahren wird Mitte 2022 gerechnet.

Beide Projekte plant die Stadt als Mietmodell. Die reine Bauzeit schätzen die Architekten je Schule auf 24 Monate. Allerdings müssten die Schulen nacheinander gebaut werden. Als Interimsstandort für beide Schulen favorisiert der Ortsbeirat die Festwiese an der Kleinaustraße.

Die bisher unendliche Geschichte der Schiersteiner Schulsanierungen

Die Erich Kästner-Schule und die Hafenschule sind seit mehr als zehn Jahren erweiterungs- und sanierungsbedürftig. Die Initiative Zukunft Schierstein fordert seit vielen Jahren die umgehende Sanierung und Erweiterung der Hafenschule und der Erich Kästner-Schule an ihren jeweiligen Standorten.

Die Stadt Wiesbaden sah das lange anders.

Plan A – gescheitert

In den vergangenen Jahren nahm sie – mit einstimmiger Unterstützung aus dem Schiersteiner Ortsbeirat, aber gegen den Wunsch vieler Menschen in Schierstein – Planungen auf, den traditionsreichen Standort der Hafenschule aufzugeben und beide Schulen am Standort der Erich Kästner-Schule neu zu errichten: die sogenannte Campus-Lösung. Ein Plan, der nach langen Planungsjahren, viel Stillstand und der Schaffung vielfältiger kostspieliger Provisorien für beide Schulen im Herbst 2019 krachend scheiterte: Die Stadt hatte sich verkalkuliert. Es ist schlichtweg nicht möglich, auf dem Gelände der Erich Kästner-Schule eine größere Haupt- und Realschule, eine erweiterte Stadtteilbibliothek, eine dreizügige Grundschule und eine Dreifeldersporthalle, die für Zuschauerbetrieb geeignet ist, unterzubringen.

Plan B – gescheitert

Im Januar 2020 wurde dann ein “Plan B” bekannt. Die Erich Kästner-Schule sollte auf eine derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche ausweichen – mitsamt Drei- oder sogar Vierfelder-Sporthalle. Die Hafenschule sollte auch umziehen und nun auf einem – deutlich kleineren – Teil des bestehenden EKS-Grundstücks neugebaut bzw. im alten Gebäude der EKS untergebracht werden.

Der größte Haken, dieser Planungen: Der für den EKS-Neubau geplante Standort lag mitten im Trinkwasserschutzgebiet II und in einem potentiellen Kaltluftentstehungsgebiet. Das Umweltamt der Stadt Wiesbaden hatte bereits frühzeitig signalisiert, dass ein Bau im Trinkwasserschutzgebiet nicht möglich sei. Doch die Stadt war offenbar – entgegen aller Fakten – guter Dinge, dass das Regierungspräsidium in Darmstadt ein oder zwei Augen zudrücken könnte. Seit Anfang Dezember 2020 wissen wir: Auch das Regierungspräsidium lehnt den Bau an dieser Stelle (eigentlich doch wenig überraschend) ab. Plan B war damit ebenfalls gescheitert.

Plan C – in Prüfung

Zur letzten Ortsbeiratssitzung im Jahr 2020 stellte Christian Lahr vom Wiesbadener Schulamt die weiteren Pläne für Erich Kästner- und Hafenschule vor. Nach zehn Jahren ergebnisloser Planungen lautet Plan C des Schulamts: Sanierung und Erweiterung der beiden Schulen an ihren Standorten. Zukunft Schierstein fordert dies bereits seit Jahren.  Denn dass dies möglich ist, steht zumindest für die EKS außer Frage: Das Gelände der Erich Kästner-Schule umfasst 14.800 qm Fläche, die durch eine effizientere Nutzung für eine Erweiterung der Schule inklusive Neubau einer Sporthalle ausreichen sollten.

Auch an der Hafenschule sollte eine Sanierung und Erweiterung möglich sein – eine Machbarkeitsstudie von 2014 hat diesen Beweis bereits geführt. Auch wenn heute zum Teil andere konzeptionelle Anforderungen an den Schulneubau gelten, sollten diese der Erweiterung und Sanierung im Bestand nicht entgegenstehen. Eine bessere Lösung als eine seit Jahren ausgelagerte Betreuung und zum Teil sogar ausgelagerte Jahrgänge ins Fritz-Brüderlein-Haus mit Abstrichen beim Sportunterricht wäre dies allemal.

Plan C – auf der Zielgeraden

In der Ortsbeiratssitzung am 8. Dezember 2021 stellten die beauftragten Architekturbüros BLFP und Rincon die Machbarkeitsstudien zur Erneuerung und Erweiterung von Hafenschule und Erich Kästner-Schule an ihren jeweiligen Standorten vor.

Genau ein Jahr hat es damit gedauert, seit Christian Lahr vom Wiesbadener Schulamt den Plänen, die EKS auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche im Trinkwasserschutzgebiet zu bauen, im Ortsbeirat Schierstein eine Absage erteilte. Seither hatte sich die Stadt mit der von Zukunft Schierstein schon immer geforderten Lösung auseinandergesetzt: Beide Schulen an ihren jeweiligen „historischen“ Standorten zu belassen und vor Ort zu sanieren und zu erneuern. Denn dass dies nicht komplett ausgeschlossen ist, hatte schon eine Machbarkeitsstudie des Architekten Rincon aus dem Jahr 2014 gezeigt. 

Dass nun erneut ein Jahr ins Land gegangen ist, bevor ein nächster Schritt in Richtung der dringend erforderlichen Schulerneuerungen gegangen werden kann, erklärte Lahr so: „Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Erfahrungen gemacht und wollten nun mit einem Vorschlag in die Gremien gehen, der weitestgehend mit den Behörden abgestimmt ist.“ Damit spielte Lahr wohl darauf an, dass die Stadt bereits zwei Planungen zu den Schulerneuerungen verwerfen musste. Und das obwohl man sich vorher sicher zeigte, dass schon alles wie gewünscht klappen würde. Darum war auch die Prüfung, ob jede Schule an ihrem Standort erneuert werden könnte, noch in der Ortsbeiratssitzung am 4. März 2020 kategorisch ausgeschlossen worden. Siehe Bericht vom 11. März 2020: “Stadtplanungsamt und Schulamt arbeiten an keiner Alternative, für den Fall, dass nicht im Trinkwasserschutzgebiet II gebaut werden kann. Auch eine belastbare Prüfung, ob Hafenschule und Erich Kästner-Schule an ihren jetzigen Standorten neu gebaut werden können, wollen Stadtplanungs- und Schulamt nicht vornehmen.”

Nach fast zehn Jahren Stillstand, Ideenprüfung und Planung fühlt es sich – zumindest aus Sicht von Zukunft Schierstein – nun zum ersten Mal so an, als könnte sich die Stadt in Sachen Hafenschule und EKS auf der Zielgeraden befinden.

Für beide Schulen werden nun getrennte Sitzungsvorlagen in den Geschäftsgang gegeben – sprich den städtischen Gremien vorgestellt. Die EKS wird dabei den Vorzug erhalten, da für die Hafenschule erst noch eine Bauvoranfrage klären soll, ob die Planungen am Standort den rechtlichen Vorgaben standhalten. Mit einem Ergebnis zu diesem Verfahren wird in drei bis sechs Monaten gerechnet.

Beide Projekte plant die Stadt als Mietmodell. Die reine Bauzeit schätzen die Architekten je Schule auf 24 Monate. Allerdings müssten die Schulen nacheinander gebaut werden.

Hier geht es zu den Machbarkeitsstudien, auf denen die ursprünglichen Planungen zur Zusammenlegung der Schulen auf einem Schulcampus mit Dreifeldersporthalle basierten:

Hier geht es zum Vergleich der Raumprogramme für eine Dreizügige Grundschule von 2014 und 2018:

 

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